Die drei Steine der Macht
Mimbelwimbels Grinsen wurde sehr breit, und seine Augen leuchteten. Dann waren auch die Seeleute bei ihnen, und Max fand sich in einer knochenbrechenden Umarmung von Dreifuß wieder. Der Kapitän ließ ihn schließlich los und betrachtete ihn mit neuem Respekt.
„Du hast es geschafft!“
Max nickte nur.
„Und auch du, meine Hübsche!“
Dreifuß nahm Anemones Hand und drückte einen Kuss darauf. Anemone lachte und machte einen Knicks.
„Ihr habt es auch geschafft, wie ich sehe“, meinte Max.
Dreifuß nickte.
„Dieser Teil der Insel ist piratenfrei!“
„Der Rest auch!“, sagte Max.
„Und nun?“
Dreifuß schaute sich um.
„Und nun ... wir können drei der Schiffe bemannen, den Rest werden wir versenken. Wir haben schon die Rammböcke abgebaut und mit dem Beladen begonnen. Es ist einiges zu finden in diesen Höhlen. Ich bekomme so ungefähr meine Ladung wieder zusammen“, meinte Dreifuß.
Max nickte.
„In der Drachenhöhle lagern die eigentlichen Schätze. Alles von höherem Wert haben sie dorthin gebracht.“
Dreifuß sah Max etwas zweifelnd an.
„Der Drache ...“
Max winkte ab.
„Der ist in Ordnung. Er mag sowieso lieber Fisch. Ich kann ja mitkommen und ihm erklären, dass wir nur die Sachen holen wollen. Er hat ja doch keine Verwendung dafür.“
Dreifuß´ Augen glitzerten. Der Geschäftsmann in ihm ließ sich doch nicht ausschalten.
„Wie lange würde es dauern, was meinst du?“
Max überlegte.
„Wenn wir uns beeilen zwei, maximal drei Tage, schätze ich. Sind noch Lasttiere hier?“
Dreifuß nickte.
„Es sind noch einige Esel auf den Weiden. Es können auch nicht allzu viele gehen, maximal zwanzig Mann, falls doch noch ein Piratenschiff auftaucht.“
Er pfiff leise durch die Zähne und schien das Ganze noch einmal durchzugehen.
„Zwei, drei Tage ist eine lange Zeit ...“
Max spreizte die Finger. Ihm war egal, was mit den Sachen geschah, er hatte bei dem Vorschlag nur an die Verluste der Seeleute gedacht.
„Ich rede mit den anderen, was sie dazu meinen, ob es das Risiko wert ist, oder ob wir lieber gleich von hier verschwinden“, meinte der Kapitän dann. „Vor morgen können wir sowieso nicht aufbrechen.“
Max nickte.
„Machst du Essen?“, fragte der Kapitän dann hoffnungsvoll.
Max lachte nur.
Duft der Freiheit
Max hatte in den Speisekammern verschiedener Wohnhöhlen reichlich Lebensmittel gefunden. Das letzte Obst und Gemüse diesen Jahres, und auch vieles bereits eingelegt und eingelagert für die kalte Jahreszeit. Er richtete sich in der Küche ein, in der auch der Brei für die Gefangenen gekocht worden war. Während er die Zutaten und Gerätschaften aus den verschiedensten Wohnhöhlen zusammengesucht hatte, war Anemone baden gegangen und kam in einem hübschen Kleid aus feinem Stoff wieder. Sie duftete verführerisch. Als Max fragend auf ihr Kleid deutete, drehte sie sich lachend um die eigene Achse.
„Hier gibt es Unmengen an Kleidung, alles Beute der Raubzüge.“
Max nahm sie in die Arme und drückte sie, froh, dass sie die letzten schrecklichen Tage überwunden hatte. Sie aber machte sich naserümpfend los.
„Du brauchst dringend ein Bad! Ab, Marsch! Ich habe dir schon frische Kleidung hingelegt.“
Sie wies Max den Weg und wischte seinen Einwand, dass die Männer hungrig seien, mit einer entschlossenen Bewegung beiseite, band sich eine Schürze um und meinte, sie wisse, was zu tun sei, das Würzen könne er übernehmen, wenn er wiederkomme! Gehorsam ging Max den beschriebenen Weg in eine nahe gelegene Wohnhöhle. Über einem Feuer hing ein Kessel, in dem Wasser kochte. Die Wanne war bereits zu einem Drittel mit kaltem Wasser gefüllt, er musste sich nur noch die richtige Badetemperatur einstellen. Max zog seine vor Dreck fast steife Kleidung aus und schob sie mit spitzen Fingern zu einem Haufen zusammen. Das taugte nur noch zum Vergraben. Mit einem wohligen Seufzer ließ er sich in das nun angenehm heiße Wasser sinken. Ein Stück Seife lag bereit, und er seifte sich gründlich von oben bis unten ein. Die Wärme entspannte seine strapazierten Muskeln und ließ ihn schläfrig werden. Leider wurde das Wasser viel zu schnell kalt, und mit einem Anflug von schlechtem Gewissen, dass er Anemone mit dem Berg Arbeit allein gelassen hatte, stieg er aus der Wanne, trocknete sich ab und zog die frischen Sachen an.
Als er wieder zurück in die Küche kam, standen bereits zwei große Kessel auf dem Feuer, in denen im brodelnden Wasser ordentliche
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