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Die drei !!! Jagd im Untergrund

Die drei !!! Jagd im Untergrund

Titel: Die drei !!! Jagd im Untergrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Sol
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Taschenlampe abgeleuchtet. Nachdem sie die Tür noch einmal genauer untersucht hatte, hatte sie irgendwas von »Dann muss es eben von oben sein«, gemurmelt. Sofort hatte sie eine dünne Holzleiste von der Wand gerissen und war urplötzlich auf Marie zugestürmt, um den Rest des Seils, den sie immer noch um ihre Hüfte trug, abzumachen.
    »Es hilft alles nichts«, rief Kim jetzt hektisch. »Wir müssen uns selbst befreien. Und notfalls Franzi helfen. Da ist garantiert etwas passiert.« Sie schwenkte einen seltsamen Gegenstand durch die Luft: An der Holzleiste war das Seil befestigt, und daran hatte sie einen der großen Magnete von der Wandtafel geknotet. Das Ganze sah aus wie eine Angel. Aber was wollte sie hier unten angeln?
    Kim leuchtete über die Tür. Knapp über dem Türstock gab es eine offene Stelle, die durch einen herausgebrochenen Ziegelstein entstanden war. Offenbar war hier nachträglich eine elektrische Leitung verlegt worden. Kim stapelte vor der Tür einige Kisten aufeinander und kletterte hinauf.
    Plötzlich strahlte Marie. »Du bist genial!« Sie hatte endlich begriffen. Kim wollte mit ihrer selbst gebauten Angel den Schlüssel durch die Lücke von außen greifen!
    Kim betastete vorsichtig ihre Stirn. Mittlerweile hatte sich die rote Schwellung zu einer dicken Beule ausgewachsen. »Das wird nicht einfach werden. Du musst den Schlüssel genau in dem Moment, wenn er vom Magneten angezogen wird, aus dem Schloss stoßen. Dann kann ich ihn zu uns hereinbugsieren. Ob das klappt, weiß ich nicht. Aber es ist einen Versuch wert!« Es wurden über zwanzig Versuche. Schließlich schaffte Kim es, den Magneten an der Schnur so nahe am Schlüssel vorbeizuführen, dass es Klick machte. Sie hielt die Angel ganz ruhig, während Marie mit einer Haarnadel im Schloss stocherte. Langsam zog Kim die Leiste mit der Schnur hoch.
    Sie hielten den Atem an, als nach einem leisen Klirren Magnet und Schlüssel in der Öffnung über der Tür sichtbar wurden. Kim übergab Marie die Angel und streckte sich. Der Kistenstapel unter ihr schwankte bedrohlich »Pass auf.«, rief Marie.
    Da hatte Kim schon zugegriffen. Sie machte den Schlüssel vom Magneten los. Triumphierend hielt sie ihn in den Händen und kletterte herunter.
    Marie fiel Kim um den Hals. »Du bist einsame Spitze!«
    Sie lauschten. Der Baulärm hielt immer noch an. Die Männer waren also beschäftigt.
    Kim steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn vorsichtig um. Die Tür sprang auf, sie waren frei!
    Jetzt mussten sie nur noch ungesehen an den Männern vorbeikommen und den richtigen Weg aus dem Tunnellabyrinth finden.
    »Nichts wie weg hier!« Marie griff sich im Vorbeieilen den Plan und stopfte ihn in ihren Hosenbund. Sie hatte sich den Rückweg zum Einstiegsschacht gut eingeprägt. Aber im Notfall wollte sie nachsehen können, wo sie sich befanden.
    Kim folgte Marie. Sie waren schnell an der Verzweigung angelangt, in deren Seitentunnel die Männer arbeiteten.
    Marie stoppte abrupt und presste sich an die Tunnelwand. Vorsichtig tasteten sie sich vor. Der Baulärm war hier so laut, dass wohl noch nicht einmal eine Horde flüchtender Elefanten zu hören gewesen wäre. Aber sie mussten darauf achten, dass das Licht ihrer Taschenlampen sie nicht verriet.
    Marie lugte um die Ecke. Sie konnte drei Gestalten sehen, die wie besessen arbeiteten. Die eine schrie gegen den Maschinenlärm an und hob plötzlich den Daumen. Sofort wurde es still. Die beiden Detektivinnen sahen sich alarmiert an.
    »Ab jetzt weiter mit den Handschaufeln«, hörten sie eine Stimme. Kurz darauf drangen schabende Geräusche und schweres Atmen zu ihnen.
    Erleichtert nickte Marie. »Los, wir schleichen uns vorbei«, flüsterte sie. »Die rechnen niemals damit, dass wir uns befreien konnten. Vorne geht es den Gang rechts rein. Dann immer geradeaus. Ab da rennen wir!«
    Kim nickte. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Sie hielt den Atem an, als sie sah, wie Marie mit leisen schnellen Schritten am Tunneleingang vorbeilief.
    Nichts tat sich. Die drei Männer schaufelten wie besessen weiter. Marie winkte. Kim atmete aus und wieder tief ein. Dann sprintete sie Marie hinterher. Ängstlich sah sie sich um. Aber niemand hatte sie bemerkt.
    Nachdem sie den rechten Tunnel genommen hatten, begannen sie zu rennen, so schnell das im spärlichen Licht ging. Der Boden war glitschig und stellenweise mit Pfützen bedeckt. Aber die beiden Detektivinnen sahen und hörten nichts mehr. Sie rannten nur noch um ihr Leben.

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