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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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unsere Kinder auch ruhig.“
    Max sah von einem zum anderen.
    „Was ist die Weise Magna?“
    Anemone zuckte mit den Schultern.
    „Sie soll in Altseeburg, in einer Höhle unter der Burg, wohnen.“
    Max und Anemone sahen Mimbelwimbel an, in der Annahme, dass er mehr wüsste. Mimbelwimbel schaute von Max zu Anemone und wieder zurück und meinte dann entschuldigend:
    „Mehr weiß ich auch nicht, ich meine nur mal gehört zu haben, dass sie Teil der Regierung ist, in beratender Funktion.“
    Mimbelwimbel hob hilflos die Hände.
    „Meinst du, dass sie vielleicht Rat in seinem Fall weiß und wir sie fragen können?“
    Anemone nickte in Max´ Richtung. Mimbelwimbel raufte sich den Bart, bohrte dann mit dem kleinen Finger im Ohr und hatte dabei die ganze Zeit die Stirn in nachdenkliche Falten gelegt. Schließlich zuckte er mit den Schultern.
    „Warum nicht? Wenn sie keinen Rat weiß, wer dann?“
    Anemone nickte zustimmend.
    „So machen wir es. Du kommst mit uns nach Altseeburg, und dann sehen wir weiter.“
    Max nickte langsam. Es war ein Plan. Allerdings schwante ihm nichts Gutes. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass dies nicht nur ein kleines Abenteuer werden würde, aber wenigstens war er nicht allein.
    Es wurde allmählich dunkel draußen. Anemone erhob sich.
    „Es wird Zeit ins Bett zu gehen. Wir sollten morgen früh aufstehen.“ Sie stellte die Teller in den Topf und brachte ihn in die Küche. Max hatte sich gerade hochgequält als sie zurückkam.
    „Ich schlafe hier.“ Sie deutete auf die Schlafkammer hinter dem Wohnzimmer. „Für Mimbelwimbel habe ich das Zimmer hinter der Webstube aufgeräumt, und du kannst oben in dem Zimmer der Knechte schlafen.“
    Sie verschwand in ihrer Schlafkammer.
    „Wäre schön, wenn du noch mal Wasser holen könntest!“, rief sie heraus.
    Max stand ein wenig verunsichert da. Na hoffentlich würden sie ihn da oben nicht vergessen. Mimbelwimbel schien seine Gedanken erraten zu haben. Er kletterte vom Stuhl und boxte Max leicht in den Oberschenkel.
    „Keine Angst. Wir werden dich schon nicht vergessen!“, sagte er und hoppelte aus dem Zimmer.
    Beruhigt holte Max das Wasser, wusch sich rasch und putzte sich mehr schlecht als recht die Zähne.
    Bis auf die Unterhose ausgezogen, lag er schließlich im Bett. Es war unbequem, wellig und es raschelte, wenn er sich bewegte. Aber bevor er sich darüber Gedanken machen konnte, wie er in dem Ding bloß zur Ruhe kommen sollte, war er bereits fest eingeschlafen.
Die andere Art der Fortbewegung
    Max wurde unsanft durch heftiges Rütteln geweckt.
    „Wassislos?“, murmelte er noch halb im Schlaf.
    Plötzlich fiel ihm der gestrige Tag wieder ein. Augenblicklich hellwach setzte er sich mit einem Ruck auf. Sofort zog er die Decke bis zum Kinn. Anemone sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Die Sonne ist gerade aufgegangen, wir müssen uns beeilen!“, sagte sie und verließ das Zimmer.
    Max ließ die Decke wieder sinken. Er fühlte sich wie gerädert. Sein Rücken schmerzte, sein rechter Arm war eingeschlafen und kribbelte nun heftig. Als er seinen Kopf bewegte, knackte es erschreckend laut. Er stöhnte auf und begann mit der linken Hand seinen steifen Nacken zu massieren. Wie konnten die Leute in dieser Welt nur auf solchen Foltergeräten erholsamen Schlaf finden? Er schob die Decke komplett zur Seite und stieg aus dem Bett. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis er sich komplett aufgerichtet hatte. „So fühlt man sich wohl, wenn man 70 ist!“, schoss es ihm durch den Kopf, während er mit Hilfe seiner Hände sein Rückgrat geradedrückte. Dann kleidete er sich mühsam an und kämpfte eine halbe Ewigkeit mit dem Strumpfersatz, bis er keine Falte mehr unter den Sohlen spürte. Fußwickel hatte Anemone diese Lappen genannt. Für ihn blieben es einfach umfunktionierte Windeln. Und wenn er sie nicht täglich waschen würde, würden sie bald wie die benutzte Variante riechen.
    Er hievte sich den Rucksack auf die Schultern, und die schmalen Riemen schnitten ihm sofort schmerzhaft ins Fleisch. Das würde er auf gar keinen Fall den ganzen Tag aushalten. Kurzerhand wurden zwei Fußwindeln zu Schulterpolstern umfunktioniert. Wie vielseitig einsetzbar diese Lappen doch waren.
    Als Max seine schwere Tasche in den Flur neben den Eingang zu den anderen Taschen stellte, deckte Anemone bereits den Tisch. Mimbelwimbel hatte Brot, Käse und Wurst geholt und sogar Butter aufgetrieben.
    Schweigend saßen sie am Tisch und aßen alles bis zum letzten

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