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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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Stelle machen. Wir gehen noch ein Stück ins Feld und durchqueren dann die Bäume ein Stück von hier entfernt. Auf der anderen Seite können wir dann zurück auf die Straße.“
    Er ließ sich auf alle Dreie nieder.
    Max hielt ihn fest.
    „Was wollten sie?“, fragte er erneut.
    Mimbelwimbel zögerte und sah Anemone an. Schließlich holte er tief Luft.
    „Sie haben sie nicht beraubt ... sie haben sich ihre Ohren angesehen.“
    Anemone stieß einen leisen, erschrockenen Laut aus und schlug die Hand vor den Mund. Betroffen wanderten ihre Augen zu Max. Er verlor jegliches Gefühl. Was hatte er denn bloß getan? Er war sich sicher, dass ihm nichts Schönes bevor stand, wenn diese Söldner ihn in die Finger bekamen. Er schaute stumm von Mimbelwimbel zu Anemone. Anemone blickte von ihm weg zu Mimbelwimbel. Wortlos schienen die beiden eine Entscheidung zu treffen.
    Anemone nickte.
    „Dann los und leise!“, wisperte sie und stieß Max leicht an, als Aufforderung, dass er loskriechen sollte.
    Er schluckte.
    „Ich bringe euch in Gefahr ...“, flüsterte er, halbherzig protestierend.
    So große Angst wie im Moment hatte er noch nie gehabt.
    „Wir lassen dich nicht im Stich!“, sagte Mimbelwimbel leise, aber mit Nachdruck. „Jetzt los!“
    Er setzte sich langsam in Bewegung. Anemone schob Max wieder an, und er gehorchte. Sein Herz pochte so laut, dass er das Gefühl hatte, man müsse es kilometerweit hören.
    Sie kamen nur langsam voran. Als sie den Waldrand erreichten, hielten sie inne um zu lauschen. Es war nichts zu hören.
    „Danke“, sagte Max leise, die Gelegenheit nutzend.
    Mimbelwimbel drehte sich kurz zu ihm um und grinste schief.
    „Ich habe mich gerade an dich gewöhnt, und ich bin ein Gewohnheitstier. Noch eine Veränderung verkrafte ich momentan nicht.“
    Er drehte sich wieder um. Anemone nahm Max´ Hand und flüsterte ihm ins Ohr:
    „Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass er ganz in Ordnung ist.“
    Max drückte ihre Hand und lächelte sie an. Trotz der Gefahr, in der sie schwebten, fühlte er sich in diesem Augenblick sehr wohl, und die Angst war vergessen.
    Zu schnell war der kurze Moment vorbei. Sie traten in den Schatten der Bäume und huschten über den Boden, jede Deckung nutzend. Während Anemone, Mimbelwimbel und Hund sich sehr leise bewegten, eins mit der Natur, schien Max auf jeden Ast zu treten, der am Boden lag, und über jede Unebenheit im Gelände zu stolpern, die ihm in den Weg kam. Dennoch durchquerten sie unbemerkt den Knick und verschwanden im angrenzenden Getreidefeld. Nach einem weiteren Kilometer im Kriechgang wagten sie sich wieder auf die Straße. Max ganzer Körper schmerzte von der ungewohnten Anstrengung, die Schultern und der Nacken waren total verkrampft. Er hatte sich gerade so halbwegs an das Laufen gewöhnt, und nun das. Er würde morgen einen prächtigen Muskelkater haben.
    Mimbelwimbel hatte sich bereits den Staub aus den Kleidern geklopft, und während Max es ihm gleich tat, dachte er sich, dass sie froh sein konnten, dass es so trocken war, sonst wären sie jetzt dreckiger als Schweine. Er schüttelte den Kopf. „Als ob das jetzt dein größtes Problem ist!“, schalt er sich. Irgendjemand schien nach ihm zu suchen, und er wollte äußerst gern wissen, wieso. Er hoffte, dass es die Weise Magna wirklich gab und dass sie so weise war, wie gesagt wurde. Hoffentlich hatte sie Antworten auf seine Fragen.
    Sie gingen noch ein Stück und schlugen ihr Lager dann im Feld auf. Auf das Feuer verzichteten sie diese Nacht. Der Schreck war noch zu groß, und die Angst, entdeckt zu werden, stärker als das Bedürfnis nach einem warmen Essen. Aber ihre Vorräte gingen zur Neige, und so berieten sie sich, was sie tun sollten:
    „Morgen kommen wir nach Elversdorf. Es ist mehr ein großer Hof als ein richtiges Dorf. Bauer Elvers ist ein guter Mann. Ich habe schon öfter bei ihm im Austausch für eine Übernachtung und ein wenig Proviant ein paar Stunden gearbeitet.“
    Mimbelwimbel zuckte mit den Schultern und sah Max und Anemone fragend an. Anemone überlegte:
    „Vielleicht sollten nur wir beide gehen, und Max versteckt sich.“
    Max schüttelte vehement den Kopf.
    „Kommt nicht in Frage! Wir brauchen Proviant für drei. Wenn nur ihr zwei arbeiten geht, wird es nicht sehr lange reichen. Und ich werde nicht auf der faulen Haut liegen, während ihr schuftet.“
    Anemone wollte widersprechen, aber Mimbelwimbel kam ihr zuvor:
    „Er hat recht. Wir müssten sonst viel öfter

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