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Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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Wachs ist nicht das Geringste zu erkennen. Wir werden wohl erst Gewissheit haben, wenn wir das Objekt geöffnet haben. Hätten Sie etwas dagegen einzuwenden, Madam?«
    »Tut, was ihr für nötig haltet«, entgegnete Mrs Candle aufgeregt und strich sich dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Alles, was zu einer raschen Aufklärung führt, soll mir recht sein!« Mit schnellen Schritten ging sie aus dem Wohnzimmer und kam kurz darauf mit einem Schälmesser in der Hand zurück. »Hier, Justus. Damit sollte es leichter gehen!«
    Der Erste Detektiv prüfte zunächst ergebnislos den Kerzenhalter. Dann griff er nach einer alten Tageszeitung, die auf dem Fernseher lag, breitete sie vor sich auf dem Tisch aus und machte sich daran, das Wachs der Kerze abzuschälen. Die anderen beobachteten ihn angestrengt. Doch je mehr Streifen auch auf der Zeitung landeten und je dünner dieKerze auch wurde, zum Vorschein kam – nichts!
    Enttäuscht ließ Justus den Kartoffelschäler auf die Tischplatte sinken. »Mensch! Mein Verdacht hat sich nicht bestätigt. Und dabei war ich mir so sicher!«
    »Mach dir nichts draus, Erster«, entgegnete Peter tröstend. »Auch Sherlock Holmes hat oft danebengelegen!«
    Justus ignorierte diesen Hinweis und wandte sich Mrs Candle zu. »Ich muss eingestehen, dass mir die fünfte Adventskerze weiterhin Kopfzerbrechen bereitet, Madam. Und dabei frage ich mich, wie es dem Unbekannten gelingen konnte, unbemerkt in Ihr Haus einzudringen, um diesen Hinweis auf Ihrem Kranz zu hinterlassen. Oder haben Sie irgendwelche Einbruchsspuren bemerkt?«
    Die alte Dame schüttelte entschieden den Kopf. »Die Haustür und die Fenster halte ich stets verschlossen. Und soweit ich es auf den ersten Blick beurteilen kann, ist in meinem Haus alles unversehrt. Aber einer genauen Prüfung habe ich es noch nicht unterzogen. Ich habe das Haus, nachdem ich gestern die fünfte Kerze entdeckt hatte, sofort verlassen und bin zu meiner Nachbarin gelaufen. Erst vorhin habe ich es gemeinsam mit euch wieder betreten.«
    »Dann sollten wir alle Ein- und Zugänge noch einmal gründlich untersuchen«, schlug Bob vor und ging zu einem der Fenster.
    »Ich glaube, das können wir uns sparen.« Justus knetete nachdenklich an seiner Unterlippe. »Sagen Sie, Mrs Candle, seit wann bewohnen Sie schon dieses Haus?«
    Die alte Dame schloss für einen Moment konzentriert die Augen. »Im Februar sind es genau 42 Jahre. Warum fragstdu?«
    »Bitte entschuldigen Sie, wenn ich vorerst noch zwei weitere Fragen an Sie richte, bevor ich Ihnen antworte«, erklärte Justus, während er seine Blicke durch das Wohnzimmer wandern ließ. »Edward ist doch nach dem Tod seiner Eltern in diesem Haus aufgewachsen und hatte dann auch sicher einen eigenen Schlüssel, oder?«
    Mrs Candle wurde bleich. »Das … das ist richtig.«
    »Und ich liege wohl richtig mit meiner Annahme, dass Sie das Türschloss seitdem nicht ausgewechselt haben?«
    Die alte Dame sagte nichts. Sie blieb neben dem Tisch stehen und blickte Justus entgeistert an.
    »Wir haben es bisher versäumt, uns – und auch Mr Howard – zu fragen, wie es ihm möglich war, unbemerkt in dieses Haus einzudringen, um die Hinweise Ihres Enkelsohnes in dem Adventskalender zu platzieren. Und dabei ist es doch so einfach! Entweder ist Edward immer noch im Besitz Ihres Haustürschlüssels, Mrs Candle – obwohl man ihm den im Gefängnis wohl abgenommen hätte –, oder er muss wissen, wo Sie einen Reserveschlüssel deponieren, falls Sie sich einmal aussperren sollten!«
    »Das ist richtig …«, sagte sie zitternd. »Mein Zweitschlüssel liegt schon seit 42 Jahren an derselben Stelle: unter dem Blumenkübel draußen neben der Gartenbank! Und dieses Versteck kennt Edward natürlich von Kindesbeinen an!«
    »Dann sehen wir jetzt klarer«, verkündete Justus wichtig. »Wenn wir davon ausgehen, dass Jeremias Howard wirklich keine Lust mehr auf illegale Aktivitäten während seines Freigangs hatte – er hat uns ja auch die Geschichte mit denKamera-Aufzeichnungen abgekauft –, bleibt wohl nur eine Möglichkeit: Derjenige, der die fünfte Kerze auf Ihren Adventskranz gesteckt hat und hier ungehindert ein- und ausgehen kann, ist Ihr eigener Enkelsohn! Fragt sich nur, wie er es geschafft hat, sich an der Polizei vorbei ins Haus zu schleichen …«

In der Küche der Familie Jonas war Tante Mathilda am 11. Dezember damit beschäftigt, Weihnachtsplätzchen zu backen. Die drei ??? gingen ihr dabei ein wenig zur Hand. Für

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