Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
Erklärung für Biankas Verschwinden löste sich in Luft auf. »Leider nein. Bianka ist nicht bei ihren Eltern angekommen. Wenn sie überhaupt jemals dorthin unterwegs war ...« »Was?«, rief Leslie. »Aber was hat das zu bedeuten?« »Bianka muss etwas passiert sein«, erklärte Kim. »Vielleicht sollten wir besser die Polizei einschalten. Die haben ganz andere Möglichkeiten, wenn es um die Suche nach vermissten Personen geht.«
»Nein, nicht die Polizei!«, bat Leslie. Sie zögerte. »Vielleicht ist Bianka ja auch nur übers Wochenende abgehauen, um ihre Ruhe zu haben. Vielleicht wollte sie einfach mal für sich sein und über alles nachdenken.«
Kim stutzte und wechselte einen schnellen Blick mit Marie und Franzi. Den beiden war ebenfalls aufgefallen, dass Leslie mehr zu wissen schien, als sie zugab.
»Gibt es denn etwas Bestimmtes, worüber Bianka nachdenken muss?«, fragte Kim. »Hat sie Probleme? Sag uns bitte, was du weißt, Leslie. Sonst können wir Bianka nicht helfen.« Eine Weile blieb es still am anderen Ende der Leitung. Dann war ein Seufzer zu hören. »Ich glaube, Bianka steckt in Schwierigkeiten«, sagte Leslie leise. »Aber sie hat nicht mit mir darüber geredet.«
Kim merkte, wie ihr kriminalistischer Spürsinn erwachte. Das war eine erste Spur! »Ich denke, wir sollten dem Internat noch einen Besuch abstatten«, überlegte Kim laut. »Wir müssen vor Ort ermitteln und herausfinden, was mit Bianka los ist. Was meint ihr, Franzi und Marie?« Die beiden nickten.
»Warum übernachtet ihr nicht hier?«, schlug Leslie vor. »Dann müsst ihr nicht ständig hin- und herfahren. Ihr könnt bei uns im Zimmer schlafen. Ich sage unserem Flurbetreuer Bescheid, er hat bestimmt nichts dagegen.«
»Gute Idee«, sagte Kim. »Wir kommen so schnell wie möglich.« Sie verabschiedete sich eilig. Dann steckte sie ihr Handy ein und erhob sich. »Auf geht's, Leute! Ihr fahrt jetzt nach Hause, packt eure Sachen und sagt euren Eltern Bescheid. In einer Stunde treffen wir uns wieder hier und machen uns auf den Weg.«
Franzi grinste. »Zu Befehl, Chef!«
Marie schüttelte den Kopf. »Bist du verrückt? Wie soll ich es denn in einer Stunde schaffen, mich zu stylen und alles zu packen, was ich für einen Wochenendtrip aufs Land brauche?«
Kim musste lachen, als sie Maries entsetztes Gesicht sah. »Du schaffst das schon. Schließlich hast du noch genau ...«, Kim sah auf ihre Armbanduhr, »... 59 Minuten.« »Hilfe!« Marie sprang so plötzlich auf, als hätte sie einen Stromschlag bekommen. »Dann muss ich jetzt aber wirklich los!« Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürmte sie aus dem Zimmer.
Zehn Sekunden später schlug die Haustür zu. Kim und Franzi sahen sich an und prusteten los.
»Da wären wir.« Stefan bremste mit quietschenden Reifen direkt vor der Freitreppe von Schloss Hohenstein. Franzis Bruder hatte sich netterweise bereit erklärt, die drei !!! zum Internat zu kutschieren. Sein alter Opel hatte zwar jede Menge Rostflecken und bedurfte intensiver Pflege, damit er überhaupt fuhr, aber Stefan liebte den Wagen trotzdem heiß und innig. Er stieg aus und öffnete Marie, die auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, galant die Tür. »Bitte aussteigen, meine Werteste, wir sind am Ziel: Schloss Hohenstein, die Sommerresidenz der von und zu Grevenbroichs.« Marie kicherte. »Besten Dank, mein Guter. Ich werde Sie zu unserem nächsten Ball einladen, dann können wir ein Tänzchen wagen.«
»Stets du Diensten!« Stefan verbeugte sich mit einem leichten Grinsen.
Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte sich Marie von diesem kleinen Flirt sofort mehr versprochen. Sie hatte lange für Stefan geschwärmt, obwohl er eigentlich viel zu alt für sie war. Zum Glück war das seit einer Weile endgültig vorbei und Marie konnte völlig unbefangen mit Franzis Bruder umgehen.
»Na toll, uns hilft natürlich niemand beim Aussteigen!«, schimpfte Franzi und stieß die Autotür auf. »Nur kein Neid!« Marie strich ihr maigrünes Minikleid glatt. Sie hatte es tatsächlich geschafft, sich in der kurzen Zeit vor der Abfahrt noch umzuziehen und zu stylen – und natürlich ihren roten Rollkoffer zu packen, ohne den sie niemals verreiste.
Stefan holte das Gepäck aus dem Wagen. Marie hatte mal wieder am meisten dabei. Ihr Koffer war rappelvoll, während Kim und Franzi mit je einem leichten Rucksack auskamen. Außerdem hatten alle drei Schlafsäcke und Isomatten mitgenommen.
Franzi runzelte die Stirn. »Wozu brauchst du
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