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Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Titel: Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Bolz
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ein Donnergrollen, als sie auf das Ufer zuschwamm. „Entschuldigung, ich wollte nicht so laut sein, aber ich bin so froh, euch wiederzusehen. Da ist der Wolf und mein roter Freund. Ihr habt es also sicher zur Zuflucht geschafft. Ich hoffe, meine Gedanken wegen der Spinnen haben euch noch erwischt. Ich wollte euch nur wissen lassen, dass ihr keine Angst vor ihnen haben müsst und dass sie euch nichts tun wollen.“
    Die Schildkröte war fast am Ufer angekommen, als ihr Blick auf Wind fiel. Sie hielt mitten in der Bewegung inne und ließ sich nur wenige Meter vom Damm entfernt im Wasser treiben.
    „Bist du das?“ Ihre Gedanken waren nur noch ein kaum hörbares Wispern. „Wind, bist du das?“
    „Alda? Ich dachte, meine Augen spielen mir einen Streich.“ Die Freude, die Wind verspürte, übertrug sich auch auf die anderen. Sie stieg auf ihre Hinterbeine und breitete ihre Flügel aus, während die Schildkröte ihren gewaltigen Kopf zu ihr hinüberstreckte.
    „Alda.“ Ihre Köpfe waren einander nun ganz nah und Wind rieb ihre Nase an der der Schildkröte. „Ich bin so froh, dich wiederzusehen!“
    „Das Letzte, was ich über dich gehört habe, war, dass du an die Oberfläche und in den Eiswald gegangen bist. Das war... das muss gewesen sein, nachdem das Leuchtfeuer zerstört wurde.“
    Für einen Sekundenbruchteil glaubte Joshua, Scham in Winds Augen zu lesen. Als ob das, was passiert war, irgendwie mit einem Fehlverhalten ihrerseits zu tun gehabt h ä tte. Doch einen Augenblick später kehrte ihre Leichtigkeit zurück.
    „Ich habe dich vermisst. Aber was tust du hier und woher kennst du meine Freunde?“
    „Wie viel Zeit hast du?“ Alda wiegte den Kopf langsam hin und her.
    Joshua hörte eine schwache Melodie im Hintergrund. Sie erinnerte ihn an etwas, aber er konnte nicht genau sagen, an was.
    „Ich kenne Wind, seit sie ein Fohlen war“, sangen die Gedanken der Schildkröte zu ihnen. „Ich hatte immer mindestens ein Dutzend Fohlen in meiner Obhut. Wind war eines der klügsten. Ich war dabei, als sie ihre Flügel bekam.“
    „Alda, das ist Krieg. Er war es, der mich aus dem Felsen befreit hat, zusammen mit Grau, dem Wolf, und Joshua, dem Hahn.“
    „Ich wusste nicht, dass du dort gefangen warst, und ich hatte keine Ahnung, dass man zurückkehren kann, wenn man erst einmal zu Stein geworden ist.“ Die Schildkröte drehte ihren Kopf in Kriegs Richtung.
    „Es sieht so aus, als wären deine Freunde von Anfang an aufrichtig zu dir gewesen. Krieg, ich kann mich nicht erinnern, dich als Fohlen gekannt zu haben und ich glaube nicht, dass irgendein anderer Pegasus überlebt hat. Es scheint, dass du eine andere Art von Kampf ausgetragen hast – an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit. Ein Pferd braucht Jahre der Vorbereitung, bevor es fliegen lernt. Was immer du in deiner Vergangenheit getan hast, muss dich dafür geschult haben. Man weiß nie, wann man bereit zum Durchbruch ist – bereit, sich über das eigene kleine Selbst hinauszustrecken und die Schwelle zu einer größeren Welt zu überschreiten.“
    Bei den letzten Worten hatte Alda sich Joshua zugewandt. „Woher wir kommen, ist nicht wichtig“, fuhr sie fort. „Was uns in der Vergangenheit eingeschränkt hat, hat jetzt nur noch so viel Bedeutung, wie unsere eigenen Überzeugungen zulassen.“
    Joshua hörte die Gedanken in seinem Kopf nachhallen, obwohl sie ihm nicht behagten.
    „Deinen Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt, mein kleiner und doch mächtiger Freund. Denke daran, wenn Zweifel deine Seele trüben. Du kannst über dich hinauswachsen. Du musst es sogar. Denn hier hängt mehr in der Schwebe, als du und ich sehen können. Ich kann es in der Tiefe spüren, tief unten an dem Ort, an dem alles Wasser im Höhlentor zusammenkommt. Doch für's Erste: Wer hat Lust auf einen Ritt über den See?“
    Sie sahen einander an. Der Gedanke daran, auf einem Schildkrötenpanzer zu stehen und über einen Abgrund von unendlicher Tiefe zu schwimmen, jagte Joshua Schauer über den Rücken.
    „Ich... weiß nicht“, dachte er.
    Krieg wich ebenfalls ein paar Schritte zurück. Es war Grau, der als Erster auf den gewaltigen Rücken der Schildkröte sprang. Wind folgte ihm.
    „Komm“, dachte sie zu Krieg. „Das wirst du niemals vergessen.“
    Krieg zögerte nur einen Moment lang, bevor er auf den Panzer sprang.
    „Komm schon, Joshua, es ist noch mehr als genug Platz. Ich habe schon mal dreizehn Fohlen über den See getragen, und da war ich erst halb

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