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Die drei !!!, 16, Total verknallt!

Die drei !!!, 16, Total verknallt!

Titel: Die drei !!!, 16, Total verknallt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M von Vogel
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zuzuwerfen. Es hatte inzwischen heftig angefangen zu schneien, und der Wagen trug eine weiße Schneehaube. Ingo stellte den Kragen seines kamelhaarfarbenen Mantels hoch, zog den Kopf ein und überquerte eilig den Parkplatz.
    Kim schlich hinter ihm aus dem Gebäude. Sie zog denReißverschluss ihres Anoraks zu und sah zum Himmel hinauf. Millionen von Schneeflocken wirbelten ihr entgegen, und das schien sich auch nicht so bald ändern zu wollen. Kim wartete, bis der Anwalt um die nächste Ecke verschwunden war, dann nahm sie die Verfolgung auf.
    Der Bürgersteig war glatt, und Kim musste höllisch aufpassen, um nicht auszurutschen. Das Schneetreiben war jetzt so dicht, dass sie kaum drei Meter weit sehen konnte. Wenigstens konnte Ingo Zürcher sie nun nicht so leicht entdecken. Nach etwa zehn Minuten bog er in eine Straße ein, die in ein ruhiges Wohngebiet führte. Hier standen kleinere Villen und hübsche Einfamilienhäuser mit gepflegten Gärten. Die Wand aus Schnee lichtete sich wieder ein bisschen, und der Himmel wurde etwas heller. Kim wechselte die Straßenseite und vergrößerte den Abstand zu Ingo Zürcher. Hoffentlich wurde er nicht misstrauisch. In dieser Gegend war es schwer, Deckung zu finden und nicht aufzufallen. Außer Ingo und ihr war kein Mensch auf der Straße. Auch die Gärten lagen still und verwaist da. Zum Glück schien der Anwalt sein Ziel fast erreicht zu haben. Er bog in eine Sackgasse ein und verlangsamte seine Schritte. Vor einem modernen Haus, das wie ein weißer Würfel aussah, blieb er stehen. Kim wurde ebenfalls langsamer. Ob hier Ingos Geliebte wohnte?
    Da erschienen zwei kleine Gestalten im Vorgarten. Kim duckte sich hinter einen dunkelblauen Mercedes, der am Straßenrand parkte, und spähte hinüber. Es waren Kinder! Ein Junge und ein Mädchen. Sie trugen bunte Schneeanzüge und dicke Wollmützen und rannten laut johlend auf Ingo zu. Der Junge war vielleicht sieben Jahre alt, das Mädchen schätzte Kim auf fünf. Sie bombardierte Ingo mit Schneebällen, während sich der Junge in seineArme warf und laut »Hallo, Papa!« rief.
    Hinter den Kindern erschien eine hübsche, blonde Frau. Sie begrüßte Ingo Zürcher mit einem Kuss, und er legte zärtlich den Arm um sie. Gemeinsam gingen sie ins Haus, während die Kinder begannen, im Vorgarten einen Schneemann zu bauen. Kim wurde übel. Vor ihren Augen drehte sich alles. Sie lehnte sich gegen den Mercedes und versuchte zu verarbeiten, was sie gerade gesehen hatte. Es war alles noch viel schlimmer, als sie gedacht hatte. Ingo Zürcher hatte Kinder! Und eine Frau! Er war nicht nur im Begriff, Kims Familie zu zerstören, sondern auch seine eigene. Der Mann schien wirklich überhaupt keine Skrupel zu haben.
    Nach einer Weile ebbte die Übelkeit ab, und Kim schaffte es, ihr Handy aus der Jackentasche zu ziehen. Es gab jetzt nur zwei Menschen, die ihr helfen konnten. Mit zitternden Fingern schrieb Kim eine SMS und schickte sie an Franzi und Marie. Die Nachricht bestand nur aus drei Buchstaben: SOS!
     
    Detektivtagebuch von Kim Jülich
    Sonntag, 19.51 Uhr
    Gerade haben wir ein außerplanmäßiges Notfalltreffen in unserem Hauptquartier bei Franzi abgehalten. Die Stimmung war unterirdisch schlecht. Marie war total deprimiert, weil das Abendessen bei Adrian offenbar ein kompletter Reinfall war. Franzi grübelt immer noch darüber nach, ob Benni sich in eine andere verliebt hat, und ich bin sowieso total durch den Wind. Als ich den anderen die Neuigkeiten von Ingo Zürcher erzählt habe, musste ich mir erst mal eine längere Standpauke anhören. Franzi und Marie fanden es unverantwortlich, dass ich ganzalleine losgezogen bin. Natürlich haben sie völlig recht. Das war eine echt bescheuerte Aktion von mir. Ich hab einfach nicht richtig nachgedacht. Nachdem die beiden eine Weile auf mir herumgehackt hatten, war ich so klein mit Hut und hätte fast geheult. Da tat es ihnen wieder leid. Franzi hat extra eine Tafel Schokolade aus der Küche gemopst, um mich aufzuheitern. Aber ich war zu fertig, um zu naschen – und das will bei mir schon was heißen!
    Wir haben hin und her überlegt, was wir jetzt machen sollen. Sollen wir Ingo Zürcher am Montag vor der Kanzlei abpassen und mit ihm reden? Doch wenn er wirklich so ein skrupelloser Typ ist, wird er sich kaum von unserer Meinung beeindrucken lassen. Marie hat vorgeschlagen, seiner Frau einen Tipp zu geben. Die weiß ja vermutlich nichts von der Affäre. Aber die Idee finde ich nicht so gut. Was, wenn sie

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