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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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aufgestellt waren, und füllten sich die Bäuche. Gesättigt beobachtete Max die anderen eine Weile im Feuerschein. Dabei fielen ihm zwei Männer auf, die immer wieder zu ihnen herüberstarrten. Unauffällig wies er Mimbelwimbel und Anemone auf die beiden hin. Mimbelwimbel schaute sich die Zwei kurz an und erklärte dann:
    „Das sind Erntehelfer. Bauer Elvers hat sie für diese Saison eingestellt.“ Er deutete auf einen kleinen, runden, fast kahlen Mann, dem die Bäuerin gerade einen Krug Bier einschenkte. „Aber er ist nicht zufrieden mit ihnen. Sie sind faul“, fuhr Mimbelwimbel fort.
    „Stimmt!“, meinte Anemone. „Immer wenn er weggeschaut hat, haben sie aufgehört Heu zu wenden und sich leise unterhalten.“
    Anemone sah stirnrunzelnd zu den beiden rüber, die gerade wieder die Köpfe zusammensteckten.
    Bauer Elvers gesellte sich zu Anemone, Max und Mimbelwimbel an den Tisch. Er hatte ein gutmütiges, wettergegerbtes Gesicht. Mit seiner lauten, polternden Stimme erkundigte er sich, ob sie gut versorgt seien. Er schlug Max auf die Schulter und lobte ihn für seine Arbeit:
    „Meine Frau meint, du hast fleißig mitgeholfen und dass die Wurst recht ordentlich wird.“
    Hund, der bei ihnen unter dem Tisch lag, stellte bei dem Wort ´Wurst` die Ohren hoch und kam unter dem Tisch hervor. Der Bauer lachte und kraulte Hund hinter den Ohren. Dann holte er ein Stück Wurst aus der Tasche und hielt es Hund hin. Dieser schnappte sich das Stück und verschwand wieder unter dem Tisch, bevor Anemone protestieren konnte.
    „Meine Frau bringt euch heute noch Verpflegung für drei Tage. Die habt ihr euch redlich verdient. Und so könnt ihr euch morgen früh in Ruhe auf den Weg machen und müsst nicht nach uns in dem Chaos, dass hier morgens herrscht, suchen.“
    Er stand auf und ging zum nächsten Tisch.
    Während Bauer Elvers bei ihnen saß, hatten die beiden Männer weiter zu ihnen herübergestarrt. Sie machten Max nervös. Und immer wenn er unruhig war, fing er an mit Dingen zu spielen. Im Büro waren es die Stifte, die er in den Fingen drehte. Jetzt nahm er eine der langen Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht hingen, zwirbelte sie und steckt sie hinter das Ohr.
    „Max!“, zischte Anemone so heftig, dass Max zusammenzuckte und ihm die Haare wieder hinter dem Ohr hervorrutschten.
    „Was ist?“, fragte er.
    Aber Anemone hörte ihn nicht. Sie und Mimbelwimbel schauten zu den beiden Erntehelfern, von denen sie einer wieder anstarrte, während der andere ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    „Mir gefällt das nicht“, knurrte Mimbelwimbel. „Wir sollten heute Nacht Wache halten und in aller Frühe verschwinden.“ Er wandte sich an Max: „Und du lässt die Finger aus den Haaren!“
    Max verstand plötzlich und verfluchte sich selbst für seine Unvorsichtigkeit. Er war so müde, dass er ganz vergessen hatte, dass er seine Ohren versteckt halten musste.
    Allmählich leerten sich die Tische. Max und Mimbelwimbel halfen noch beim Aufräumen und beim Löschen des Feuers. Die Bäuerin brachte ihnen ein großzügiges Bündel mit Lebensmitteln und noch ein paar belegte Brote zum Frühstück, da morgens nicht gemeinsam gefrühstückt wurde, sondern jeder seine Tagesration mit auf das Feld nahm. Anemone hatte sich bereits schlafen gelegt, und nachdem sie den Proviant in den Taschen verstaut hatten, legte sich auch Max hin, während Mimbelwimbel die erste Wache übernahm.
    Nach einer viel zu kurzen Zeit, wie es Max schien, wurde er von Mimbelwimbel geweckt.
    „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, eben hat eine einzelne Person den Hof verlassen. Ich konnte aber nicht sehen, in welche Richtung sie gegangen ist.“
    Max schaute zum Himmel. Es war schon ein Stück nach Mitternacht. In ein paar Stunden würde es schon wieder hell sein.
    „Warum so spät?“, fragte er Mimbelwimbel leise.
    „Derjenige kam aus dem Wohnhaus. Und in Bauer Elvers´ Kammer war bis kurz vor Mitternacht noch Licht.“
    Max´ Gedanken rasten.
    „Wo schlafen die Erntehelfer?“
    Mimbelwimbel schienen die gleichen Gedanken auch schon gekommen zu sein.
    „Sie haben eine Kammer unter dem Dach des Wohnhauses.“
    Mimbelwimbel sah sich noch mal um und dann auf Anemone, die tief und fest schlief.
    „Wenn du sie weckst, sag ihr, dass sie uns im Morgengrauen wach machen soll. Je eher wir von hier verschwinden, desto besser.“
    Damit rollte sich Mimbelwimbel in seine Decke und fing bald darauf leise zu schnarchen an. Max setzte sich neben die Tür, so dass er

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