Die drei !!!, 7, Skaterfieber
anfingen, miteinander zu flirten. »Kommt nicht infrage. Das ist leider ein reines Frauentreffen.« Damit schob sie Marie energisch in Richtung Schuppen.
»Was soll das?«, wehrte sich Marie. »Lass mich!«
»Schade«, sagte Stefan zum zweitenmal. »Na, ja, wir sehen uns bestimmt bald wieder. Ciao!« Er hob lässig die Hand und versenkte sie dann in den Hosentaschen seiner weiten Jeans.
Marie starrte ihm verzückt hinterher, bis er hinter der Hausmauer verschwunden war.
»Erde an Marie!«, rief Franzi und schüttelte ihre Freundin an der Schulter. »Können wir jetzt endlich reingehen?«
»Was? Wie?«, murmelte Marie. Sie brauchte eine Weile, um wieder in die Realität zurückzukehren. Es gelang ihr im Grunde erst, als auch Kim eingetroffen war und die drei !!! sich an den Tisch gesetzt hatten.
»Der berühmte Kirschkuchen deiner Mutter!«, schwärmte Kim und lud sich ein großes Stück auf den Teller. »Der ist wieder mal superlecker.«
»Ich werde es Mama ausrichten«, sagte Franzi. Dann erzählte sie, dass sie ihre Mutter vorhin im Hauptquartier überrascht hatte.
Marie wurde blass. »Das ist ja ein Ding! Und ich dachte, wir sind hier absolut unter uns.«
»Sind wir auch«, beruhigte Franzi sie. »Ich hab meiner Mutter ziemlich deutlich klargemacht, dass sie das nie wieder tun sollte. Trotzdem schlage ich vor, wir verziehen uns zur Besprechung in die Kutsche, sobald wir aufgegessen haben.«
»Gute Idee«, sagte Kim.
Der Kuchenteller leerte sich erstaunlich schnell. Danach kletterten die drei !!! kichernd in die Kutsche. Die harte Bank war ziemlich schmal, und sie mussten eng zusammenrücken. Franzi schloss das Verdeck, sodass nur noch trübes Dämmerlicht von außen hereindrang, und atmete tief durch. In der Kutsche roch es immer noch ganz schwach nach Pferden, ein wundervoller Geruch!
»Also«, sagte sie dann. »Was gibt es Neues in unserem Fall? Hast du Sabrina die SMS geschickt?«
Kim nickte. »Ja, hab ich. Sie hat mich gleich danach sogar angerufen.«
»Und, was wollte sie?«, erkundigte sich Marie.
»Sie hat mir noch etwas Wichtiges erzählt, das sie bei unserem Gespräch vor lauter Aufregung vergessen hatte«, berichtete Kim.
Franzi horchte auf. Etwas Wichtiges? Das klang ja spannend. »Am besten fang ich ganz von vorne an«, sagte Kim. »An dem Nachmittag, als Samtpfote verschwunden ist, ist eine andere Katze in Sabrinas Garten aufgetaucht: eine mit rötlichem Fell, die Sabrina noch nie zuvor gesehen hatte.«
»Vielleicht gehörte sie ja dem Nachbarn mit der Brille?«, warf Franzi ein.
Marie schüttelte den Kopf. »Unwahrscheinlich, die Katze kennt sie doch bestimmt.«
»Wie auch immer«, redete Kim weiter. »Die rote Katze war verletzt. Sie hatte ein halb zerfetztes Ohr und blutete.«
Franzi musste schlucken. »Sie blutete? Oh nein! Vielleicht war sie ja schon in den Klauen von diesen Tierfängern gewesen!« »Kann durchaus sein«, sagte Kim. »Jedenfalls wollte Sabrina die Katze anlocken, um ihr zu helfen, aber sie ist gleich wieder davongelaufen. Sabrina konnte nur noch ihre Spuren im nassen Gras verfolgen und sehen, dass sie in Richtung Wald gelaufen war. Danach ist sie wieder zurück ins Haus …«
»Moment mal, warte!«, unterbrach Marie. »Hat Sabrina ausdrücklich von nassem Gras gesprochen?«
»Ja, darin kann ich mich noch sehr gut erinnern. Wieso?«, fragte Kim verwundert.
Marie rieb mit dem Zeigefinger ihre Nase. »Merkwürdig. An dem Tag war doch schönes Wetter, nicht nur in Berlin. Sabrina hat es erwähnt, als sie meinte, Samtpfote wollte bei dem tollen Wetter unbedingt raus.«
Jetzt erinnerten sich Franzi und Kim auch daran.
»Stimmt«, meinte Kim. »Das ist wirklich merkwürdig.«
Auf einmal hatte Franzi ein ganz komisches Gefühl im Bauch: so ein Ziehen, das sie sonst nur bei der Mathehausaufgabe bekam, wenn sie merkte, dass irgendein Schritt in ihrem Lösungsweg falsch sein musste. Und dann fiel ihr wieder die Sache mit dem Zeitungsartikel ein.
»Mir ist noch was Merkwürdiges aufgefallen«, sagte sie. »Warum hat der Nachbar den Zeitungsartikel nicht entdeckt, obwohl er die Zeitung gründlich gelesen hat?«
Marie hob die Schultern. »Hmm, das kann Zufall sein.«
»Oder auch nicht«, sagte Franzi. »Ich würde gerne diesen Zeitungsartikel noch mal sehen. Wir sollten Sabrina unbedingt danach fragen.«
»Das habe ich schon«, sagte Kim. »Ihre Mutter hat ihn leider zusammen mit dem Altpapier in ihrem Papierkorb weggeworfen.«
Marie stöhnte auf. »Weggeworfen?
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