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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Aus den Trümmern bauen wir uns Schiffe. Nein, nein, Majestät, lassen Sie die Finger davon! Karl II. gibt Ihnen nicht die geringste Gewähr für einen vorteilhaften Ausgang des Unternehmens, und was er als Heerführer leisten kann, das hat er bei Worcester bewiesen.«
    »Dort focht er gegen Cromwell, und Cromwell ist nicht mehr,« versetzte Ludwig. – »Aber Monk ist noch da, und der ist noch gefährlicher als Cromwell,« antwortete die Eminenz. »Cromwell war ein Bierwirt und zugleich ein Schwärmer. In Augenblicken der Begeisterung, der Verzückung deckte er seine ganze Seele auf. Aber Monk! O, Gott bewahre Eure Majestät vor Monk! Wegen dieses Menschen habe ich seit einem Jahre graue Haare bekommen. Monk offenbart uns nie, was in seiner Seele vorgeht, was für Ziele er verfolgt. O, fallen Sie nur nicht diesem verschlossenen, starrsinnigen Politiker in die Hände, der nicht nur Politiker, sondern auch Soldat und Feldherr ist. Sein Helm ist ein eiserner Koffer, der alle seine Pläne enthält, und den Schlüssel dazu hat kein Mensch. Und ebenso soll Karl II. sich ja hüten, mit Monk zusammenzugeraten, es würde vernichtend für ihn ablaufen. Majestät könnten Ihrem Vetter allenfalls eine Jahresrente aussetzen und eins Ihrer Schlösser zurWohnung überlassen – doch nein! auch das können Majestät nicht, denn der Vertrag mit England enthält für Sie ausdrücklich die Verpflichtung, Karl II. nicht in Ihrem Lande aufzunehmen.«
    »Halt!« rief Ludwig dazwischen, »Sie haben das Recht, mir eine Million und 200 Soldaten zu verweigern, denn Sie sind der leitende Staatsmann meines Reichs, aber Sie haben nicht das Recht, mir Gastfreundschaft gegen meinen Vetter zu verbieten. Hier endet Ihre Macht, hier beginnt mein Wille.« – »Majestät,« antwortete der Kardinal, der froh war, seinen Zweck soweit erreicht zu haben, »den Willen meines Königs werde ich stets respektieren. Geben Sie Karl II. Obdach auf einem Ihrer Schlösser, Mazarin darf darum wissen, der Minister allerdings nicht.« – Mit einem flüchtigen Gruß entfernte sich der König. Er fand Karl II. in fast unveränderter Haltung auf dem gleichen Fleck sitzend. Der Brite stand auf und sah den Franzosen prüfend an. »Sie bringen mir keine gute Nachricht,« sprach er, »doch gleichviel, Sie sind gut und freundschaftlich zu mir gewesen, und das werde ich Ihnen nie vergessen.« – »Es muß allerdings leider bei meinem guten Willen bleiben,« antwortete Ludwig traurig. – Karl wurde blaß und taumelte ein wenig. »Dann habe ich nichts mehr zu hoffen,« murmelte er und machte eine Bewegung, als wollte er gehen. – »Uebereilen Sie nichts, Vetter,« rief Ludwig, ihn zurückhaltend. »Begeben Sie sich auf eines meiner Schlösser und warten Sie ab, wie die Dinge sich entwickeln werden. Wir können dann gelegentlich beraten, was weiter zu tun ist.«
    Karl trat zurück. »Ich habe den größten König der Erde erfolglos um Hilfe gebeten,« sprach er in schmerzlichemTone, »nun kann ich nur noch Gott um ein Wunder bitten.« – Er verneigte sich und ging in stolzer Haltung, mit dem Ausdruck tiefsten Schmerzes in den Zügen, hinaus. Der Musketier-Leutnant schritt ihm auf dem Korridor mit einer Fackel voran. An der Tür richtete der verstoßene König das Wort an den Offizier. »Sie sagen, Sie haben meinen Vater gekannt?« sprach er, »vielleicht haben Sie für ihn gebetet. Ist dem so, dann vergessen Sie auch mich in Ihren Gebeten nicht. Begleiten Sie mich nicht weiter!« – Der Offizier verneigte sich und kehrte mit seinen Musketieren ins Schloß zurück. – »Ein erbärmlicher Dienst!« brummte er vor sich hin. »Ich habe es satt, mich für einen König aufzureiben, der am Gängelbande eines Ministers und einer Mutter hängen bleibt.«
    Er trat eben ins Vorgemach, als aus dem Innenzimmer jemand ihn rief. – »Was gibt's?« versetzte er. – »Der König will Sie sprechen,« war die Antwort. – »Hollah!« murmelte der Recke, »vielleicht wird's nun doch anders.«

4. Kapitel. Maria von Mancini
     
    Als der König den Offizier eintreten sah, entließ er den Kammerherrn und Kammerdiener, schritt einige Male im Zimmer auf und ab, wie jemand, der gern reden möchte, aber den rechten Anfang nicht findet, und blieb schließlich vor dem Haudegen stehen, der in kerzengerader Haltung vor ihm stand und ihn fest ansah. Nach einer Pause drehte sich der König wieder um und begannvon neuem hin und her zu schreiten. – »Er hat nicht für einen Heller Courage,« murmelte

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