Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
Es scheint also alles mit rechten Dingen zuzugehen. Wenn ich nur nicht so ein mulmiges Gefühl hätte!
Auf der Rückfahrt im Bus haben wir noch heiß über den Fall diskutiert. Marie war stinksauer, weil wir die weite Fahrt völlig umsonst gemacht hatten. Sie glaubt, dass Biankas Anruf ein schlechter Scherz war und überhaupt nichts dahintersteckt. Ich kann mir das nicht vorstellen. Dafür war Biankas Verzweiflung am Telefon zu echt. Ich werde gleich noch mal versuchen, sie zu erreichen. Inzwischen müsste sie eigentlich zu Hause angekommen sein. Mist, ich muss mich beeilen! Bin in zehn Minuten mit Michi im Café Lomo verabredet. Später mehr!
»Hörst du mir überhaupt zu?« Michi sah Kim stirnrunzelnd an. »Du scheinst mit deinen Gedanken ganz weit weg zu sein.« »Entschuldige bitte.« Kim schob ihren halb leeren Kakao Spezial zur Seite. Normalerweise konnte sie gar nicht genug von ihrem Lieblingsgetränk bekommen, aber heute wollte ihr der süße Kakao mit Vanillearoma einfach nicht schmecken. »Ich musste nur gerade an unseren neuen Fall denken ...« Kim hatte Bianka weder auf ihrem Handy noch zu Hause erreichen können. In ihrem Kopf schwirrten schreckliche Bilder herum. War Bianka etwas zugestoßen? Hatte sie einen Unfall gehabt? Oder war etwas noch Schlimmeres passiert? Michi seufzte. »Kannst du den Detektivclub nicht wenigstens für einen Abend vergessen? Wir haben doch so schon viel zu wenig Zeit füreinander. Da will ich dich jetzt ganz für mich haben und nicht mit irgendwelchen Verbrechern teilen!« Kim musste lächeln. Michi konnte so süß sein! Für einen Moment spürte sie wieder das altbekannte Kribbeln im Bauch, das sie früher jedes Mal in Michis Nähe überkommen hatte. Als sie frisch verliebt und so glücklich gewesen waren, dass es kaum noch auszuhalten gewesen war. »Du hast recht. Jetzt höre ich dir zu, versprochen. Erzähl mal, was du in den letzten Tagen so gemacht hast.«
Michi berichtete von einem Kunden, der ihm heute in der Eisdiele das Leben schwer gemacht hatte. Dann kam er auf seine Azubi-Kollegen zu sprechen. »Gestern habe ich mich mit Axel, Philipp und Damian hier im Lomo getroffen. Wir haben ein bisschen gefachsimpelt und überlegt, wie wir uns am besten auf die Ausbildung vorbereiten können. Die drei sind wirklich supernett, du musst sie unbedingt kennenlernen! Du gefällst ihnen bestimmt.«
Es passte Kim nicht so richtig, dass es Michi offenbar wichtiger war, wie sie auf seine neuen Freunde wirkte als umgekehrt. Aber sie schluckte einen kritischen Kommentar hinunter, um die Stimmung nicht zu verderben. Michi und sie stritten sich in letzter Zeit sowieso schon viel zu oft.
Während Michi in aller Ausführlichkeit vom Treffen mit seinen zukünftigen Kollegen erzählte, drifteten Kims Gedanken wieder ab, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Hatten sie heute im Internat irgendetwas übersehen? Was wussten sie eigentlich über Bianka? Nicht viel, genau genommen ...
»... und was hältst du davon?« Michi sah Kim erwartungsvoll an.
»Wie bitte?« Kim blinzelte verwirrt. Sie hatte keine Ahnung, worum es gerade ging. Damit Michi nicht merkte, dass sie schon wieder nicht zugehört hatte, sagte sie schnell: »Super! Klingt gut.«
»Heißt das, du bist dabei?«
Kim nickte. »Klar.« Sie rang sich ein Lächeln ab. Wenn sie nur wüsste, wovon er sprach!
Michi griff über den Tisch und nahm ihre Hand. »Ich freu mich! Das Essen beim Chinesen am Schillerpark soll superlecker sein. Wir machen uns zusammen einen richtig schönen Abend, okay?«
»Okay!« Jetzt erschien ein echtes Lächeln auf Kims Gesicht. Michi hatte offenbar einen romantischen Abend zu zweit geplant – wie lieb von ihm! Vielleicht würden sie sich bei Frühlingsrollen und Kerzenschein ja wieder näherkommen. Und zum Nachtisch standen dann Herzklopfen und heiße Küsse auf der Speisekarte ...
»Ich habe schon einen Tisch für fünf Personen reserviert«, sagte Michi zufrieden.
Kim stutzte. »Einen Tisch für fünf? Wieso denn das?« »Weil wir zu fünft sind, natürlich.« Michi schüttelte lächelnd den Kopf und streichelte Kims Hand. »Axel, Philipp, Damian und wir beide«, zählte er auf.
Kim zog mit einem Ruck ihre Hand weg. Sie fühlte sich, als hätte sie einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf bekommen. »Deine Azubi-Kollegen kommen auch mit?« Michi nickte. »Das ist doch der Sinn der Sache. Ihr sollt euch endlich kennenlernen. Ich hoffe, es stört dich nicht, dass du das einzige Mädchen in der
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