Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
hat«, sagte Kim. »Darum hat er mir auch sofort nach unserem Gespräch die SMS geschrieben, die angeblich von Bianka stammte. Er wollte uns in Sicherheit wiegen.« »Vor allem wollte er, dass wir so schnell wie möglich wieder verschwinden«, stellte Franzi fest. »Es hat ihm gar nicht gepasst, dass wir im Internat herumgeschnüffelt haben.« »Was hatte er denn mit dir vor?«, fragte Kim. »Wie lange wollte er dich gefangen halten?«
Bianka zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich glaube, er wollte mich nur etwas einschüchtern. Damit ich nichts verrate und weiterhin sein fieses Spiel mitspiele. Aber als ihr ihm auf die Spur gekommen seid, hat er Panik bekommen und ist durchgedreht.« Bianka schauderte. »Als wir in dem Ruderboot saßen, hatte ich richtig Angst vor ihm. Ich dachte, jetzt hat mein letztes Stündlein geschlagen.« Sie lächelte Franzi zu. »Und wenn du nicht so schnell reagiert hättest, wäre es auch so gewesen. Du hast dein Leben für mich riskiert. Ich weiß gar nicht, wie ich dir dafür danken soll.«
Franzi fuhr sich verlegen durch die Haare. Sie waren fast wieder trocken und standen in strubbeligen Büscheln vom Kopf ab. »Schon gut. Das war einfach ein Reflex, ich hab gar nicht großartig darüber nachgedacht, was ich tue.« »Sei nicht so bescheiden.« Marie stieß Franzi scherzhaft mit dem Ellbogen in die Seite. »Du bist eine Heldin und damit basta!«
Kim nickte. »Was du getan hast, war total mutig. Ich hätte mich nie getraut, bei dem Sturm in den See zu springen.« Franzi musste niesen. Sie war froh, ihr rotes Gesicht hinter einem Taschentuch verstecken zu können. »Ich bin aber nicht nur Franzi zu Dank verpflichtet, sondern euch allen.« Bianka sah die drei !!! nacheinander an. »Ohne euch säße ich immer noch draußen im Bootshaus. Wer weiß, wann Björn mich freigelassen hätte. Ihr habt mich gerettet. Dafür werde ich euch ewig dankbar sein.« »Gern geschehen.« Kim lächelte Bianka zu. »Ich bin froh, dass alles gut ausgegangen ist.«
»Und ich bin froh, dass jetzt endlich reiner Tisch gemacht wird«, sagte Bianka. »Die Zeit der Lügen und Geheimnisse ist vorbei.«
Leslie schmiegte sich an ihre Freundin. »Wie geht es denn jetzt weiter?«
»Ich werde der Polizei und dem Direktor alles erzählen. Juliana hatte nicht die Kraft dazu, aber ich schaffe das!«, sagte Bianka entschlossen.
Leslie sah sie erschrocken an. »Aber dann fliegst du von der Schule!«
»Das ist nicht so schlimm. Hauptsache, dieser Albtraum hat endlich ein Ende.« Ein Lächeln huschte über Biankas Gesicht und zum ersten Mal an diesem Abend sah sie beinahe glücklich aus.
Abschied ist ein bisschen wie sterben
Am Sonntag hatte sich der Sturm gelegt. Der Wind hatte alle Wolken vom Himmel gefegt und auf dem Weg ins Café Lomo schien Kim die Sonne ins Gesicht. Es war ein herrlicher Frühlingstag, aber Kim konnte ihn nicht genießen. Sie hatte einen Eisklumpen im Magen, der immer größer wurde, je näher sie dem Lomo kam. Denn dort wartete Michi auf sie. Kim hatte Angst vor der Aussprache, die zwischen ihnen anstand. Angst vor den Vorwürfen, die sie sich gegenseitig machen würden. Angst vor dem eisigen Schweigen in den Gesprächspausen. Sie seufzte. Was war nur aus ihr und Michi geworden? Früher hatte sie jedem Treffen entgegengefiebert und jetzt wurden ihre Schritte immer langsamer, um die Begegnung mit Michi noch etwas hinauszuzögern.
Um sich abzulenken, dachte Kim an den gestrigen Abend zurück. Sie hatten noch lange im Schüler-Cafe gesessen und sich unterhalten. Bianka hatte sich alles von der Seele geredet. Danach ging es ihr sichtlich besser. Es war schon sehr spät gewesen, als Kommissar Peters hereingekommen war und sie ins Bett geschickt hatte. Kim waren die Augen zugefallen, sobald sie in Leslies und Biankas Zimmer in ihren Schlafsack gekrochen war. Sie hatte tief und traumlos geschlafen. Heute Morgen beim Frühstück waren die dramatischen Ereignisse unter den Internatsschülern natürlich Gesprächsthema Nummer eins gewesen. Alle hatten zu dem Tisch gestarrt, an dem Bianka, Leslie und die drei !!! gesessen und sich mit Brötchen, Pfannkuchen und Muffins vollgestopft hatten. Bianka war sehr still gewesen und hatte kaum etwas gegessen. Sie hatte Angst vor dem Gespräch mit Kommissar Peters, dem Direktor und ihren Eltern, das nach dem Frühstück anstand.
Die drei !!! hatten versucht, ihr Mut zu machen. Nach dem Frühstück hatten sie Bianka und Leslie ein letztes Mal umarmt und sich
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