Die drei !!! Bd. 37 - Mission Pferdeshow
schneller. Die Zutaten vermischten sich. Je länger die Maschine arbeitete, umso leuchtender wurde der Inhalt des Reagenzglases. Kurz darauf hatte er seine endgültige Farbe erreicht: blutrot.
»Das reicht jetzt! Ich hab genug gesehen.« Franzi sprang auf den Boden. »Zugriff auf mein Kommando: fünf, vier, drei, zwei, eins ... null!«
Die drei !!! rannten um das Wohnmobil herum, Franzi riss die Vordertür auf und die drei !!! stürmten den Tatort. Zwei erschrockene Augenpaare starrten ihnen entgegen. »Was ... was macht ihr denn hier?«, fragte Frau Röhn. Es war schwer einzuschätzen, ob sie sich ertappt fühlte oder einfach nur erstaunt war.
»Geht es euch nicht gut? Ihr seht blass aus.« Juri Koslow kam besorgt auf die Detektivinnen zu. Im Hintergrund ratterte die Maschine munter weiter.
Marie hielt den Verdächtigen auf Abstand, indem sie die linke Hand ausstreckte. »Uns geht's gut, keine Sorge. Wir sind aus einem anderen Grund hier.«
Kim ging entschlossen zur Maschine, bückte sich und zog den Stecker heraus. Das Gerät rumpelte. Der Rotor quietschte beleidigt, verlangsamte sein Tempo und kam schließlich zum Stillstand. Zäh tropften Reste der blutroten Flüssigkeit aus einem Ventil auf den weißen Linoleum-Boden. »Was machst du denn da? Bist du verrückt?« Juri Koslow raufte sich die Haare.
Kim gab den Vorwurf zurück. »Die Frage könnte ich genauso gut Ihnen stellen. Sie sind so verrückt, hier einen gefährlichen Drogencocktail zu mixen. Geben Sie's zu: Da drin sind Medikamente, die süchtig machen, und jede Menge Alkohol!« »Wie bitte? Soll das ein Witz sein?« Da die drei !!! keine Miene verzogen, wurde Juri Koslow unruhig. Nervös hüpfte der Artist von einem Bein aufs andere und plötzlich lachte er schallend. »Haha! Der war gut, der war sogar richtig gut! Ich und Drogen, ich und Alkohol, hahaha!«
Frau Röhn, die mit offenem Mund die Szene beobachtet hatte, war auf einmal peinlich berührt. »Juri, bitte! Das Thema ist viel zu ernst, um sich darüber lustig zu machen.« Juri Koslow musste trotzdem weiterlachen. Er bekam Tränen in die Augen, die er kichernd abwischte. »Wir sind Privatdetektivinnen und haben ein paar Fragen an Sie«, eröffnete Franzi das Verhör. »Was war in dem Stoffbeutel? Und was haben Sie mit der Presse ausgedrückt? Reden Sie mit uns oder wir gehen gemeinsam aufs Präsidium. Die Polizei wird sicher äußerst interessiert an Ihrer Geschichte sein.« Es war, als hätte man einen Lichtschalter umgelegt. Von einer Sekunde zur nächsten hörte der Artist auf zu lachen. Seine Mundwinkel wanderten nach unten, als er antwortete: »Ich zeige euch gerne, was ich hier mache. In der Presse war Ingwer und im Stoffbeutel Edelsteine. Hier, seht ihr? Bergkristall, Rosenquarz und Amethyst. Die beleben das Trinkwasser und geben ihm wichtige Mineralien zurück.« »Trinkwasser!« Marie verzog spöttisch das Gesicht. »Und das sollen wir Ihnen glauben? Wie lange wollen Sie es noch leugnen, dass Sie für Ihren Cocktail Medikamente und Alkohol verwenden?«
Frau Röhn und Juri Koslow tauschten einen kurzen, traurigen Blick. Dann sagte Fionas Mutter leise: »Bitte setzt euch. Wir möchten euch was sagen.«
Die drei !!! sahen sich alarmiert an. Steckten die zwei etwa unter einer Decke? Womöglich waren sie sogar Komplizen und dealten beide. Zögernd rutschten Kim, Franzi und Marie neben Frau Röhn auf die Eckbank.
Koslow blieb vor ihnen stehen. »Also, das Wichtigste zuerst«, begann er. »Ich mixe keine Drogencocktails! In dieser Maschine ist ein völlig harmloser, alkoholfreier Vitamincocktail. Ich trinke nämlich keinen Tropfen Alkohol ...«, er schluckte, »... nicht mehr. Ich war einmal Alkoholiker, aber vor fünf Jahren hab ich damit Schluss gemacht. Ich bin trocken, hoffentlich für den Rest meines Lebens. Ganz kann man einen Rückfall leider nie ausschließen, aber ich werde alles tun, damit es nie dazu kommt. Du auch, Susanne, nicht wahr?« Die beiden nickten sich zu. »Susanne ist nämlich auch seit fünf Jahren trocken.«
Franzi hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Was hatte der Artist da gerade gesagt? Sie konnte es nicht glauben. Jetzt schaltete sich Frau Röhn ein: »Juri und ich haben uns bei den Anonymen Alkoholikern kennengelernt. Das ist eine Selbsthilfegruppe für ehemalige Alkoholabhängige.« Franzi erschrak. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt! Ruhig erzählte Fionas Mutter weiter: »Ich hab angefangen zu
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