Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen
neben ihnen saß und an einem Metallrohr schraubte, das entfernt einer Flöte ähnelte.
»Mal sehen«, sagte Mr Shoomer. Sein Blick verriet, dass er besorgt war. Die drei ??? konnten das nur zu gut nachvollziehen. Immerhin konnte keiner voraussehen, was morgen bei dem Konzert passieren würde. Dass Mr Shoomer seine Tochter lieber nicht dabeihaben wollte, verstand sich von selbst.
»Die müssen das absagen!«, zischte Peter schließlich, als die Jungen eine kleine Pause in der Teeküche machten. »Es ist doch unverantwortlich, diese Musiker vor einem großen Publikum spielen zu lassen.«
»Das stimmt, aber wer wird uns glauben?«, fragte Bob. Er nippte vorsichtig an seinem Tee. »Die Colorphoniker sind ein geachtetes Orchester und die Villa der Künste ist eine Institution in Los Angeles. Niemand wird auf drei Jungen hören, die behaupten, dass die Musik Menschen angreift. Damit sind wir doch nicht glaubwürdiger als Danielle Sherman mit ihrer Fluch-Geschichte!«
»Es sei denn«, meinte Justus voller Entschlossenheit, »dass diese drei Jungen rechtzeitig herausfinden, was es mit den Vorfällen auf sich hat. Wenn wir handfeste Beweise haben, wird man uns auch anhören!«
Der Klang des Schreckens
Gemeinsam mit den Colorphonikern fuhren die drei ??? am Nachmittag zum Schwarzen Canyon. Mr Flint öffnete die Tür. Dieses Mal trug der Verwalter ein makelloses weißes Polohemd und marineblaue Shorts, die seine muskulösen braunen Waden zeigten. »Schön, dass Sie nun alle da sind! Mr Van de Wijdes wartet bereits im Vorführraum!«
Die Gruppe aus Musikern und Helfern folgte Robert J. Flint durch den Flur bis zur Echohalle. Als die vielen Leute hindurchgingen, hallten ihre Schritte und ihre Stimmen von den Wänden wider und es klang, als wäre eine riesige Menschenmenge zugegen. Die einzelnen Worte vervielfältigten sich unter der Kuppel und vermischten sich zu einem unverständlichen Chor. Mr Yamada zuckte zusammen, als bereite ihm der Klang Schmerzen. Er ging sogar leicht in die Knie. Mr Shoomer hingegen wirkte begeistert. »Hier würde ich nur zu gerne mal meine Laser-Harfe aufbauen! Stellt euch mal vor, was für Klänge man in diesem Raum erzeugen könnte!« Er war so abgelenkt, dass er beinahe mit einer der alten Rüstungen zusammengestoßen wäre, die in der Echohalle standen.
Im Vorführraum erwartete sie der schlecht gelaunte Mr Van de Wijdes. Der Künstler saß auf einem der Kinosessel und wippte ungeduldig mit einem Bein. Am anderen Ende des Raumes waren mehrere Bühnenarbeiter damit beschäftigt, die Stühle für das Orchester aufzustellen.
»Ich zeige Ihnen allen noch den Raum, den Sie als Garderobe verwenden können«, bot Mr Flint an. »Dort werden wir für Sie morgen auch ein kleines Büfett aufbauen, damit Sie sich vor der Show stärken können. Und da ist ja auch schon unser Technik-Team!« Flint deutete auf drei asiatisch aussehende Männer mit schwarzen Rollkragenpullis. Sie nickten den Colorphonikern knapp zu und machten sich dann daran, einige Lautsprecher aufzustellen.
»Brauchen Sie in diesem Raum denn Verstärker?«, fragte Justus Mr Shoomer. »Die Akustik ist doch sehr gut.«
Mr Shoomer lächelte. »Muss ich dich daran erinnern, dass wir keine gewöhnlichen Instrumente haben? Manche davon werden elektronisch betrieben, andere funktionieren nur, wenn sie mit bestimmten Geräten gekoppelt werden. Daher brauchen wir auch unsere Techniker.«
»Arbeiten Sie denn schon lange mit diesem Team zusammen?«
»Mit den Japanern? Ich denke schon. Aber die sehen sich alle recht ähnlich. Es kann sein, dass zwischendurch mal jemand Neues dazugekommen ist. Ich kenne sie nicht persönlich und habe auch nie wirklich darauf geachtet.«
Justus sah sich angespannt im Raum um. Es gab einfach zu viele Verdächtige! Mr Van de Wijdes starrte wütend auf Yamada, der wiederum hatte sich in eine düstere Ecke verzogen. Die drei Asiaten standen über ein Mischpult gebeugt, die zehn Colorphoniker breiteten sich auf der Bühne aus und Mr Flint hatte es sich im Publikumsbereich bequem gemacht. Sie alle kamen als Täter infrage – und im Moment waren noch nicht einmal Lady Eunice und die geheimnisvolle Fremde anwesend.
Normalerweise hatte der Erste Detektiv einen guten Riecher, wenn es darum ging, den Kreis der Verdächtigen einzugrenzen. Aber dieses Mal war er ratlos. In der gestressten Atmosphäre war es unmöglich, einzelne Leute zu befragen. Die Instrumente konnten die
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