Die drei !!! Bd. 32 - Party des Grauens
tatsächlich einen leicht verwischten Fingerabdruck gefunden. Doch unsere Verdächtigungen sind viel zu vage. Wo sollen wir mit dem Vergleichen der Fingerabdrücke anfangen?
Allmählich bin ich richtig frustriert. Was für ein verzwickter Fall! Wie gut, dass jetzt erst einmal etwas anderes angesagt ist: PAAAARTY!
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Samstag (Halloween), 10:59 Uhr
Achtung: Lesen für Unbefugte (alle außer Kim Jülich) streng verboten! Sollte sich jemand dieser Warnung widersetzen, werde ich ihn der schlimmsten Folter unterziehen, die ich kenne: lebenslanger Schokoladenentzug! Oder (noch schlimmer): das unerwartete Wiedersehen einer alten Liebe. Also: FINGER WEG!!!
Wie konnte ich nur glauben, ich hätte die Trennung von Michi überwunden? Das Gegenteil ist der Fall: Mein Herz schlägt noch immer für ihn, und zwar nicht zu knapp! Als ich ihn gestern im Supermarkt gesehen habe, hätte ich mich am liebsten in seine Arme geworfen und ihn nie mehr losgelassen. Ist das nicht verrückt? Dabei habe ich vor ein paar Tagen noch gedacht, wir könnten einfach nur Freunde sein. Großer Fehler! Ich bin total durcheinander. Einerseits kann ich kaum erwarten, Michi heute Abend (!!) auf der Party wiederzusehen, andererseits verwünsche ich ihn dafür, dass er es immer wieder schafft, mich völlig aus dem Konzept zu bringen. Wie machst du das nur, Michi? Sind es deine tollen Augen? Oder ist es dein umwerfendes Lächeln?
Egal, ich bin jedenfalls wieder voll und ganz im Michi-Fieber. Mir ist klar, dass ich gerade einen schweren Rückfall durchmache. Ich bin liebeskrank. Dabei hatte ich eigentlich gehofft, ich wäre inzwischen immun gegen diese Krankheit... Warum habe ich Michi nur zur Party eingeladen? Ich muss völlig verrückt gewesen sein! Wie soll ich es schaffen, mich ihm gegenüber halbwegs normal zu benehmen? Was, wenn ich nur herumstottere und ständig rot werde? Was, wenn Michi merkt, was mit mir los ist? Das wäre so was von peinlich! Trotzdem zähle ich jede Sekunde bis zu unserem Wiedersehen. Michi, was hast du nur mit mir vor? Gib mir mein Herz zurück!
Am frühen Samstagnachmittag hallte das alte Bergwerk von aufgeregten Stimmen wider. Das Partyteam hatte sich eingefunden, um die letzten Vorbereitungen für den großen Abend zu treffen. Die Stimmung war trotz der kühlen Temperatur im Stollen ausgelassen und fröhlich. Alle freuten sich auf die Party. Sogar Tjalf und Marlon halfen mit. Sie schleppten gerade die Musikanlage herein, an die sie später einen Laptop anschließen wollten, um abwechselnd DJ zu spielen. Henk und seine Freundin sperrten die Gänge, die von der großen Halle abgingen, mit rot-weißem Flatterband ab. Die drei !!! kümmerten sich um die Deko. Franzi war auf eine Kiste geklettert und brachte künstliche Spinnweben an den Wänden an, die Marie in einem Shop für Partybedarf gekauft hatte. An der Decke baumelten bereits unzählige Fledermäuse, die bei jedem Luftzug hin- und herschwangen, als wären sie lebendig. In einer dunklen Ecke leuchtete ein weißes Skelett, das Kim sofort an Santa Muerte erinnerte. Sie schauderte und schaute schnell woandershin.
»Sieht schon richtig super aus«, lobte Ole. »Jetzt müssen wir nur noch die Tische fürs Buffet aufstellen. Helft ihr mir beim Tragen, Jungs?« Henk, Tjalf und Marlon verließen mit Ole den Stollen, um die Klapptische zu holen, die Ole in seinem Wagen aus dem Jugendzentrum mitgebracht hatte. Marie drehte einen der Kürbisse, die sie überall in den Ecken aufgestellt hatte, in die richtige Position. Er hatte ein Fratzengesicht, das abends im Schein eines Teelichts unheimlich leuchten würde. Als Marie einen Schritt zurücktrat, um das Ergebnis ihrer Arbeit zu begutachten, stolperte sie über einen Gegenstand am Boden und fiel beinahe hin. »Was ist denn das?« Ärgerlich betrachtete sie eine schwarze Tasche, die sie im Dämmerlicht des Stollens übersehen hatte. »Wer legt denn seine Tasche hier mitten in den Weg?«
»Die gehört Marlon.« Franzi war gerade mit dem letzten Spinnweben fertig geworden und stieg von der Kiste. »Ich hab vorhin gesehen, wie er damit hereingekommen ist.« »Typisch!«, schimpfte Marie. Als sie die Tasche mit dem Fuß zur Seite schieben wollte, fiel ein Stapel Fotos heraus. »Nanu, was ist denn das?« Marie hob die Bilder auf und warf einen schnellen Blick darauf. Dann rief sie aufgeregt: »Kim, Franzi, kommt mal her, das müsst ihr euch ansehen!« Beide waren sofort bei Marie und schauten ihr über die
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