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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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der Kapitän meinte, dass an der Stelle, wo das Feuer ist, viele Holzhäuser dicht zusammenstehen ...“
    Anemone ließ ihn los, ging zum Tisch zurück und nahm ihr Messer wieder auf.
    „Es wäre vermutlich besser, wenn wir nicht nach Altseeburg zurückkehren, oder?“, fragte sie und schnitt weiter Kartoffeln klein.
    „Ja. Mimbelwimbel und ich sind der gleichen Meinung. Dreifuß dreht ein wenig nach Osten ab und lässt uns dann an der Küste an Land. Ich hoffe, wir finden die Spur an der großen Nord-Süd-Straße wieder.“
    Anemone nickte erleichtert. Sie war alles andere als ängstlich, aber inzwischen waren sie so oft in die Hände ihre Häscher gelangt und nur mit Mühe und Not entkommen, dass sie keinerlei Bedürfnis nach einer Wiederholung verspürte. Max trat hinter sie, strich ihre Haare zur Seite und küsste sie in den Nacken. Sie seufzte leise und schmiegte sich einen Augenblick lang an ihn.
    „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“, meinte sie schließlich und hielt Max ein Messer hin, das er lachend nahm.
    Es gab immer wieder Momente, in denen er sein Glück kaum fassen konnte, mit ihr zusammen zu sein. Ein Teil von ihm hoffte, dass diese Reise nie zu Ende sein würde, der andere Teil von ihm wusste, dass ihnen die Zeit davonlief. Die beiden verbleibenden Brüder würden sicherlich bald merken, dass ihr Bruder nicht mehr lebte, falls es nicht schon so weit war. Und wenn sie sich zusammentaten, wäre Max´ Aufgabe sehr viel schwerer zu vollenden. Er hoffte immer noch, die Brüder einzeln aufspüren zu können.
    Am nächsten Tag packten sie ihre Sachen. Hund war schon ganz aufgeregt, endlich wieder auf festen Boden zu gelangen, und bekam von Max heimlich eine Wurst als Belohnung, weil er sich trotz seines Unwohlseins so tapfer gehalten hatte.
    Am frühen Nachmittag kam Dreifuß zu ihnen in die Küche. Mimbelwimbel hatte sich ebenfalls zu ihnen gesellt und sie besprachen gerade, wie sie am besten weitermachen sollten, wenn sie an Land waren. Dreifuß drückte Max eine gut gefüllte Börse in die Hand.
    „Hier, euer Lohn. Land ist bereits in Sicht, wir werden bald vor Anker gehen. Nehmt euch ja genug Decken und Verpflegung mit. Der Sommer ist vorbei, und das Essen liegt nicht mehr auf den Feldern rum!“, brummte er und sah dabei sehr traurig aus.
    Als er gegangen war, sahen sich die Freunde betreten an. Sie hatten sich so an Dreifuß gewöhnt, dass er ihnen fehlen würde. Max schaute in die Börse und sah Gold und Silber funkeln. Dreifuß war sehr großzügig gewesen, obwohl er ihretwegen in große Schwierigkeiten geraten war. Aber er hatte Recht. Der Sommer war vorbei und die Felder alle abgeerntet. Wenn sie eine Unterkunft oder frische Lebensmittel benötigten, würden sie diese bezahlen müssen. Zusammen mit dem, was sie sich aus dem Schatz genommen hatten, würden sie hoffentlich über die Runden kommen.
    Sie kamen Dreifuß´ Aufforderung nach und packten so viele Decken und Lebensmittel ein, wie sie tragen konnten. Als sie die Ankerketten klirren hörten und schließlich ein Ruck durch das Schiff ging, als der Anker griff, gingen sie an Deck. Dunkle Wolken wurden von dem rauen Wind über den bleigrauen Himmel gejagt. Die See war alles andere als ruhig. Bei diesem Wellengang würden sie ordentlich durchgeschaukelt werden, bis sie an Land waren. Hund hatte die gleichen Gedanken und klemmte schon mal leise winselnd den Schwanz zwischen die Hinterbeine.
    Sie verstauten ihre Taschen in dem Landungsboot und kletterten mit einiger Mühe in das schwankende Ding. Hund hatte den Kopf zwischen den Pfoten vergraben, und Max konnte ihn leise wimmern hören:
    „Ist mir schlecht. Wann sind wir denn endlich da? Ich glaub, ich muss gleich kotzen!“
    Zwei Seeleute ruderten das Boot gekonnt durch die Wellen, so dass sie nach einer Unendlichkeit den Strand zwar durchgefroren, aber halbwegs trocken erreichten. Schnell sprangen sie aus dem Boot und luden ihre Taschen an den Strand. Hund legte sich immer noch zitternd in eine Sandkuhle und hoffte, dass sich sein Magen bald beruhigen würde.
    Max half den Seeleuten, das Boot ins Wasser zurückzuschieben, und schaute ihnen dann hinterher, wie sie zur Sturmvogel zurückruderten. Gemeinsam standen die Freunde an dem windigen Strand und sahen zu, wie das Boot immer kleiner wurde.
    Hunds Magen erholte sich erstaunlich schnell, und nach wenigen Minuten gewann seine Neugier die Oberhand. Er begann, die Umgebung schnüffelnd zu erkunden und sich ausgiebig zu erleichtern. Max

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