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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Schrottberg.

Späte Rache
    »Ihr helft mir also nicht«, stellte Skinny mürrisch fest.
    Justus überlegte. »Peter hat Recht. Es ist nicht unsere Aufgabe, dich vor den Konsequenzen deiner eigenen Tat zu bewahren.« Er machte eine Pause. »Aber du hast ebenfalls Recht. Vielleicht steckt tatsächlich ein Verbrechen hinter der ganzen Geschichte. Daher werden wir weiter ermitteln. Aber ich habe zwei Bedingungen. Erstens: Du spielst in Zukunft mit offenen Karten und erzählst uns umgehend alles, was mit dem Fall zu tun hat. Zweitens: Wenn die Sache vorbei ist - ganz egal, was das genau bedeutet -, stellst du dich deiner Strafe.«
    Skinny funkelte ihn wütend an. »Du glaubst, du könntest hier Gott spielen, was, Jonas?«
    »Was redest du da, Skinny«, gab Justus genervt zurück.
    »Du bist ein selbstgerechter Fettsack! Du meinst, du kannst mir Bedingungen stellen? Das mache ich nicht mit!«
    »Es ist ganz einfach, Skinny«, sagte Justus, die Ruhe selbst.
    »Ich kann dir Bedingungen stellen! Die Sache ist doch die: Entweder es geht um Gerechtigkeit, dann helfen wir dir, aber am Ende wird jeder für seine Fehler gerade stehen müssen. Oder es geht darum, deinen Kopf zu retten. Aber dann ohne uns. Das kannst du schön selbst erledigen.«
    »Das ist Erpressung«, zischte Skinny.
    »Nenn es, wie du willst. Es läuft aufs Gleiche hinaus. Du musst dich entscheiden, was du willst.«
    Skinny starrte ihn an, starrte Bob an, starrte auf die Zentrale, über den Schrottplatz, auf den Boden und schwieg. Irgendwann fragte sich Justus, ob er überhaupt noch etwas sagen würde.
    Aber dann kam ein kurzes Nicken. »Okay. Aber die Abmachung gilt nur, wenn ihr auch etwas herausfindet. Wenn ich am Ende die ganze Arbeit mache oder wir Hadden nichts nachweisen können, platzt der Handel.«
    Justus nickte knapp.
    Skinny wandte sich ohne ein weiteres Wort um und machte sich auf den Weg zu seinem Wagen, als Justus noch etwas einfiel: »Woher hattest du eigentlich einen Schlüssel zu Barbara Jeffersons Haus?«
    Skinny blieb stehen. »Woher wisst ihr davon?«
    »Wenn du jemanden beauftragst, in einer Sache nachzuforschen, darfst du dich nicht wundern, wenn...«
    »...er etwas herausfindet«, beendete er Bobs Satz und setzte zischend hinzu: »Klugscheißer!«
    »Also, Skinny? War es das, wobei Hadden dich erwischt hat?
    Hast du die Schlüssel seiner Mitarbeiter geklaut?«
    »Quatsch! Das ist 'ne Privatsache, klar?«
    Justus runzelte die Stirn. »Die Abmachung ist, dass du uns alles verrätst, was du weißt, Skinny! Hast du das schon -«
    »Barbara ist meine Freundin!«, fauchte Skinny. »Und wehe, ihr schnüffelt mir noch mal hinterher!«
     
    »Seine Freundin!«, höhnte Peter, als Skinny verschwunden war und Bob und Justus ihm alles berichten hatten. »Das glaubt er doch selbst nicht. Skinny legt uns rein! Warum seht ihr das nicht?« Sie waren zusammen in der Zentrale. Peter lief trotz der beklemmenden Enge im Inneren des Campinganhängers wie ein gefangenes Raubtier auf und ab.
    »Er hätte überhaupt kein Motiv«, widersprach Bob.
    »Späte Rache vielleicht?«, warf Peter ein. »Für die unzähligen Male, bei denen wir schneller und besser waren als er?«
    »Die kommt dann aber etwas sehr spät«, fand Justus. »Ich kann dein Misstrauen ja verstehen, Zweiter, aber die Geschichte ist zu verworren, als dass Skinny sie sich ausgedacht haben könnte. Da steckt mehr dahinter. Und das ist der Grund, warum wir weitermachen müssen: Es geht nicht darum, Skinny einen Gefallen zu tun, sondern das Rätsel zu lösen. Nichts anderes interessiert mich.«
    »Und was mich interessiert, ist mal wieder völlig unwichtig.«
    Justus seufzte schwer. »Tu doch nicht so, als sei dir der Fall völlig egal, Peter. Das stimmt nämlich nicht.«
    »Richtig. Er ist mir nicht egal. Und von mir aus können wir weitermachen. Aber ohne Skinny!«
    »Skinny ist aber ein wichtiger Informant für uns«, sagte Bob.
    »Im Moment sogar der wichtigste. Er kommt direkt an Hadden heran und an dessen Sekretärin.«
    Bob dachte einen Moment darüber nach und fing an zu lachen. »Wie alt, sagtest du, ist sie, Just?«
    »Ich schätze, so Mitte zwanzig. Mindestens.«
    »Fast zehn Jahre älter als Skinny. Ob sie wirklich seine Freundin ist?«
    »Natürlich nicht!«, rief Peter. »Davon rede ich doch die ganze Zeit. Er lügt uns an!«
    »Das ließe sich ja herausfinden«, meinte Justus. »Aber ich sehe die Relevanz nicht. Ob Skinny die Schlüssel zu ihrem Haus nun geklaut oder von ihr bekommen

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