Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
chemische Experimente?« Instinktiv trat sie einen Schritt zurück. »Ich weiß, was Juri Koslow mit dieser Monstermaschine herstellt!«, rief Marie aufgeregt. Sie zeigte auf den Hahn in der Mitte, der anscheinend nicht ganz zugedreht war und tropfte. Die Tropfen bestanden aus einer zähflüssigen, blutroten Flüssigkeit.
Kim schluckte. »Ich auch ... Hier fabriziert er seine Drogencocktails!« Kim und Marie sahen sich an und wussten, dass sie in diesem Augenblick dasselbe dachten: Kein Mensch betrieb solch einen Aufwand, nur um harmlose Vitamincocktails herzustellen. Juri Koslow hatte gelogen, und das überraschte sie nicht wirklich.
»Komm, wir sichern Fingerabdrücke von der Maschine!«, schlug Kim vor.
Marie holte ein Nagellackfläschchen aus ihrer Handtasche. Es war unglaublich praktisch für unterwegs. In der Flasche war kein Nagellack, sondern Grafitpulver und ein feiner Marderhaarpinsel. Fachmännisch pinselte Marie das Pulver auf die Hebel und Griffe. »Na also!«, murmelte sie hocherfreut. »Da haben wir doch gleich drei wunderschöne Exemplare.« Kim holte inzwischen ein Adressbuch aus ihrem Rucksack, in dem sich die Täterkartei der drei !!! verbarg. Marie klebte sorgfältig drei Spezialpapiere mit gesicherten Fingerabdrücken in das Buch. Sie wollte gerade ihr Nagellackfläschchen wieder zuschrauben, als sie plötzlich Schritte hörte, die sich dem Wohnmobil näherten.
Kim warf einen Blick aus dem Fenster und wurde blass. »Koslow kommt zurück!« Es war zu spät für eine Flucht ins Freie.
»Das Hochbett!«, zischte Marie und kletterte auch schon die Leiter hoch. Als hätte sie es geahnt, dass heute sportliche Aktivitäten gefragt waren, hatte sie Sneakers angezogen. Kim folgte ihr. Kaum hatten sie sich oben in die Kissen geworfen, ging unter ihnen die Tür auf.
Pfeifend kam Juri Koslow herein und ging schnurstracks auf den Küchenschrank zu. Die Detektivinnen hielten den Atem an. Sie bewegten sich nicht, aber durch die Gitterstäbe des Hochbetts konnten sie den Artisten genau beobachten. Er öffnete den Küchenschrank und holte mit sicherem Griff zwei Plastikflaschen mit einer blutroten Flüssigkeit heraus.
Blitzschnell verschwanden die Flaschen in seiner Jackentasche, klapp! Der Küchenschrank war zu und der Artist schon wieder auf dem Weg ins Freie.
Kim und Marie warteten kurz. Dann kletterten sie die Leiter hinunter, verließen das Wohnmobil und folgten Koslow. Der Verdächtige ging zum Pferdestall hinüber. Auf dem Putzplatz stand Frau Röhn und sattelte gerade einen ihrer Lusitano-Schimmel. Als sie Juri Koslow sah, hellte sich ihr Gesicht auf. »Hallo! Wie nett, dass du vorbeischaust!« Kim und Marie nutzten den Augenblick der Begrüßung und hechteten hinter einen Heuballen. Kim landete mit dem Gesicht im Stroh. Ein Strohhalm bohrte sich in ihre Wange. Kim presste die Lippen aufeinander, um einen Schmerzenslaut zu unterdrücken.
»Ich hab dir was mitgebracht«, verkündete Koslow. Grinsend öffnete er seine Jacke und zeigte Fionas Mutter die beiden Innentaschen, in denen die Flaschen steckten. Marie schnappte sich ihr Handy und startete die Kamera. Es gelang ihr, alles zu filmen: das erfreute Lächeln von Frau Röhn, ihre Hand, die zugriff. Die verräterische Übergabe war für immer festgehalten.
Kim hatte mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Ihre Nase juckte höllisch. Sie presste die Finger auf beide Nasenflügel, aber der Niesreiz schwoll trotzdem immer weiter an. Kim bekam einen hochroten Kopf. Lange konnte sie nicht mehr durchhalten ...
Frau Röhn und Juri Koslow schienen ihre Qual zu spüren. Sie verabschiedeten sich hastig. Fionas Mutter verschwand mit ihrem Pferd in Richtung Reitplatz und der Artist lief zu den Wohnwagen zurück.
»Hatschi!«, brach es aus Kim heraus. »Hatschi, hatschi, hatschi!« Marie hielt sich schützend die Arme vors Gesicht. »Danke, aber ich hab heute schon geduscht!« Dann warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr und ächzte: »Mist! Wir wollten doch Franzi von der Probe abholen, bevor sie zu ihrem Date mit Felipe verschwindet.«
»Stimmt.« Kim prustete in ein Taschentuch. »Hoffentlich erwischen wir sie noch.«
Sie rannten hinüber zum Zirkuszelt. Zwei Lichttechniker arbeiteten in schwindelerregender Höhe. Bruce packte gerade seine Sachen zusammen. Die Nachwuchsstars waren alle schon weg.
»Wir suchen unsere Freundin Franzi«, wandte Marie sich an Bruce. »Wissen Sie zufällig, wo sie ist?«
»Ich glaube, sie wollte in den Stall gehen.«
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