Die drei !!!, 7, Skaterfieber
hin und her. »Abwarten. Jedenfalls lassen wir uns von denen nicht die Laune verderben.«
Franzi versuchte es, trotzdem war ihr die Lust am Skaten vergangen. Nachdem sie zehn Minuten mehr oder weniger lustlos gecruist war, ging sie von der Halfpipe runter. »Ich pack’s dann für heute.«
Benni und Leonhard machten enttäuschte Gesichter.
»Was, schon?«, fragte Benni.
Und Leonhard wollte wissen: »Wann sehen wir uns wieder?« Franzi zuckte mit den Schultern. »Morgen vielleicht. Falls ich bis dahin nicht die blöde Clique vermöbelt hab und hinter Gittern sitze.«
Die beiden Jungs lachten.
»Hoffentlich nicht!«, sagte Leonhard noch.
Dann verabschiedeten sie sich voneinander, und Franzi machte sich auf den Weg nach Hause. Sie hatte ohnehin nicht mehr allzu viel Zeit. In einer Stunde würden bereits Kim und Marie kommen, und Franzi wollte vorher noch dringend das Hauptquartier aufräumen.
Als sie eine halbe Stunde später die Tür zum alten Pferdeschuppen hinter dem Haus aufmachte, hörte sie plötzlich seltsame kratzende Geräusche. Oh nein! Waren hier etwa Einbrecher? Blitzschnell sah sich Franzi suchend um. Dann entdeckte sie ihre Mutter, die gerade dabei war, das Regal abzustauben.
»Mama!«, rief sie. »Was machst du denn da?«
Frau Winkler hob den Kopf und lächelte. »Ich dachte mir, ich mach mal ein bisschen sauber hier drin. Damit ihr es wieder gemütlich habt, du und deine Freundinnen.«
Franzi hatte ihrer Mutter damals erzählt, dass sie den Schuppen brauchte, um sich mit Kim und Marie zurückziehen zu können. Dass sich hier in Wirklichkeit ihr Hauptquartier befand, hatte sie natürlich nicht verraten.
»Bitte, Mama!«, flehte sie. »Tu das nie wieder! Das mach ich selber.«
Das Lächeln ihrer Mutter verschwand. »Schade, ich dachte, ich tu dir damit einen Gefallen. Aber ich verstehe schon: Du und deine Freundinnen, ihr habt eure süßen kleinen Mädchengeheimnisse, die wollt ihr für euch behalten. Solche Geheimnisse hatte ich früher auch.« Sie bekam einen verträumten Gesichtsausdruck.
Franzi seufzte. »Ja, Mama, schön für dich. Aber könntest du jetzt bitte gehen? Ich muss noch was vorbereiten, bevor Marie und Kim kommen.«
»Ich geh ja schon«, sagte Frau Winkler. »Braucht ihr noch irgendwas? Ich hab gerade frischen Kirschkuchen gebacken.« Beim Wort Kirschkuchen lief Franzi das Wasser im Mund zusammen. »Ich glaube, da könnten wir ein paar Stück davon verdrücken. Aber mach dir keine Mühe, ich hol den Kuchen nachher selber aus der Küche.«
»Wie du willst«, sagte Frau Winkler. Jetzt war sie ein klein wenig beleidigt, aber Franzi hatte keine Zeit, um auf die Empfindlichkeiten ihrer Mutter näher einzugehen.
Sobald Frau Winkler den Schuppen verlassen hatte, checkte Franzi, ob irgendwelche geheimen Unterlagen herumlagen. Zum Glück nicht. Nach der letzten Besprechung hatte sie alles im Bürocontainer verstaut. Dort hatten die drei !!! eine geheime Schublade, die man extra abschließen konnte. Auch sonst war alles noch an seinem Platz: die kleine Sitzecke mit Tisch und drei Stühlen, das Regal, der Bollerofen und die Pferdekutsche an der linken Wand mit Verdeck zum Zuklappen. In mühevoller Kleinarbeit hatten sie die Kutsche blau angemalt und mit bunten Ausrufezeichen versehen. Dorthin zogen sie sich zurück, wenn sie wirklich ganz sichergehen wollten, dass niemand ihre Gespräche belauschte. Franzi hatte das dumpfe Gefühl, dass heute wieder so ein Tag war.
Schnell ging sie zum Regal und holte drei Teller, Gläser und Kuchengabeln heraus. Dann deckte sie den Tisch und stellte eine Flasche mit Mineralwasser und eine mit Cola dazu. Fertig! Jetzt musste sie nur noch den Kirschkuchen holen.
Als sie kurz darauf die volle Kuchenplatte vorsichtig über den Hof balancierte, kam ihr Stefan entgegen.
»Hi!«, begrüßte er sie und streckte gierig seine Hand nach dem Kuchen aus. »Ist der für mich? Das wär aber nicht nötig gewesen.«
»Finger weg!«, sagte Franzi. »Der ist für Kim, Marie und mich.« Stefan zog eine Schnute. »Schade! Sag mal, was besprecht ihr eigentlich immer Spannendes im Schuppen? Darf ich da auch mal dabei sein?«
»Warum nicht?«, hörte Franzi plötzlich eine Stimme hinter sich.
Entsetzt drehte sie sich um. Es war Marie, die Stefan mit ihren türkis getuschten Wimpern verführerisch anklimperte.
Stefan schenkte Marie sein charmantes Lächeln. »Hi! Schön, dich zu sehen.«
Marie wurde knallrot.
Franzi schritt schnell ein, bevor die beiden noch
Weitere Kostenlose Bücher