Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
mitfühlend.
Robert Clarks verteilte die Teetassen. »Er fiebert, hat sich einen hartnäckigen Infekt geholt. Das geht jetzt schon seiteiner Woche so. Milch, Zucker? Bedient euch bitte. Hier sind auch Ingwerkekse.«
»Vielen Dank«, sagte Kim. Der schwarze Tee war noch zu heiß, um ihn gleich zu trinken. Also stellte sie ihn ab und nahm sich einen Keks. Der schmeckte allerdings so stark nach Ingwer, dass ihr Tränen in die Augen schossen.
Franzi stand immer noch vor dem Hundekorb. »Hoffentlich wird Harry bis zur Hundeausstellung wieder gesund!«
»Ja, das hoffe ich auch.« Herr Clarks setzte sich in einen Sessel. Ein Schatten flog über sein Gesicht. »Aber bei der Ausstellung darf er leider nicht teilnehmen. Die Vorschriften sind sehr streng. Er könnte sonst die anderen Hunde anstecken.«
»Oh, das tut mir leid.« Kim überlegte, was das bedeutete. Hatte Clarks die Urkunde von Prinz gestohlen, weil er niemand anderem einen Erfolg gönnte, wenn er selbst schon nicht dabei sein konnte?
Robert Clarks blickte die Detektivinnen freundlich an. »Danke. Eure Fragen zur Hundeausstellung beantworte ich natürlich trotzdem gerne. Harry und ich nehmen schon seit vielen Jahren an Wettbewerben teil.«
Kim holte ihr Detektivheft heraus und schlug eine neue Seite auf. »Haben Sie mit Ihrem Hund schon mal was gewonnen?«
»Ja, dreimal«, antwortete Herr Clarks. »Vor fünf Jahren den Preis ›Nationaler Schönheitschampion‹ und danach zweimal den dritten Preis in der Endausscheidung.«
»Gratulation!«, sagte Marie. Dann stellte sie eine Reihe von allgemeinen Fragen zur Hundeausstellung.
Kim schrieb eifrig mit, obwohl die Fragen ihnen nicht weiterhalfen. Sie dienten lediglich dazu, Clarks in Sicherheit zu wiegen. Die Taktik ging auf. Robert Clarks antwortete bereitwillig und schöpfte keinerlei Verdacht.
Nach einer Weile lenkte Marie geschickt das Thema zurück zu Frau Nowak. »Wir haben gehört, dass in den letzten beiden Jahren Prinz der Champion war. Wie gehen Sie damit um?«
Clarks schmunzelte. »Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, es hätte mir nichts ausgemacht. Aber die Entscheidung der Jury war absolut nachvollziehbar. Prinz hat den ersten Preis mehr als verdient. Ich gönne Frau Nowak den Erfolg.«
Clarks’ offene Antwort verblüffte Kim. Auch sein Lächeln schien echt zu sein. Kim konnte kein unruhiges Augenflackern oder ein anderes verräterisches Indiz in seinem Gesichtsausdruck erkennen.
Beiläufig brachte sie jetzt den anderen Konkurrenten ins Spiel. »Was halten Sie von Plutos Besitzer Herrn Roth?«
Clarks setzte vorsichtig seine Teetasse ab. »Ein schwieriger Fall. Ich möchte nichts Schlechtes über andere Menschen sagen … Nur so viel dazu: Herr Roth leidet offensichtlich unter übersteigertem Ehrgeiz. Seit Jahren will er unbedingt gewinnen, er ist richtig besessen davon. Bis jetzt hat es nicht geklappt. Mich wundert das nicht. Ich fürchte, Pluto spürt den enormen Druck. Man sollte Tiere nicht so überfordern. Das ist nicht gut.«
»Ich würde sogar sagen, das grenzt an Tierquälerei!« Franzi war bei ihrem Lieblingsthema angelangt. Sie setzte sich leidenschaftlich dafür ein, dass Tiere artgerecht gehalten und liebevoll behandelt wurden.
»So weit wollte ich nicht gehen, aber im Grunde stimme ich dir zu. Soll ich uns noch frischen Tee machen? Oder wollt ihr lieber einen Saft?« Clarks nahm fragend die leere Teekanne in die Hand.
»Nein, danke«, sagte Marie. »Wir haben Ihre wertvolle Zeit lange genug in Anspruch genommen. Der Tee und die Kekse waren köstlich.«
»War mir ein Vergnügen!« Herr Clarks reichte ihnen nacheinander die Hand. Er hatte einen festen, ehrlichen Händedruck.
Kim hatte sich schon zum Gehen umgedreht, da fiel ihr plötzlich noch etwas ein: »Eine Frage hab ich vergessen: Ist es möglich, auch ohne Urkunde und Stammbaumnachweis an der Hundeausstellung teilzunehmen?«
»Das ist durchaus möglich, ja«, antwortete Clarks. »Wenn der Hund und die Besitzerin bereits an früheren Wettbewerben teilgenommen haben und der Jury bekannt sind.«
Kim lächelte. »Vielen Dank. Das wollte ich nur der Vollständigkeit halber wissen. Einen schönen Tag noch!«
»Euch auch. Und viel Erfolg bei eurem Referat!«
»Welches Referat?«, rutschte es Franzi heraus. »Ach so, klar … äh … das Referat!« Sie verhaspelte sich und machte ihren Ausrutscher nur noch schlimmer.
Herr Clarks machte ein verwundertes Gesicht.
Schnell hakte sich Marie bei Franzi unter und
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