Die drei !!!, 6, Skandal auf Sendung
du säufst ja wie ein Loch!« Thomas nahm das Glas und ging zur Spüle hinüber. Als er Franzi einen Moment lang den Rücken zuwandte, um den Wasserhahn aufzudrehen, griff sie nach dem Handy und schaltete es ein. Dann ließ sie es schnell in ihrer Hosentasche verschwinden. Hoffentlich merkte Thomas nicht, dass das Handy verschwunden war!
»Na dann prost!« Der Moderator stellte das volle Wasserglas vor Franzi auf den Tisch.
Franzi lächelte leicht und prostete Thomas Niedlich zu. »Vielen Dank. Auf Ihr Wohl!«
Nachts auf dem Campingplatz
Es war bereits dunkel, als Marie und Kim auf ihren Fahrrädern in den Waldweg zum Campingplatz einbogen.
»Gleich müssten wir da sein.« Marie trat kräftig in die Pedale.
Kim kam kaum hinterher. »Gut, dass wir uns den Weg vorher auf dem Stadtplan angeschaut haben«, keuchte sie. »Ich wäre nie im Leben darauf gekommen, dass es hier mitten im Wald noch einen Campingplatz gibt.«
Im Schein von Maries Fahrradlicht tauchte ein großes Eisentor auf. Es war geschlossen.
»Hier ist es!« Marie sprang von ihrem Fahrrad. Das Licht erlosch und die Mädchen waren plötzlich von rabenschwarzer Dunkelheit umgeben. Der Mond war gerade hinter einer dicken Wolke verschwunden.
»Mist! Man sieht ja nicht mal die Hand vor Augen!«, schimpfte Kim ärgerlich.
»Augenblick! Das haben wir gleich«, ertönte Maries Stimme weiter vorne. Dann blitzte ein heller Lichtschein auf. Maries Taschenlampe! Kim atmete erleichtert auf. Sie hasste Dunkelheit!
Kim und Marie stellten ihre Fahrräder neben dem Eisentor ab. Marie hatte eine kleine Pforte im Tor entdeckt und drückte die Klinke hinunter.
»Na also, wer sagt’s denn«, murmelte sie zufrieden, als die Pforte leise quietschend aufschwang. »Komm, wir sehen uns ein bisschen auf dem Platz um.«
Kim wollte ihrer Freundin gerade folgen, als der Mond wieder zum Vorschein kam und die Umgebung in fahles Licht tauchte. Kim blieb wie angewurzelt stehen. »Warte!« Sie zeigte auf eine große Tanne. »Leuchte mal den Baum dort an. Da hat gerade etwas im Mondlicht geglänzt.«
Marie schwenkte die Taschenlampe zu der Tanne hinüber und stieß einen überraschten Schrei aus. »Na, so was! Das ist doch Franzis Fahrrad!«
Es war kein Zweifel möglich. Was Kim und Marie dort im hellen Schein der Taschenlampe sahen, war eindeutig Franzis Rad. Kim schluckte. Wenn ihr Fahrrad hier war, konnte Franzi auch nicht weit sein. Aber wo steckte sie? War ihr tatsächlich etwas zugestoßen? Und wenn ja, was? In Kims Magen bildete sich ein eiskalter Angstklumpen.
»Franzi ist also wirklich alleine hergefahren.« Maries Stimme klang heiser. »Los, wir müssen sie suchen!«
Marie stürmte durch die Pforte auf den Campingplatz. Kim folgte ihr mit gemischten Gefühlen. Der dunkle Platz mitten im Wald war ihr unheimlich. Hier waren sie vollkommen auf sich gestellt. Was, wenn irgendwo in derDunkelheit Thomas Niedlichs Entführer lauerten und nur darauf warteten, sie zu schnappen? Was, wenn sie direkt in eine Falle liefen?
»Da drüben brennt noch Licht!« Marie zeigte auf ein kleines Holzhaus neben dem Tor. »Sieht aus wie die Anmeldung. Sollen wir da mal nachfragen? Vielleicht wurde Franzi ja von irgendjemandem gesehen.«
»Gute Idee.« Kim war erleichtert, dass sie der Dunkelheit erst mal entkommen würden, und betrat hinter Marie das Gebäude.
Sie kamen in einen kleinen Raum mit einem Empfangstresen, hinter dem ein älterer Mann saß und beim Schein einer trüben Schreibtischlampe in einer Illustrierten blätterte.
»Guten Abend«, grüßte Marie. »Entschuldigen Sie bitte die späte Störung.«
Der Mann sah auf und lächelte den Mädchen zu. »Kein Problem! Was kann ich für euch tun?«
»Wir sind auf der Suche nach unserer Freundin«, erklärte Kim. »Sie muss irgendwann heute Nachmittag hier gewesen sein. Klein, zierlich, rote Haare. Haben Sie sie vielleicht gesehen?«
Der Mann nickte. »Allerdings. Sie ist mir gleich aufgefallen, weil sie keine von meinen Gästen war. Ich kenne nämlich alle Camper hier auf dem Platz. Die meisten sind Stammgäste und kommen jedes Jahr wieder. Und seit einiger Zeit haben wir sogar einen Dauercamper. Tja, aber dieses Mädchen hatte ich noch nie gesehen.«
»Wann war sie denn hier?«, fragte Kim gespannt. »Können Sie sich noch an die Uhrzeit erinnern?«
Der Mann überlegte. »Das muss so gegen vier gewesen sein. Ich saß hier am Tresen und hab mich gerade mitHerrn und Frau Fleischmann unterhalten, als sie draußen vorbeiging.
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