Die drei !!!, 12, Popstar in Not
hatte sie keine Ahnung, was die Frage gewesen war.
»Alles in Ordnung?« Marie warf Kim einen forschenden Blick zu.
Kim nickte schnell. »Klar. Ich war nur einen Moment abwesend, sorry.«
»Ich hab gerade gesagt, dass wir Katja Meiners und David im Auge behalten sollten«, wiederholte Marie. »Sie sind unsere Hauptverdächtigen.«
»Gute Idee.« Kim versuchte, Michi aus ihrem Kopf zu verbannen und sich wieder auf den Fall zu konzentrieren. »Ich bin übrigens bei meinen Internetrecherchen auch auf etwas Interessantes gestoßen.«
»Tatsächlich?«, sagte Franzi. »Erzähl!«
Kim blätterte in ihrem Detektivtagebuch, bis sie die Seite mit den richtigen Notizen gefunden hatte. »Habt ihr schon mal was von ›Stalking‹ gehört?«
Franzi schüttelte den Kopf.
Marie runzelte die Stirn. »Sind Stalker nicht Leute, die sich auf ihr Idol fixiert haben und es verfolgen? Madonna wurde mal von einem Stalker belästigt. Und Steffi Graf auch, wenn ich mich richtig erinnere. Das stand damals doch in allen Illustrierten.«
Kim nickte. »Genau. Im Englischen bedeutet ›to stalk‹ heranpirschen, jagen oder verfolgen. Ein Stalker sammelt Informationen über sein Opfer, belästigt und verfolgt es. Stalking kann man mit Psychoterror gleichsetzen.«
»Und was heißt das im Klartext?«, fragte Franzi.
»Stalking-Opfer können Prominente, aber auch Privatpersonen sein«, erklärte Kim. »Die Motivation des Täters kann unterschiedlicher Art sein. Oft sind es Expartner, die sich gedemütigt oder zurückgewiesen fühlen. Manchmal wünscht sich der Stalker eine Beziehung zu seinem Opfer und befindet sich in einer Art Liebeswahn. Oder er sieht sich selbst als Opfer und will Rache nehmen.«
»Klingt ganz schön krank«, warf Franzi ein.
Kim nickte. »Das ist es auch. Oft sind Stalker psychisch krank. Manchmal handelt es sich aber auch um ganz normale Menschen.«
»Und du glaubst, ein Stalker könnte Nick bedrohen?« Marie machte ein skeptisches Gesicht.
»Warum denn nicht?«, fragte Kim. »Stalker belästigen ihre Opfer nicht nur durch häufige Telefonanrufe oder SMS, sondern auch durch unerwünschte Briefe und E-Mails. Sie treiben sich ständig in ihrer Nähe herum, schicken unerwünschte Geschenke oder verbreiten gezielt Unwahrheiten, um ihrem Opfer zu schaden. Manchmal dringen sie sogar in die Wohnung ihres Opfers ein oder greifen es körperlich an.«
»Aber warum sollte der Stalker Nick Drohbriefe schreiben, wenn er sich in einem Liebeswahn befindet?«, fragte Franzi. »Das ist doch unlogisch.«
»Vielleicht geht es in Nicks Fall ja um Rache«, sagte Kim. »Nick hatte doch letztens das Gefühl, verfolgt zu werden. Das passt genau ins Bild!«
»Ich weiß nicht …« Marie sah nicht besonders überzeugt aus. »Ist das nicht etwas weit hergeholt?«
»Finde ich nicht«, erwiderte Kim. »Ich bin im Internet auf die Homepage des Boyzzzz -Fanclubs geraten. Dort gibt es unter anderem einen Chatroom. Einige der Fans sind ganz schön abgedreht.Sie wissen alles über Nick und reisen der Band quer durchs Land hinterher. Ein Mädchen war bei der letzten Tour auf jedem Konzert. Das ist doch verrückt, oder?«
»Allerdings.« Franzi schüttelte verständnislos den Kopf. »Kapier ich nicht, wie man sich so auf eine Band fixieren kann. Allein die Konzertkarten müssen doch ein Vermögen kosten!« »Genau.« Kim nickte eifrig. »Ich finde, wir sollten dieser Spur auf jeden Fall nachgehen. Die Gründerin des Boyzzzz -Fanclubs heißt Tamara Krämer und wohnt hier in der Stadt. Was haltet ihr davon, wenn ich mich mal mit ihr treffe? Vielleicht sind ihr ja in letzter Zeit ein paar besonders fanatische Fans aufgefallen.«
Marie zuckte mit den Schultern. »Wenn du meinst. Ehrlich gesagt halte ich unsere anderen Spuren für vielversprechender. Katja Meiners und David haben wenigstens handfeste Motive. Andererseits kann es nicht schaden, in alle Richtungen zu ermitteln.«
Ehe Kim etwas erwidern konnte, ertönte der Klingelton von Maries Handy.
Franzi rollte mit den Augen. »Könnt ihr die blöden Dinger während unserer Clubtreffen nicht mal ausschalten? Das nervt echt total!«
Marie sah auf das Display, und eine leichte Röte überzog ihre Wangen. »Es ist Nick!«, verkündete sie und nahm das Gespräch an. »Hallo, Nick! Was gibt’s denn?« Während sie zuhörte, wurde ihr Gesichtsausdruck plötzlich ernst. »Alles klar, wir sind schon unterwegs.« Sie ließ das Handy sinken.
»Was ist los?«, fragte Franzi.
»Es ist etwas
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