Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots
weiteren Raub kommt. Das ist sozusagen eine Berufskrankheit von mir. Ich bin Archäologe, Professor genauer gesagt, und ich habe einen Verdacht, wo dasKeltengrab sein könnte.«
Der Beamte rührte seinen Kaffee um und zerdrückte mit dem Löffel knirschend die vier Zuckerstücke. »Verdacht? Das hilft uns gar nichts, wir brauchen Beweise. Haben Sie Beweise?«
»Nein, leider nicht, aber …«, redete der Professor weiter.
In dem Moment kam der schwarzhaarige Kollege des Blonden mit drei eisgekühlten Colaflaschen zurück und stellte sie vor den Detektivinnen ab. »Hier, bitte. Darf ich euch mal was fragen? Wie habt ihr denn damals die Chatbetrüger gefasst?«
»Also, das war so«, fing Franzi an, schielte dabei aber zum Professor hinüber. »Wir haben als Erstes …« Ziemlich unzusammenhängend berichtete sie vom dritten Fall der drei !!!. Der Polizist hing trotzdem begeistert an ihren Lippen.
Marie und Kim konzentrierten sich umso stärker auf Professor Degen.
Der war inzwischen ziemlich wütend geworden. »Glauben Sie mir doch, ich bin Wissenschaftler, ich bin Experte. Mein Verdacht hat Hand und Fuß. Hier, sehen Sie, auf der Karte kann ich es Ihnen zeigen …«
»Sparen Sie sich die Mühe«, sagte der blonde Polizist ungerührt. »Das ist mir alles viel zu vage. Außerdem war die Meldung in der Zeitung sowieso reichlich voreilig. Wir haben noch keinerlei konkrete Hinweise und wir werden in dieser Sache nicht unnötig die Pferde scheu machen.«
»Was heißt hier nicht die Pferde scheu machen«, rief Professor Degen. »Sie könnten doch wenigstens mal Nachforschungen anstellen!«
Der Polizist trank seinen Kaffee langsam, Schluck für Schluck. Dann setzte er die Tasse ab und verschränkte dieArme vor der Brust. »Wir werden garantiert nicht die ganze Stadt umgraben, das würde …«
Marie konnte leider nicht länger zuhören, weil der schwarzhaarige Polizist zum Telefon griff. »Dann werde ich mal Kommissar Peters anrufen, ob er Zeit für euch hat … Hallo? Raten Sie mal, wer hier bei mir ist, Herr Kommissar: die drei !!! … Sehr schön, danke.« Er legte auf und drehte sich lächelnd zu Kim, Franzi und Marie um. »Der Kommissar erwartet euch, ihr könnt zu ihm hochgehen.«
In dem Moment sprang Professor Degen auf und rief empört: »Na, gut, wenn Sie mir nicht zuhören wollen, kann ich nichts machen. Dann kann ich ja gehen.« Damit steckte er seine Karte wieder ein und rauschte durch die Absperrung, die der blonde Polizist nur zu gern für ihn öffnete.
Kim, Franzi und Marie standen auch auf. »Richten Sie bitte Kommissar Peters schöne Grüße aus«, sagte Marie.
Der Polizeibeamte starrte sie verblüfft an. »Wieso das denn?«
Kim lächelte höflich. »Wir haben leider keine Zeit mehr. Aber wir kommen ein andermal wieder, ganz bestimmt.«
»Aber was soll denn das?«, rief ihnen der Polizist nach, doch da waren die drei !!! schon bei der Tür. Noch einmal würden sie die Spur des Professors nicht verlieren.
Zurück auf der Straße entdeckten sie ihn sofort. Er war nur ein paar Meter weitergegangen bis zum Eingang des Schillerparks. Dort hatte er sich auf die erstbeste Bank gesetzt und stützte nun die Hände in den Kopf. Obwohl die Sonne wieder herausgekommen war, schien er die wärmenden Strahlen nicht zu spüren. Die drei !!! blieben in sicherer Entfernung stehen und sahen sich an.
»Also jetzt bin ich echt platt«, sagte Kim. »Er ist gar nicht der Täter.«
Marie musste wieder an ihre beiden Begegnungen mit ihm denken. »Dabei war er so ekelhaft zu mir. Ich war mir todsicher, dass er was zu verbergen hat.«
Franzi grinste. »Tja, manche Leute sind einfach so unfreundlich, deshalb müssen sie noch lange keine Verbrecher sein.«
»Was machen wir denn jetzt?«, fragte Kim und musterte ratlos den Professor, der immer noch in derselben Körperhaltung auf der Bank saß und sich nicht rührte.
Franzi holte tief Luft. »Ganz einfach: Wir gehen hin und sprechen ihn an. Er kann uns weiterhelfen und wir können ihm weiterhelfen.«
»Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?«, fragte Marie. Die Erfahrung, zweimal von ihm abgewimmelt worden zu sein, reichte ihr völlig. Das musste sie sich nicht auch noch ein drittes Mal antun.
»Klar mein ich das ernst«, sagte Franzi. »Wir brauchen ihn.«
Kim räusperte sich. »Stimmt, schließlich ist er der Kelten-Experte und er scheint zu wissen, wo das Keltengrab sein könnte.«
Im Grunde wusste Marie, dass ihre Freundinnen recht hatten. Trotzdem wehrte sie
Weitere Kostenlose Bücher