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Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat

Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat

Titel: Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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geflogen. Und das, obwohl ich so viel dafür getan habe, um nach Schloss Hohenstein zu kommen. Es war schon immer mein Traum, auf dieses Internat zu gehen. Ich wollte mir diesen Traum nicht kaputt machen lassen. Von nichts und niemandem.«
    »Und darum hast du getan, was Björn von dir verlangt hat«, sagte Kim.
    »Ja.« Bianka starrte in ihre Teetasse, die sie wie einen Rettungsanker mit beiden Händen umklammert hielt. »Aber die Angst hat mich fertig gemacht. Ich konnte nachts nicht mehr schlafen, mich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren. Ich hatte keine Zeit mehr zum Lernen, weil ich nachmittags immer unterwegs war, auf der Suche nach Alkohol.« »Hat denn niemand mitbekommen, dass es dir schlecht geht?«, fragte Franzi. »Deine Eltern, deine Freunde? Leslie? Jason?« Eine Träne löste sich aus Biankas Wimpern und rollte über ihre Wange. »Ich habe allen etwas vorgemacht. Aber Jason hat gespürt, dass etwas nicht stimmt. Er hat mich immer wieder gefragt, was los ist. Doch ich konnte es ihm nicht sagen. Darum habe ich mich von ihm getrennt.« Bianka holte zitternd Luft. »Es hat so wehgetan. Vor allem, weil er die Trennung erst nicht akzeptiert hat und ständig mit mir reden wollte. Darum habe ich mich noch weiter zurückgezogen. Nicht nur von ihm, sondern auch von allen anderen. Und vor Leslie habe ich natürlich versucht, alles zu vertuschen«, sagte sie mit einem entschuldigenden Blick auf ihre Freundin. »Und was war mit Juliana?«, wollte Marie wissen. »Du warst an dem Abend des Unfalls dabei, als sie mit Björn und den anderen gefeiert hat, oder?«
    Bianka sah auf. Ihr Blick war in die Ferne gerichtet. Oder in die Vergangenheit. »Ja, ich war dabei«, bestätigte sie leise. »An diesem Tag hatte ich Glück. Wenn man es so nennen will.« Sie verzog das Gesicht zu einem traurigen Lächeln. »So ein schmieriger Typ hat sich vor dem Supermarkt bereit erklärt, mir etwas zu trinken mitzubringen. Er hat nicht nur Wein und Bier, sondern auch härtere Sachen besorgt. Björn war hellauf begeistert, als er das Zeug gesehen hat. Ich habe es abends zur Hütte in den Wald gebracht. Ich war froh, die Flaschen loszuwerden. Björn hat sofort eine Runde eingeschenkt und alle haben angestoßen. Es waren nicht nur seine üblichen Freunde dabei, sondern auch ein Mädchen aus meiner Parallelklasse. Juliana.«
    »Juliana war an diesem Abend zum ersten Mal in der Hütte?«, fragte Marie.
    Bianka nickte. »Sie war furchtbar stolz deswegen. Sie hat Björn die ganze Zeit mit so einem verzückten Blick angesehen, als wäre er ihr persönlicher Held. Na ja, ihr habt ihn ja inzwischen kennengelernt. Er kann ziemlich charmant sein, wenn er will.«
    »Das stimmt allerdings.« Marie räusperte sich verlegen. Bianka trank einen Schluck Tee, bevor sie weitererzählte. »Als die Party begann, wollte ich gehen. Aber dann sah ich, wie Björn anfing, Juliana abzufüllen. Das ist ein übliches Ritual in seiner Clique. Wer dazugehören will, muss beweisen, dass er trinkfest ist. Erst machte Juliana bereitwillig mit. Aber irgendwann konnte sie nicht mehr. Björn hat ihr trotzdem immer wieder nachgeschenkt, bis ihr schlecht wurde.« »Warum hast du das gefilmt?«, fragte Kim. Bianka zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich selbst nicht so genau. Es war ein plötzlicher Impuls. Vielleicht wollte ich Beweise gegen Björn sammeln, um etwas gegen ihn in der Hand zu haben.« Bianka seufzte. »Ich bin mit Juliana vor die Hütte gegangen. Sie musste sich übergeben. Ich wollte sie mitnehmen, zurück zum Internat, aber sie hat sich geweigert. Sie wollte tatsächlich wieder in die Hütte und mit den anderen weiterfeiern. Ich habe wie verrückt auf sie eingeredet, aber sie war zu betrunken, um mir zuzuhören. Zu betrunken und zu verliebt. Sie hat sich losgerissen und ist in die Hütte gerannt.« »Und was hast du gemacht?«, fragte Marie. Bianka schwieg. Dann sagte sie: »Ich bin allein zurückgegangen.« Ihre Stimme klang dumpf. »Und das werde ich mir nie verzeihen. Solange ich lebe nicht.« Es klang wie ein feierlicher Schwur. »Am nächsten Tag habe ich von Julianas Unfall erfahren. Sie muss sich auf dem Rückweg im Wald verlaufen haben und auf der Landstraße gelandet sein. Ich habe mir schreckliche Vorwürfe gemacht. Wenn sie mit mir zurückgegangen wäre, wäre das alles nicht passiert. Ganz davon abgesehen, dass ich das Zeug besorgt hatte, mit dem Juliana sich betrunken hat ...« Biankas Stimme versagte. Ein trockenes Schluchzen stieg ihre

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