Die drei !!!, 18, VIP-Alarm
die verwirrten Gesichter der drei !!! sah. »Am besten fange ich ganz von vorne an. Mein Vater herrscht bereits seit vielen Jahren über Dorisien. Doch vor sechs Monaten hat sein Cousin, Scheich Achmed, offiziell Anspruch auf die Krone erhoben. Er hält sich für den rechtmäßigen Herrscher und will meinen Vater vom Thron stoßen. Seitdem herrscht ein erbitterter Kampf zwischen den beiden. In den letzten Wochen hat sich die Situation dramatisch zugespitzt. Scheich Achmed hat immer mehr Anhänger um sich geschart, und die Stimmung im Land droht zu seinen Gunsten zu kippen.«
Kim beugte sich gespannt vor. »Und was ist dann passiert?«
»Mein Vater hatte Angst, Achmed könnte mich entführen lassen und als Druckmittel im Kampf um die Krone benutzen.« Zaras Stimme klang plötzlich bitter.
»Was?«, rief Franzi empört. »Aber du hast doch mit diesem blöden Streit gar nichts zu tun! Außerdem entführt man nicht jemanden aus seiner eigenen Familie, nur um mehr Macht zu bekommen!«
Zara senkte den Kopf. Selbst durch den Dunstschleier, der sie umgab, konnte Kim erkennen, dass ihr Gesicht sehr traurig aussah. »Doch, Onkel Achmed würde so etwas tun. Er würde alles tun, um an Macht zu gewinnen, genau wie mein Vater.« Sie hob den Kopf und sah die drei !!! düster an. »Sogar über Leichen gehen.«
Kim sog scharf die Luft ein. Es war, als würde ein eiskalter Hauch durch das Dampfbad wehen. Sie fröstelte und zog das Handtuch enger um sich.
»Darum hat mein Vater mich ins Ausland geschickt«, erklärte Zara. »Wir sind inkognito hier. Niemand darf wissen, wer ich wirklich bin, sonst könnte das sehr gefährlich für mich werden. Angeblich hat Onkel Achmed schon seine Leute auf mich angesetzt. Ali und Tante Selma sind für meinen Schutz zuständig. Sie sollen auf mich aufpassen.« Zara seufzte. »Und das machen sie wirklich sehr gut. Sie lassen mich keine Sekunde aus den Augen. Tante Selma hat sogar die Balkontür in meinem Zimmer abgeschlossen und den Schlüssel versteckt, stellt euch das mal vor!«
Kim fiel ein, wie der massige Leibwächter, den sie für Zaras Vater gehalten hatte, Zara gestern am Pool die ganze Zeit beobachtet hatte. Und wie ihre Tante dafür gesorgt hatte, dass sie keinen Kontakt zu den anderen Hotelgästen aufnehmen konnte – zum Beispiel zu den drei !!!. Plötzlich fiel ihr etwas ein.
»Sag mal, hast du dein Fußkettchen etwa absichtlich am Pool verloren?« Kim warf Zara einen neugierigen Blick zu. »Um uns einen Vorwand zu liefern, an eurer Suite zu klopfen?«
»Schon möglich.« Zara lachte leise. »Ali und Selma haben ihre Tricks, und ich habe meine. Wenn Tante Selma wüsste, dass wir uns hier gerade unterhalten, würde sie auf der Stelle tot umfallen.«
»Wo steckt sie eigentlich?« Franzi sah sich um, als könnte Zaras Tante jeden Moment aus dem Dunst auftauchen. »Sie hat dich doch bestimmt nicht einfach so gehen lassen, oder?«
Zara schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Sie ist nebenan und lässt sich massieren. Das ist eine ihrer wenigen Leidenschaften. Einer guten Massage kann sie einfach nicht widerstehen. Ich habe ihr zu einer Ganzkörper-Aromaöl-Massage mit anschließender Schlammpackung geraten. Die dauert über zwei Stunden.« Zara kicherte. »Wer hätte gedacht, dass sich Tante Selmas Massage-Tick einmal als so nützlich erweisen würde?«
»Nicht schlecht.« Kim musste ebenfalls grinsen. »Aber eins ist mir immer noch nicht klar: Wie können wir dir helfen? Ehrlich gesagt erscheint es mir sehr sinnvoll, dass deine Tante und dieser Leibwächter rund um die Uhr auf dich aufpassen. Und an dem Streit zwischen deinem Vater und seinem Cousin können wir sicher auch nichts ändern.«
»Ich habe euch noch nicht alles erzählt.« Zara zeigte auf das goldene Fußkettchen, das an ihrem Knöchel baumelte. »Wisst ihr, warum mir dieses Fußkettchen so wichtig ist?« Die drei !!! schüttelten die Köpfe. »Weil Farid es mir geschenkt hat.«
»Wer ist Farid?«, fragte Kim, obwohl sie sich die Antwort beinahe denken konnte. Der helle Glanz, der plötzlich in Zaras Augen trat, und der weiche Ausdruck auf ihrem Gesicht sprachen Bände.
»Farid ist mein Freund«, antwortete sie schlicht. »Ich liebe ihn mehr als mein Leben.«
»Wow, das ist ja toll!« Marie lächelte Zara zu. »Es ist schließlich gar nicht so leicht, seinen Traummann zu finden. Du musst total glücklich sein. Und wo liegt das Problem?«
Zaras Miene verdüsterte sich wieder. »Farid ist Scheich Achmeds
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