Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
sind in den Winterferien bei meiner Schwester. Sie lassen sich nichts anmerken, sind frech wie immer – aber die Sache mit meinem Mann ist natürlich nicht spurlos an ihnen vorübergegangen.«
Marie wurde hellhörig. »Mit Ihrem Mann?«
»Ja, Bernd und ich haben uns getrennt«, erzählte Frau Kurz. »Ich dachte, du wüsstest das längst von Holger. Wir wollen uns scheiden lassen. Die ständigen Geldsorgen haben unsere Ehe zerrüttet. Nur wegen Paul und Maike haben wir die Scheidung bisher hinausgeschoben.«
Marie schüttelte den Kopf. »Nein, das wusste ich nicht, Holger hat nichts gesagt.«
Kim legte die Hand auf Maries Schulter. Sie las in ihrer Freundin wie in einem offenen Buch. Nach außen versuchte Marie, sich nichts anmerken zu lassen, aber in ihrem Innern war sie bestimmt tief geschockt. Kim ahnte, welche Fragen ihr jetzt durch den Kopf schossen: Warum hatte Holger ihr die Trennung seiner Eltern verschwiegen? Sonst hatten sie doch auch keine Geheimnisse voreinander. Vertraute er ihr etwa nicht? Oder war er selber zu erschüttert und schaffte es deshalb nicht, darüber zu reden?
»Ich glaube, ich nehme doch kein Kirschkernsäckchen«, verkündete Frau Seifert, die ihre ausgiebige Recherche beendet hatte. »Die Säckchen sind mir zu teuer. Da mache mir liebereine Wärmflasche, die tut es auch.«
»Wie Sie meinen. Es ist Ihre Entscheidung.« Frau Kurz zuckte resigniert mit den Schultern und begleitete Frau Seifert zur Tür, um ihr den Schirm zu geben.
Marie nutzte die Gelegenheit, zog ihr Handy aus der Hosentasche und verfasste blitzschnell eine SMS. Pling! Die Antwort kam wenige Sekunden später zurück.
»Holger will sich mit mir treffen«, flüsterte Marie Kim und Franzi zu. »Aber er ist leider gerade in der Stadt und weiß noch nicht, ob er heute noch nach Billershausen zurückkommt.«
»Wer kommt heute noch nach Billershausen?«, mischte sich Frau Seifert ein. Die Klatschtante hatte offensichtlich Elefantenohren.
»Niemand«, murmelte Marie und ließ ihr Handy wieder in der Hosentasche verschwinden.
Frau Seifert blieb mit dem Schirm in der Hand wie festgewachsen in der Tür stehen. »Die Mädchen haben mich übrigens nach der Ferienwohnung Sonnenschein gefragt. Haben Sie schon mal was von der gehört?«
»Ja, die kenne ich. Hat erst Ende letzten Jahres aufgemacht.« Frau Kurz nahm einen Orientierungsplan vom Tisch neben der Kasse und tippte auf eine Straße am Ortsrand von Billershausen. »Seht ihr? Die Ferienwohnung liegt hier. Wollt ihr sie buchen?«
Franzi musste nur einen kurzen Blick auf den Plan werfen und schon hatte sie sich den Weg eingeprägt. »Ja, vielleicht für die nächsten Osterferien. Vielen Dank, Frau Kurz. Sie haben uns sehr geholfen.«
»Alles Gute«, wünschte Marie. Man merkte ihr das schlechte Gewissen an, dass sie Holgers Mutter nicht mehr Zeit schenkte.
Die drei !!! quetschten sich an Frau Seifert vorbei und traten hinaus in die kalte Winterluft. »Mir nach!«, sagte Franzi.
Nach zehn Minuten Fußmarsch durchs Dorf erreichten sie den Waldrand. Dort waren einige Neubauten errichtet worden. Vor dem letzten Haus einer noch nicht geteerten Straße blieb Franzi stehen. »Das müsste es sein.«
Marie musterte verblüfft das zweistöckige graue Gebäude mit den eckigen Betonbalkonen. Die Dämmerung setzte gerade ein und mit dem wolkenverhangenen Himmel wirkte das Haus noch düsterer. »Sonnenschein … Das soll wohl ein Witz sein!«
»Nicht so laut!«, mahnte Kim, die eben entdeckt hatte, dass im Erdgeschoss Licht brannte. Auf dem Klingelschild stand neben EG »Büro«. Im ersten Stock war hinter den Fenstern alles dunkel. Daraus schloss Kim, dass die Betrüger-Bande nicht da war. Trotzdem mussten sie vorsichtig sein.
Franzi sah das anders und stapfte einfach auf das Gartentor zu. »Ich klingele jetzt im Büro und sage wieder mein Sprüchlein auf.« Bevor Kim und Marie reagieren konnten, hatte sie bereits auf den weißen Klingelknopf gedrückt.
Eine junge Frau im schwarzen Hosenanzug machte auf. »Ja, bitte?«
»Wir interessieren uns für Ihre Ferienwohnung«, redete Franzi munter drauflos. »Meine Oma wohnt in Billershausen und meine Eltern wollen mit mir und meinen Freundinnen in den Osterferien herkommen.«
»Eine sehr gute Idee!« Die Vermieterin hatte anscheinend noch nicht viele Gäste gehabt und freute sich riesig. »Ich würde euch die Wohnung sehr gerne zeigen, aber sie ist momentan leider belegt. Ich will da nicht einfach reingehen, auch wenn die Mieter
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