Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
Franzi ließ sich die gute Laune nicht verderben. Ihr Überra-schungsbesuch gestern hatte voll eingeschlagen. Mago hatte die Probe extra abgekürzt und sie war danach mit Felipe über den Freizeitpark geschlendert. Der leichte Regen hatte sie überhaupt nicht gestört und sie hatten sich bei einer romantischen Fahrt mit dem Springpferdkarussell verliebt in die Augen gesehen.
Marie brachte drei Pappteller mit Waffeln, auf denen heiße Himbeeren in einem Bett aus Schlagsahne lagen. Heute regnete es zum Glück nicht mehr, aber es war unangenehm kalt und windig geworden. »Hier bitte, ich lade euch ein!«, verkündete Marie großzügig.
Dann begrüßte sie Franzi mit einem Augenzwinkern. »Auch wenn man verliebt ist, muss man was essen! Na, war's gestern schön mit Felipe?«
Franzi beugte sich tief über ihren Pappteller. »Hmm ... ja.« »Jetzt versteh ich.« Kim biss genießerisch von ihrer Waffel ab und grinste. »Du hast es gut! Mich haben gestern die Zwillinge an den Rand des Wahnsinns gebracht. Meine Eltern waren weg, und sie haben den Fernseher voll aufgedreht. Ein Actionfilm mit Schießereien ohne Ende.« »Du Arme!«, sagte Marie mitfühlend. »Aber das ist nichts gegen meinen Abend: Lina hat mein Glätteisen kaputt gemacht, nachdem sie es, ohne mich zu fragen, einfach ausgeliehen hatte. Ich hab sie vor Wut durchs ganze Haus gejagt.« Kim musste lachen, weil sie sich die Verfolgungsjagd bei der riesigen Villa mit ihren Zimmerfluchten lebhaft vorstellen konnte. Dann piepste ihr Handy. Michi hatte eine SMS geschrieben!
Hallo Kim,
Analyse abgeschlossen. Habe keine verdächtigen Substanzen
in der Probe gefunden. Weder Alkohol noch was anderes.
Tut mir leid, dass ich dir nicht mehr bieten kann.
Ich drück euch die Daumen für euren Fall.
Dein Freund Michi
Als sie das Wort »Freund« las, schlug Kims Herz kurz schneller. Der Freundschaftspakt war noch ungewohnt und neu, aber das Gefühl würde sich garantiert bald legen. Kim steckte das Handy weg und brachte ihre Freundinnen auf den neuesten Stand.
»Ich hab's geahnt!«, stöhnte Franzi. »Juri Koslow ist clever. Er arbeitet mit allen Tricks, damit ihm niemand was nachweisen kann. Wahrscheinlich verkauft er immer wieder auch mal Flaschen ohne Drogen und behält die Medikamente für sich selbst. Viele Dealer betrügen ihre Kundschaft.« Marie stapelte die leeren Pappteller aufeinander und warf sie schwungvoll in den Mülleimer. »Das kann gut sein, aber es hilft nichts, Trübsal zu blasen. Dann müssen wir unseren Verdächtigen eben auf anderem Weg überführen. Kommt, wir suchen Koslow!«
Sie brachen auf und mussten nicht lange suchen. Juri Koslow stand vor dem Wohnmobil von Familie Röhn und unterhielt sich angeregt mit Fionas Mutter. Wollte er ihr etwa schon wieder einen Drogencocktail verkaufen – diesmal einen richtigen? Koslow hatte seine Jacke bis zum Hals zugeknöpft. Also hatte die Übergabe entweder bereits stattgefunden oder sie würde noch passieren.
Frau Röhn und Juri Koslow waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie die Detektivinnen gar nicht bemerkten. Leider konnten Kim, Franzi und Marie nicht verstehen, was die beiden sich erzählten, weil der Wind die Wortfetzen in die entgegengesetzte Himmelsrichtung forttrug.
Nach ein paar Minuten gingen Fionas Mutter und Koslow hinüber zum Wohnmobil des Artisten. Die drei !!! ließen ausreichend Sicherheitsabstand und warteten, bis die zwei im Wohnmobil verschwunden waren. Dann schlichen sie um das Wohnmobil herum. Die vorderen Fenster waren geschlossen und die Gardinen zugezogen, aber auf der Rückseite war ein kleines Fenster ganz oben gekippt.
Kim machte eine Räuberleiter und Franzi schwang sich mühelos in die Höhe. Sie verlagerte das Gewicht auf beide Füße, und als sie im Gleichgewicht war, hatte sie ausgezeichnete Sichtverhältnisse. Wie es aussah, hatten sie ihn auf frischer Tat ertappt.
Juri Koslow stand vor seiner Höllenmaschine. Er leerte den Stoffbeutel aus, den er kürzlich hinter den Geranienkästen versteckt hatte. Es klackerte, als ob Steine in einen Schacht der Maschine hineinfielen. Dann hantierte der Verdächtige mit einer Presse. Ein heller Saft träufelte in das große Reagenzglas in der Mitte. Koslow fügte weitere rätselhafte, klein geschnittene Zutaten hinzu, indem er eine Plastikschüssel entleerte. Anschließend schraubte er den Deckel des Reagenzglases sorgfältig zu und betätigte einen großen Hebel. Es brodelte und zischte. Ein Rotor drehte sich, schneller und
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