Die drei 46 Filmstar in Gefahr drei Ausrufezeichen
bist … oh Mann, ich erkenne dich leider nicht.«
»Kein Problem, noch bin ich nicht berühmt«, scherzte der Zombie, »aber bald wirst du mich auf der Leinwand sehen.«
»Adrian, ist das cool!« Holger schlug mit seiner Werwolfpranke dem Zombie auf die Schulter. »Erzähl mir von den Dreharbeiten.«
Die beiden Jungs setzten sich auf bunte Sitzkissen, die Marie an der großen Fensterfront ausgebreitet hatte. Marie freute sich, dass sich die beiden so gut verstanden, und ging auf einen Sprung in die Küche, um nachzusehen, ob die Glubschaugenbowle schon fertig war.
Vor dem Küchenblock standen eine zierliche Fledermaus und ein kugelrunder Kürbis. »Kim, Tessa, na, wie steht’s bei euch?«
»Wir sind gleich fertig«, sagte Kim, die gerade zwei Flaschen Zitronenlimonade in eine bauchige Glasschüssel schüttete.
Tessa rührte mit dem Suppenlöffel um. In der Schüssel schwammen weiße Litschis, die sich über Nacht mit Kirschsaft vollgesogen hatten. Marie war froh, dass sie die Party nicht abgesagt hatte. Gestern nach Sandras Horroraktion war sie kurz davor gewesen. Aber dann hatte sie sich gedacht: Jetzt erst recht! Sie würde sich von Sandra doch ihr geliebtes Halloween nicht verderben lassen.
»Darf ich?« Marie nahm sich einen Kaffeelöffel aus der Besteckschublade und tauchte ihn in die Flüssigkeit. »Schmeckt toll fruchtig – vielleicht eine Spur zu sauer. Was meint ihr?«
»Ich probier auch mal«, bot Tessa an. Sie kostete und verzog das Gesicht.
Kim griff nach der Zuckerdose. »Noch ein bisschen Zucker?«
»Nein«, ächzte Tessa und stützte sich auf dem Küchenblock ab.
Marie wunderte sich. »Also was jetzt? Zucker oder kein Zucker? Soll ich meine magische Zauberkugel befragen?«
Ihre Stiefmutter atmete schwer. »E…gal!«, stöhnte sie.
»Ist Ihnen von der Bowle schlecht geworden?«, fragte Kim besorgt. »Aber wir haben doch alles ganz genau nach Rezept gemacht. Das verstehe ich nicht …«
Auf Tessas Stirn bildeten sich Schweißperlen. »Es ist so weit«, sagte sie und rang sich ein Lächeln ab.
Kim und Marie sahen sich ratlos an. Was meinte sie bloß? Dass sie die Bowle hinaus zu den Gästen tragen konnten? Tessa legte stöhnend die Hand auf ihren Bauch.
»Oh nein! Sind das die Wehen?«, rief Marie.
Tessa atmete tief aus und ein. »Ich glaube schon. Bitte … hol deinen Vater.«
»Bin schon unterwegs.« Marie raste ins Wohnzimmer und stürzte auf die Tanzfläche. »Das Baby!«, rief sie laut. »Das Baby kommt!«
Helmut Grevenbroich riss sich das Bettlaken vom Leib. »Wir müssen ins Krankenhaus fahren, sofort!«
Die Nachricht versetzte die Gäste in helle Aufregung. Alle unterbrachen ihre Gespräche und starrten auf die Tanzfläche. Franzi riss erschrocken die Augen auf. Nur die Musik spielte weiter, als ob nichts passiert wäre.
Marie ging zur Stereoanlage und drückte den Ausschaltknopf. »Tut mir leid, Leute, die Party ist vorbei. Ich hoffe, ihr seid nicht sauer.«
»Natürlich nicht.« – »Viel Glück!« – »Wir drücken Tessa die Daumen.« Von allen Seiten kamen gute Wünsche.
Lina zerrte an der Hand ihres Stiefvaters. »Worauf wartest du denn noch? Wir müssen los.«
»Ja, ja, natürlich!« Helmut Grevenbroich durchwühlte seine Hosentaschen. »Verflixt, wo ist mein Autoschlüssel? Ich kann meinen Autoschlüssel nicht finden.«
»Wir rufen ein Taxi«, beschloss Marie und suchte ihr Smartphone, das sie immer dabeihatte. Nein, ausgerechnet heute nicht! Ihr Magierinnenkostüm hatte ja keine Tasche. Da sah sie, dass Holger bereits sein Handy am Ohr hatte.
»Hallo? Wir brauchen ein Taxi.« Er nannte die Adresse. »Beeilen Sie sich! Die Stiefmutter meiner Freundin bekommt ein Baby.«
Marie warf Holger eine Kusshand zu. »Danke!«
Dann blieb keine Zeit mehr für Höflichkeiten. Marie, Lina und Helmut Grevenbroich rannten in die Küche zu Tessa. Kim holte Tessas Koffer und Franzi half Maries Stiefmutter beim Anziehen.
Fünf Minuten später saß die ganze Familie im Taxi. Der Fahrer, ein junger Student, lächelte Tessa zu. »Wir schaffen das. Haltet euch bitte fest.« Er drückte das Gaspedal durch und raste los.
Marie wurde in den Vordersitz gepresst. Angespannt sah sie aus dem Fenster. Häuser und Straßenzüge flogen an ihr vorbei wie zuckende Schatten aus der Geisterbahn.
Hinter sich hörte sie Tessa leise stöhnen und ihren Vater beruhigend auf sie einreden. »Alles wird gut, Schatz, alles wird gut«, wiederholte er immer wieder.
Auf einmal spürte Marie eine
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