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Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Titel: Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Zufall sein konnte. Bestimmt hatte er sich absichtlich vorgedrängt. Das sah ihm ähnlich, so eitel wie er war!
    »Mist!«, murmelte Marie und klappte enttäuscht den Laptop zu.
    In ihrem Bademantel knisterte der Zettel mit Lucas Handynummer. Es war leider viel zu früh, um ihn anzurufen. Aber eine SMS mit ihrer Nummer konnte sie ihm schicken! Das war unverfänglich.
    Nachdem Marie die zwei wichtigsten Aktionen des Tages erledigt hatte, war es halb acht geworden und sie hatte das dringende Bedürfnis nach einer Dusche.
    Das Bad war leer. Marie duschte ausgiebig und lief leise zurück ins Gästezimmer. Kim und Franzi schliefen immer noch. Das passte gut. Marie wählte in aller Ruhe ein orangefarbenes Minikleid aus und beschloss, sich die Fingernägel in der passenden Farbe zu lackieren. Aber zuerst musste sie den Perlmuttlack von gestern Abend entfernen. Marie setzte sich in einen Sessel, beugte sich über ihre linke Hand und strich konzentriert mit einem mit Nagellackentferner getränkten Wattepad über die Fingernägel. Plötzlich erstarrte sie. Der Ringfinger ihrer linken Hand war leer. Der Verlobungsring ihrer Mutter war weg!
    Marie kniff die Augen zusammen und riss sie wieder auf, weil sie es nicht glauben konnte. Aber sie hatte keine Halluzinationen: Der Ring war wirklich verschwunden! Marie wurde eiskalt. Nackte Angst hämmerte gegen ihre Brust. Sie ließ den Wattepad fallen, sprang auf und weckte Kim und Franzi. »Wacht auf! Es ist was Schreckliches passiert!« »Passionsfrucht? Hä? Was ist los?«, fragte Franzi schlaftrunken. Marie hatte sie anscheinend mitten aus einem schönen Traum gerissen.
    Kim dagegen schlug blitzschnell ihre Decke zurück und war mit einem Satz aus dem Bett. »Sind die Taschendiebe im Palazzo? Haben sie bei uns eingebrochen?« Marie schüttelte den Kopf. Stumm streckte sie ihre linke Hand aus.
    Franzi war inzwischen auch aufgestanden, starrte auf Maries Hand und rief: »Der Ring! Wo ist dein Ring?« Die Angst hatte aufgehört, gegen Maries Brust zu hämmern. Dafür hatte sie sich jetzt richtig schön breitgemacht in ihrer Brust, wie eine giftige Spinne. »Jemand ... h.. .hat ihn gestohlen!«, stammelte Marie. Kim und Franzi sahen sie ungläubig an.
    Kims Gehirn arbeitete auf Hochtouren, dann rief sie: »Stopp, warte! Er muss nicht gestohlen worden sein. Vielleicht hast du ihn bloß irgendwo verlegt. Hast du ihn abgenommen, bevor du ins Bett gegangen bist, oder liegt er im Badezimmer?« »Nein«, sagte Marie.
    »Hast du ihn auf der Party auf dem Waschtisch der Gästetoilette kurz abgelegt?«, fragte Franzi weiter. »Oder ist er dir vom Finger gerutscht, weil er zu locker war?« »Nein, nein, nein!« Marie vergrub ihr Gesicht in den Händen. »Ich hab den Ring keine Sekunde vom Finger genommen und er saß nicht locker.« Verzweifelt versuchte sie sich zu erinnern, wann sie den Ring das letzte Mal bewusst wahrgenommen hatte. Der Augenblick, als sie sich gemeinsam mit Kim und Franzi gestern Abend vor dem Spiegel gestylt hatte, fiel ihr wieder ein. »Als wir zur Party runtergegangen sind, hatte ich ihn noch. Das weiß ich genau. Habt ihr ihn später noch an meinem Finger gesehen?«
    Kim stöhnte. »Ich hab leider nicht darauf geachtet.« »Ich auch nicht«, sagte Franzi. »Zu blöd von mir!« Alle schwiegen bedrückt. Dann sprach Kim aus, was alle dachten: »Es gibt nur eine Möglichkeit: Jemand hat dir den Ring während der Party so geschickt vom Finger gezogen, dass du es nicht mitbekommen hast.«
    Bei der Vorstellung wurde Marie unglaublich wütend. »Das gibt's doch nicht! Dass mir so was passiert, als Detektivin!« Franzi legte ihr tröstend den Arm um die Schulter. »Mach dir keine Vorwürfe. Das war ein Profi. Gegen den hattest du keine Chance.«
    Franzi hatte wahrscheinlich recht, aber das tröstete Marie nicht. Sie hatte das Wertvollste verloren, was sie je besessen hatte. Sie hatte den Ring nicht beschützt. Eine Welle von Schuldgefühlen überrollte Marie. Es war ihre Schuld, dass nun das Band zu ihrer Mutter gerissen war! Wie sollte sie nur jemals wieder ihrem Vater unter die Augen treten? Marie kämpfte gegen die Tränen an, die unaufhaltsam in ihrer Kehle hochsteigen wollten.
    »Kim, Franzi, Marie!«, hörten sie plötzlich Tante Florentine vom Erdgeschoss heraufrufen. »Frühstück ist fertig!« Franzi lief schnell zur Tür. »Wir kommen gleich.« Maries erster Impuls war, gar nicht erst zum Frühstück zu erscheinen. Sie sehnte sich danach, wieder ins Bett zu kriechen und

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