Die drei !!!, 18, VIP-Alarm
dabei?«, fragte Kim überrascht.
Franzi nickte. »Ich hab ein paar Brötchen und etwas Obst vom Frühstücksbuffet gemopst, als der Oberkellner gerade nicht hingeschaut hat.«
Kim merkte, wie ihre Lebensgeister beim Gedanken an ein saftiges Rosinenbrötchen oder ein leckeres Schokocroissant wieder erwachten. Sie rappelte sich auf. »Franzi, du hast mir soeben das Leben gerettet.«
»Kein Problem.« Franzi grinste. »Eine meiner leichtesten Übungen.«
Reporter-Alarm!
Gestärkt traten die drei !!! eine halbe Stunde später den Rückweg an. Sie wanderten schweigend am Strand entlang, jede in ihre eigenen Gedanken versunken. Kim versuchte, ihre schmerzende Ferse zu ignorieren. Sie fragte sich, wie es Zara wohl gerade ging. War sie irgendwo eingesperrt? Vielleicht sogar gefesselt? Dagegen war eine Blase am Fuß geradezu lächerlich …
Die Sonne ging bereits unter, als sie den Hotelstrand erreichten. Alle Sonnenschirme waren eingeklappt und die Liegestühle verwaist. Der Badespaß war für heute beendet.
»Geschafft!«, seufzte Kim. »Gleich lege ich mich erst mal in die heiße Badewanne, bevor ich mich fürs Abendessen umziehe. Wahrscheinlich kann ich mich morgen vor lauter Muskelkater nicht mehr rühren.«
»Hör auf zu jammern«, sagte Franzi ungerührt. »Du wollest dich doch unbedingt mehr bewegen. Sieh es positiv: Heute hast du so viele Kalorien verbrannt wie sonst in einem ganzen Monat.«
»Stimmt!« Daran hatte Kim noch gar nicht gedacht. »Das heißt, ich kann nachher beim Abendessen ordentlich reinhauen. Was gibt es heute eigentlich?«
Ehe Franzi oder Marie antworten konnten, sprang ein Schatten hinter der Strandbar hervor und verstellte den drei !!! den Weg. Kim sog scharf die Luft ein, als sich die vermummte Gestalt die Kapuze vom Kopf zog.
»Farid!«, rief sie überrascht.
»Wo ist Zara?«, fragte er, ohne sich mit einer Begrüßungaufzuhalten.
Kim schluckte. »Du weißt noch gar nicht, was passiert ist?«
»Ich weiß, dass Zara verschwunden ist«, sagte Farid. »Ist sie bei euch? Bitte sagt mir, dass sie bei euch ist!« Angst spiegelte sich auf seinem Gesicht.
»Nein.« Marie schüttelte den Kopf. »Wir wissen leider auch nicht, wo sie ist. Ihre Spur verliert sich letzte Nacht.«
Farid wurde blass. Seine Augen flackerten. Kim konnte sehen, wie viel Anstrengung es ihn kostete, ruhig zu bleiben. »Letzte Nacht?«, fragte er mit rauer Stimme. »Aber wie kann das sein? Letzte Nacht war Zara mit mir zusammen. Ich hab sie noch zum Hintereingang des Hotels gebracht. Alles war ruhig. Es war niemand in der Nähe.«
»Um wie viel Uhr war das?«, hakte Franzi nach.
»So gegen halb drei«, antwortete Farid. »Ich wollte sie bis zu ihrer Suite bringen, aber Zara hat nur den Kopf geschüttelt. ›Mir passiert schon nichts‹, hat sie gesagt und gelacht.« Er stöhnte und fuhr sich verzweifelt durch seine schwarzen, leicht zerzausten Haare. »Ich Idiot! Warum hab ich nur auf sie gehört? Es ist alles meine Schuld!«
Kims Herz zog sich vor Mitleid zusammen. Sie wusste genau, wie Farid sich fühlte. Sie machte sich seit heute früh ja selbst die schlimmsten Vorwürfe. Seine Verzweiflung war hundertprozentig echt. Jetzt war sich Kim ganz sicher, dass Farid nichts mit Zaras Verschwinden zu tun hatte.
»Die Entführer müssen ihr im Hotel aufgelauert haben«, folgerte Marie. »Vielleicht haben sie vor ihrer Suite gewartet.«
»Aber woher wussten sie, dass Zara von einem heimlichen Rendezvous kommen würde?«, überlegte Franzi. Darauf hatte niemand eine Antwort.
»Wer könnte Zara entführt haben?«, fragte Kim an Farid gewandt.
Farids Miene wurde grimmig. »Eigentlich kommt nur einer in Frage: Mein Vater.«
»Bist du sicher?« Franzi sah Farid scharf an. »Hat er mit dir über seine Pläne gesprochen?«
Farid schüttelte den Kopf. »Wir reden nicht mehr miteinander, seit er sich gegen meine Beziehung zu Zara gestellt hat. Wir hatten einen furchtbaren Streit, und danach bin ich abgehauen, um Zara nachzureisen. Ich konnte es einfach nicht ertragen, von ihr getrennt zu sein. Ich habe mich in einer Fischerhütte versteckt, aber heute Vormittag sind Zaras Leibwächter dort aufgetaucht. Da wusste ich, dass etwas nicht stimmt. Ich konnte gerade noch rechtzeitig fliehen und bin zum Hotel gefahren. Hier habe ich von Zaras Verschwinden gehört. Ich hoffte, sie wäre bei euch, darum habe ich überall nach euch gesucht.«
»Und wir nach dir.« Kim grinste schief. »Den langen Marsch hätten wir uns
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