Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune
Wettkampf zwischen den Teams, den schließlich Kim und Franzi für sich entschieden. Franzi als Kickerprofi war einfach unschlagbar.
Als sie zurück ins Wohnzimmer kamen, hatte sich der Raum spürbar geleert. Alessandro war verschwunden. Nur noch eine Handvoll Gäste stand etwas verloren an den Bistrotischen herum. Die Liveband packte ihre Instrumente zusammen. »Ist die Party etwa schon vorbei?«, fragte Marie entsetzt. »Sie hat doch eben erst angefangen.«
Onkel Michele, der sich gerade bei den Musikern für die tolle Unterhaltung bedankte, drehte sich lachend zu seiner Nichte um. »Hast du mal auf die Uhr gesehen? Es ist weit nach Mitternacht!«
»Stimmt«, musste Marie zugeben. Der Abend war viel zu schnell verflogen.
Luca räusperte sich. »Ich muss dann auch langsam los.« Beinahe hätte Marie laut »Nein!« gerufen. Sie vermisste Luca jetzt schon und überlegte, ob es zu aufdringlich war, wenn sie ihn nach seiner Handynummer fragte. Leider kannte sie die italienischen Flirtregeln nicht gut genug. Wahrscheinlich ergriff hier der Junge die Initiative. Aber was machte sie, wenn er sie nicht nach ihrer Nummer fragte?
Marie wurde immer nervöser, während sie gemeinsam mit Kim, Franzi, Luca und den Gastgebern zur Garderobe ging. »Es war wirklich ein wunderschöner Abend«, sagte Luca. » Grazie mille!"
»Bis hoffentlich ganz bald«, sagte Tante Florentine. Onkel Michele klopfte Luca väterlich auf die Schulter. »Ja, bis bald ... « Marie ging noch mit zur Haustür. Jetzt war ihr klar, dass Luca nicht mehr fragen würde. Vielleicht wollte er sie ja gar nicht wiedersehen. Vielleicht hatte ihm ein schöner Abend gereicht?
Marie hatte ihre letzte Hoffnung aufgegeben. Da umarmte Luca sie unvermittelt und steckte ihr verstohlen einen kleinen Zettel zu. Die kurze Berührung war so verwirrend und wunderbar, dass Marie beinahe den Zettel hätte fallen lassen. Mit zitternden Fingern ließ sie ihn in ihrer Handtasche verschwinden und lächelte, als ob nichts gewesen wäre: »Ciao, Luca!« Ein letztes Winken, ein letzter Blick, dann war Luca weg. Die übrigen Gäste brachen bald danach auf. Onkel Michele holte ein Tablett und sammelte die leeren Gläser ein. Seine Frau blies die Kerzen aus. Beide wirkten ein wenig erschöpft. »Wir helfen euch beim Aufräumen!«, bot Kim an. Die drei !!! packten mit an, mussten jedoch immer wieder verstohlen gähnen.
Tante Florentine beobachtete sie dabei und meinte schließlich: »Vielen Dank! Ihr habt genug geholfen. Ab ins Bett mit euch!«
Die drei !!! protestierten nur halbherzig. Auf einmal spürten sie, wie anstrengend der lange Tag gewesen war. Marie nahm ihre Handtasche, die sie auf einem Bistrotisch abgestellt hatte, und stutzte. »Nanu, was ist das denn?« Auf dem Tisch waren ein paar bunte Visitenkarten verstreut. Neugierig nahm Marie eine davon. Sie stammte von dem Fotografen, der während der Party Aufnahmen gemacht hatte. »Ein unvergesslicher Abend, unvergessliche Schnappschüsse«, stand dort auf Italienisch und Deutsch. Darunter war die Adresse der Homepage des Fotografen angegeben, dort konnte man die Fotos kostenlos downloaden oder Abzüge bestellen. Franzi sah Marie über die Schulter und grinste. »Ich weiß, was du vorhast! Du willst dir ein Foto von deinem süßen Luca sichern, stimmt's?«
»Er ist nicht mein Luca«, sagte Marie betont gleichgültig. Dabei konnte sie es kaum erwarten, nach Fotos von Luca und ihr zu suchen.
Schock am Morgen
Marie wachte auf, bevor der Weckalarm ihres Handys losging. Leise stand sie auf und schlüpfte in ihren Bademantel. Dann nahm sie Handy und Laptop und schlich damit auf Zehenspitzen zur Tür, um Kim und Franzi nicht zu wecken. Es gelang ihr, fast lautlos das Gästezimmer zu verlassen und hinunter in die große Wohnküche zu huschen. Um sieben Uhr morgens war der Palazzo noch im Dornröschenschlaf versunken. Marie setzte sich an den Küchentisch, fuhr aufgeregt den Laptop hoch und stellte die WLAN-Verbindung her. Da war sie, die Homepage des Fotografen! Er hatte unzählige Schnappschüsse gemacht. Marie klickte auf die Diashow. Ihre Augen flogen von einem Foto zum anderen. Endlich entdeckte sie zwei Aufnahmen: Luca und Marie auf der Tanzfläche, beide Male verschwommen. Fieberhaft suchte Marie weiter. Sie wurde fündig, aber Luca und sie waren auf den Fotos leider nie von vorne zu sehen oder viel zu weit weg von der Linse des Fotografen. Dafür stieß Marie ständig auf Alessandro. Er war so häufig im Bild, dass es kein
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