Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen
wir befanden uns am Rand des Saals.«
»Ich denke, dass die Position der Lautsprecher einen großen Einfluss auf die Wirkung der Musik hat«, sagte Justus.
»Ich möchte hier weg!«, wiederholte Peter.
»Dann gehe ich kurz rein und melde uns bei Mr Flint ab«, schlug der Erste Detektiv vor. »Ich sage einfach, dass du einen kleinen Unfall hattest.«
Peter ließ sich auf das kleine Mäuerchen sinken, das die Terrasse umgab. »Bitte mach schnell.«
Das Gefahrenmessgerät
Peter wachte schweißgebadet auf. Mit zitternden Fingern tastete er nach der Lampe auf seinem Nachttisch. Sein Kopf dröhnte und in seinen Ohren rauschte es. Er fragte sich, ob er nicht doch besser im Krankenhaus geblieben wäre. Justus und Bob hatten ihn gleich nach der schrecklichen Probe im Schwarzen Canyon zum Rocky Beach Memorial Hospital gefahren. Er war untersucht worden, hatte aber abgelehnt, die Nacht im Krankenhaus zu verbringen.
Die Stille in seinem Zimmer kam ihm unnatürlich vor. Sie drückte auf die Ohren. Gleichzeitig schien ein Echo von Phonophobia durch seinen Kopf zu hallen. Allein die Erinnerung daran reichte, um bei ihm eine leichte Übelkeit zu verursachen. Schwer atmend ließ er sich wieder auf sein Kissen sinken. Er starrte an die Zimmerdecke. Was war nur mit diesem Musikstück los? War es vielleicht doch verflucht – so, wie Danielle Sherman behauptete? Hatte es magische Kräfte? Oder waren es die Instrumente, die einem alten Zauber folgten und jeden angriffen, der ihnen schutzlos zuhörte? Justus glaubte nicht an übernatürliche Mächte. Und eigentlich weigerte sich auch Peter, an Flüche und Hexerei zu glauben, aber in solchen Momenten – mitten in der Nacht – kamen ihm doch Zweifel. Was er erlebt hatte, war eindeutig übernatürlich gewesen!
Am Morgen schaffte es der Wecker nicht, Peter zum Aufstehen zu bewegen. Erst als die Männer von der Müllabfuhr aufder Auffahrt schepperten, gelang es dem müden Zweiten Detektiv, die Augen aufzuschlagen. Er fühlte sich wie gerädert. Phonophobia steckte ihm in den Knochen.
Als er nach einer Katzenwäsche in die Küche kam, saßen seine Eltern bereits beim Frühstück.
»Meine Güte, was ist denn mit dir los?«, fragte Mrs Shaw besorgt. »Du wirst mir doch nicht etwa krank werden?«
»Zum Glück hast du Ferien.« Mr Shaw spähte hinter seiner Zeitung hervor. »Leg dich am besten einfach noch einmal hin.«
»Hast du Fieber?« Mrs Shaw stellte die Kaffeekanne ab und fasste Peter an die Stirn.
»Es geht schon«, sagte der Zweite Detektiv matt. Er setzte sich an den Tisch. »Ich hatte gestern einfach einen anstrengenden Tag. Just, Bob und ich arbeiten momentan für ein Orchester aus Hollywood. Die spielen heute Abend im Schwarzen Canyon.«
»Die Colorphoniker?«, fragte Mr Shaw beiläufig.
Peter sah von dem Pfannkuchen auf, den er gerade mit Sirup beträufeln wollte. »Woher weißt du das?«
»Es steht in der Zeitung. Wenn ein paar abgedrehte Musiker vor einem erlesenen Publikum eine verrückte Show abziehen und das dann in dem Schloss eines ehemaligen Filmstars stattfindet, ist das einen Artikel wert, oder?«
»Vermutlich«, meinte Peter.
Mr Shaw legte die Zeitung beiseite. »Die Karten sollen unglaublich teuer sein, aber ein Teil des Erlöses geht an hörgeschädigte Kinder.«
»Das wusste ich gar nicht«, gab Peter zu. »Darf ich den Artikel ausschneiden, wenn du die Zeitung komplett gelesen hast? Ich würde ihn gerne Just und Bob zeigen.«
»Kein Problem.«
»Jetzt wird aber erst einmal richtig gegessen!«, sagte Mrs Shaw tadelnd.
Obwohl er ausnahmsweise keinen großen Hunger hatte, widersprach Peter nicht. In Gedanken war er jedoch längst nicht mehr bei Pfannkuchen mit Ahornsirup, sondern bei den Colorphonikern.
Eine halbe Stunde später fuhr Peter mit dem Rad zum Schrottplatz. Allmählich ging es ihm wieder besser. Die kurze Fahrt durch die frische Morgenluft weckte ihn endgültig auf, und als er beim Gebrauchtwarencenter T. Jonas ankam, war er wieder bester Laune. Die Zentrale war leer, auch in der Freiluftwerkstatt war niemand. Er fand seine Freunde auf der Veranda des Wohnhauses. Die beiden waren nicht allein. Bei ihnen saß Chloe.
»Tante Mathilda hat Waffeln gemacht!«, begrüßte ihn Justus mit einer Geste zum reich gedeckten Gartentisch, der in der Mitte der Veranda stand.
»Ich habe gerade fünf Pfannkuchen verdrückt«, entgegnete Peter. »Mit Sirup! Ich bin erst mal satt!«
»Waffeln gehen immer«, sagte Chloe,
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