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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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hatten.“
    Der Drache rollte sich zusammen, und Max kletterte wieder herunter.
    „Nur zu, ich brauche den Plunder nicht, solange ich keine Menschen fressen muss ...“
    Der Drache war wieder eingeschlafen. Max steckte sein Messer weg und winkte Dreifuß und die Seemänner zu sich.
    In großem Bogen umrundeten sie das schlafende Tier und stiegen die Rampe zu den Räumen des Zauberers hinauf. Das Zimmer stank nach Verwesung, aber das Glitzern des Goldes im Schein des hereinfallenden Lichtes zog die Blicke der Männer automatisch auf sich.
    „Ach du heilige Meerjungfrau!“, entfuhr es Dreifuß. „Seht euch nur diese Schätze an.“
    Sie packten so viel ein, wie sie tragen konnten. Das Gold sollte gerecht unter den Seeleuten aufgeteilt werden. Die Esel waren schnell beladen, denn die Männer hatten es eilig, die Höhle zu verlassen, und würden lieber eine Nacht im Freien verbringen, dem eisigen Wind ausgesetzt, als im Schutz der Drachenhöhle. Sie löschten die Fackeln und überließen den Drachen seinem Mittagsschläfchen.
Heimat in Sicht
    Als Dreifuß und Max am darauf folgenden Tag die Wohnhöhlen erreichten, waren die Schiffe reisefertig. Die Aufstellung der Mannschaften war geklärt, und die Freude über die baldige Abreise lag in der Luft. Max hatte mit Dreifuß abgesprochen, dass sie die Ware, die für die einsamen Inseln bestimmt war, ablieferten und dann über den Großen Markt wieder zurück nach Altseeburg segeln würden. Cunad und die Männer, die von der Mannschaft der Sturmvogel noch übrig waren, hatten ihr neues Schiff bereits umgetauft und die Flügel an die Galionsfigur angebracht. Es sah genauso komisch aus wie bei dem vorherigem Schiff.
    Sie liefen mit der Flut am nächsten Tag aus. Eingepackt in warme, bequeme Sachen, die Anemone ihm aus dem Vorrat der Piraten rausgesucht hatte, ging Max seinen Verpflichtungen nach. Anemone hatte das Einlagern der Lebensmittel überwacht und gute Arbeit geleistet, so dass sie ohne große Schwierigkeiten bis zum Großen Markt kommen würden. Sie hatte viel gelernt und war mittlerweile mehr als nur eine Gehilfin, sie war eine echte Hilfe. Mit ein wenig Unterstützung von Mimbelwimbel würde sie problemlos eine Stelle in einer der Kantinen im Handelshaus bekommen, wenn alles vorbei war.
    Bei diesem Gedanken wurde Max jedes Mal das Herz schwer. Was würde sein, wenn alles vorbei wäre? So wie die Dinge standen, wollte er eigentlich gar nicht mehr zurück. Der Gedanke an seine Familie und seine Freunde schmerzte, aber die Vorstellung, Anemone verlassen zu müssen, schmerzte mehr. Aber es brachte nichts, jetzt zu grübeln. Er hatte mit Anemone darüber gesprochen, und sie waren übereingekommen, über das Nachher nachzudenken, wenn es soweit war. Anemone war damit zufrieden, jetzt mit ihm zusammen zu sein, ohne einen Gedanken an das Später.
    Ihm wurde warm bei der Erinnerung, wie sie sich in der ersten Nacht zurück auf See zärtlich das erste Mal geliebt hatten, bemüht, leise zu sein. Dreifuß hatte nur geknurrt, dass sie sich in der Öffentlichkeit zusammenreißen sollten, des Friedens in der Mannschaft wegen, und nachts nicht so viel Krach veranstalten sollten, schließlich brauche auch er seinen Schlaf. Max bekam immer noch rote Ohren bei dem Gedanken an Anemones freche Antwort.
    Eines der Schiffe war direkt zum Großen Markt zurückgesegelt, und die Sturmvogel und die Befreiung, so hatte die andere Mannschaft ihr Schiff getauft, liefen zwei Tage später in den Hafen der Einsamen Inseln ein. Dreifuß´ Schwester wartete bereits am Anleger, als sie das Schiff festmachten. Max hatte sich immer gefragt, wieso es Dreifuß so sehr vor seiner Schwester grauste und er es vorzog, seiner Heimat fern zu bleiben.
    Dreifuß konnte sich schlecht weigern, bei seiner Schwester Gast zu sein, während die Sturmvogel im Hafen lag, und die Vorstellung von Max, Anemone und Mimbelwimbel hatte fast wie ein Akt der Verzweiflung gewirkt, um nicht mit seiner Familie allein sein zu müssen. Dreifuß´ Schwester war eigentlich eine nette Person, die etwas von einer Mutterhenne an sich hatte, und sie fing sofort an, Dreifuß, der ihr kleiner Bruder war, zu betüddeln, als ob er noch ein kleiner Junge sei.
    Sie war äußerst neugierig und trieb Max mit Fragen in die Enge, die er eigentlich nicht beantworten wollte. Gerettet wurde er nur von ihrem noch größeren Drang, selbst zu reden. Bald kannten sie die gesamte Lebensgeschichte von Dreifuß, einschließlich der Geschichte, wie er zu dem

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