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Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune

Titel: Die drei !!! Bd. 35 - Diebe in der Lagune Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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sind unter den überdachten Bögen Souvenirstände untergebracht. Und es gibt hier auch noch einen großen Gemüse- und Obstmarkt.«
    Das Vaporetto fuhr unter der Rialtobrücke hindurch und als es auf der anderen Seite wieder auftauchte, nahm Marie aus den Augenwinkeln eine fließende Bewegung wahr. Ein Junge, der unter dem Dach des Schiffes stand, streckte seinen schlanken Körper ins Freie und ließ sich den Fahrtwind durchs schwarze Haar streichen. Dieser Venezianer war einfach zum Anbeißen: etwa 16 Jahre alt, schwarze Haare, glänzend wie Lakritze, und ein Herzmund, wie zum Küssen gemacht. Dann passierte alles wie von selbst. Marie nutzte eine Lücke vorne an der Reling. Sie fuhr sich mit der linken Hand durch die offenen Haare, schüttelte den Kopf hin und her und lächelte zu dem Jungen hinüber. Es dauerte nicht lange, dann hatte er sie bemerkt. Sein Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln. Erst zwinkerte er noch relativ unauffällig, dann warf er ihr spontan eine Kusshand zu.
    Marie musste kichern. So was wäre ihr in Deutschland nie passiert. Die Italiener waren einfach viel offener. Marie belohnte die Kusshand des Jungen mit einem besonders verführerischen Augenaufschlag.
    Plötzlich spürte sie einen Ellbogen in ihrem Rücken. »Pssst!«, machte Kim.
    »Nicht jetzt«, murmelte Marie verärgert. Doch Kim verstärkte den Druck ihres Ellbogens. »Es gibt Arbeit für uns. Da drüben, siehst du?«
    Marie löste sich ausgesprochen ungern von ihrem ersten Flirt in Venedig. Nur um Kim einen Gefallen zu tun, folgte sie dem Wink ihrer Freundin. Kim deutete auf eine amerikanische Touristin, die eine dunkelbraune Lederhandtasche um die Schulter trug und lebhaft mit ihrer Freundin über das berühmte venezianisches Glas diskutierte. Sie war so vertieft in ihr Gespräch, dass sie die Gefahr nicht bemerkte. Aber Marie erkannte sie jetzt und erstarrte.
    »Zugriff auf mein Kommando«, flüsterte Kim. »Drei, zwei ...« Marie schaltete von Flirtmodus auf Detektivmodus um und spannte alle ihre Muskeln an wie ein Tiger. »... eins – LOS!«, rief Kim und die drei !!! drängten sich gleichzeitig nach vorne.

Adel verpflichtet
    Die zwei Männer grinsten triumphierend. Erst waren sie unbemerkt immer dichter an die Amerikanerin herangerückt, dann traten sie in Aktion. Einer der beiden, ein pockennarbiger Typ mit Sonnenbrille, rempelte die Touristin absichtlich an und entschuldigte sich wortreich: »Scusi, signora, I'm so sorry, scusi per favore!«
    »No problem«, antwortete die Amerikanerin freundlich. Sie schöpfte immer noch keinen Verdacht.
    Da hatten die Langfinger des anderen, glatzköpfigen Mannes bereits den Reißverschluss ihrer Handtasche geöffnet und ihren Geldbeutel halb herausgezogen. »Stopp!«, rief Kim.
    Die drei !!! kreisten die Taschendiebe ein. Franzi schlug dem verblüfften Mann die Geldbörse aus der Hand, Marie fing sie geschickt auf und warf sie Kim zu. Die Detektivinnen schoben die Amerikanerin energisch von den Taschendieben fort. Die Operation hatte höchstens fünf Sekunden gedauert und die beiden Männer derart überrumpelt, dass sie wie tiefgefrorene Stockfische hilflos stehen blieben.
    Jetzt riefen die Detektivinnen aus voller Kehle: »Diebe! Haltet die Diebe!«
    Sofort kam Leben in die umstehenden Touristen. »Diebe! Stop thief! Ladro!" In drei verschiedenen Sprachen prasselten die Vorwürfe auf die Männer ein.
    Plötzlich lösten sie sich aus ihrer Starre. Und auf einmal waren ihre Bewegungen blitzschnell. Sie tauchten unter den Köpfen der Menschen ab und verschwanden unter dem Dach des Vaporettos in der Menge der Fahrgäste. Die drei !!! stürmten hinterher, aber sie kamen viel zu langsam vorwärts. In diesem Moment steuerte das Schiff auf den Markusplatz zu. Die Anlegestelle war noch drei Meter entfernt, da sprangen die zwei Männer ans Ufer und stolperten davon. Kurz darauf wurden sie von den Touristenmassen verschluckt. »Zu spät!«, stöhnte Marie. »Sie sind entwischt.« Kim gab der Amerikanerin ihre Geldbörse zurück. Die bedankte sich überschwänglich: » Thank you! Thank you very much!"
    Die Fahrgäste applaudierten begeistert. Kim wurde rot. Sie stand nicht gerne im Mittelpunkt. Schnell kehrte sie zusammen mit Franzi und Marie zurück zu Tante Florentine. Maries Tante war völlig aus dem Häuschen. »Ich hab euch beobachtet. Das habt ihr super gemacht, richtig professionell. Ihr seid wirklich mutig. Und ärgert euch nicht, dass die Taschendiebe entkommen sind. Diese Typen

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