Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
auf!«, verteidigte Ben seinen Bruder. »Das ist nur Werbung vom Supermarkt.«
Zögernd rückte Lukas den Prospekt heraus. Es war tatsächlich harmlose Werbung. Kim wurde nicht schlau aus demgeheimnisvollen Getue der Zwillinge. »Die Post war also schon da«, stellte sie fest. »Für mich ist nichts gekommen?«
»Nö!«, rief Ben.
Lukas schüttelte den Kopf. »Nein, für dich ist kein Umschlag gekommen … Autsch!« Ben hatte ihm gegen das Schienbein getreten.
Auf einmal machte es »klick!« in Kims Gehirn und sie wusste Bescheid. »Die Konzertkarten sind da. Ihr habt sie euch unter den Nagel gerissen!«
Lukas wurde knallrot. »Nein … doch … ja … aber wir wollten sie uns nur kurz ansehen.«
»Her damit, aber ganz schnell!«
»Manno, warum kriegst du immer alles raus?« Ben bückte sich und kramte einen weißen Umschlag aus seiner Schultasche. Er war mit einem Messer aufgeschlitzt und tatsächlich befanden sich darin die zwei Konzertkarten für die Crazy Underdogs .
Kim nahm den Umschlag an sich. »Ganz einfach, weil ich Detektivin bin. Jetzt muss ich los, aber das gibt noch ein Nachspiel, das verspreche ich euch!«
»Planschkuh, Planschkuh!«, brüllten die Zwillinge, als sie aus dem Zimmer stürmte.
Vor lauter Wut über Ben und Lukas schaffte Kim den Fußweg zum Jakobipark in Rekordzeit. Keuchend kam sie als Erste beim Treffpunkt an. Franzi bog wenige Minuten später um die Ecke.
Marie traf als Letzte ein, das blonde Haar zu zwei Schulmädchenzöpfen geflochten. »Entschuldigt bitte, ich musste mich noch umziehen und mein Make-up auffrischen.«
»Klar«, sagte Franzi trocken. »Ungestylt würde Clarks dich bestimmt nicht empfangen.«
Kim nahm erst jetzt das Haus des Verdächtigen wahr. Es sah aus wie ein Puppenhaus: sehr schmal, aber dafür hatte es drei Stockwerke. Eine steile Treppe führte zu einer knallroten Haustür. »Also dann, wir machen es wie besprochen. Marie, gehst du vor?«
»Sehr gerne!« Marie strich ihren karierten, knielangen Rock glatt. Mit den Zöpfen, dem Rock und der schlichten blauen Wolljacke wirkte sie zwei Jahre jünger. In dem Outfit hätte sie problemlos in einem englischen College auftauchen können und genau das hatte sie auch bezweckt.
Statt einer Klingel gab es einen Klopfer aus Messing in Form eines Hundekopfes. Marie betätigte den Klopfer zweimal.
Ein gepflegter älterer Herr mit Brille, Anzug und Krawatte machte ihnen auf. »Ja, bitte? Was kann ich für euch tun?«, fragte er freundlich mit einem leichten englischen Akzent.
Marie machte einen Knicks vor ihm. »Guten Tag! Ich bin Marie und das sind meine Mitschülerinnen Kim und Franzi. Wir machen ein Referat für die Schule über die Hundeausstellung und würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.«
Herr Clarks rückte seine Krawatte zurecht. »Oh! Das ist ja eine Überraschung. Wie seid ihr denn da auf mich gekommen?«
»Frau Nowak hat uns Ihren Namen genannt«, sagte Marie. »Wir waren gerade bei ihr. Dürfen wir vielleicht …?« Sie zeigte lächelnd auf den Flur.
»Selbstverständlich!« Robert Clarks trat zur Seite. » Come on in. Kommt herein!« Als formvollendeter Gentleman half erihnen aus den Mänteln und fragte, ob sie Lust auf einen Schluck Tee hätten.
»Das wäre ganz wundervoll!«, sagte Kim.
Robert Clarks führte sie ins Wohnzimmer und verschwand in der Küche nebenan. Kim sah sich neugierig um. Der Raum strahlte mit seiner hellen Sitzgruppe, dem Klavier und den Einbauschränken gediegenen Wohlstand aus. Er wirkte harmlos, nichts darin ließ auf einen Spion oder Einbrecher schließen, aber Kim wusste aus Erfahrung, dass der erste Eindruck oft täuschen konnte.
Franz entdeckte neben dem Klavier einen Hundekorb, in dem ein großer, grauer Pudel lag. Er hob nur kurz den Kopf und ließ ihn gleich wieder aufs Polster sinken. Franzi kniete sich vor den Korb. »Na, bist du müde?«
Der Pudel gab einen winselnden Laut von sich. Dann schloss er die matten Augen. Franzi strich ihm über den Kopf, was er geduldig zu ertragen schien.
»Habt ihr euch schon mit meinem Harry bekannt gemacht?« Herr Clarks kam mit einem Teetablett aus der Küche und stellte es auf dem Couchtisch ab.
»Ein prachtvoller Rüde!«, lobte Franzi. »Mein Vater ist Tierarzt und ich habe schon viele Pudel gesehen, aber keiner war so beeindruckend.«
Herr Clarks lächelte geschmeichelt. »Ja, er ist ein prachtvoller Kerl, aber leider geht es ihm nicht gut.«
»Was hat er denn, der Arme?«, erkundigte sich Marie
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