Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
Vom Netzwerk:
sie schnell durch den Wald am Wasser entlang. Allmählich lichteten sich die Bäume, und sie erreichten die Stelle, die frei von Bewuchs war. Das Wasser ging direkt in das Feld und auf der anderen Seite in eine Wiese über. Die Stelle maß in der Länge gerade mal etwas mehr als der Fluss breit war. Max warf einen Zweig ins Wasser, und dieser wurde schnell abgetrieben. Sie würden am Ende dieser Lücke ins Wasser gehen und kräftig schwimmen müssen, um nicht doch zwischen die Bäume und Felsen zu geraten. Max sah Mimbelwimbel an.
    „Was denkst du?“, fragte er ihn.
    Mimbelwimbel wiegte nachdenklich den Kopf hin und her.
    „Ist eine ganz schöne Strecke und mit der starken Strömung ... Ich hoffe, ihr könnt gut schwimmen!“
    Max nickte zuversichtlich.
    „Es wird gehen.“
    Die Aussicht, sonst vielleicht ein Messer zwischen die Rippen zu bekommen, würde ihn antreiben.
    Anemone sah blass um die Nase aus.
    „Was ist los?“, wollte er wissen.
    Sie schluckte.
    „Ich kann nicht sehr gut schwimmen“, sagte sie leise.
    Mimbelwimbel zog die Augenbrauen hoch.
    Max überlegte. Was hatte er neulich im Fernsehen gesehen? Wie man aus Gras ein Boot bauen kann. Sie hatten zwar keine Plastikplane wie in der Sendung, die um das Gras, das den Auftrieb geben sollte, herumgewickelt wurde, aber vielleicht würden ein paar Ringe aus Stroh genügen. Er machte den Vorschlag. Mimbelwimbel zuckte mit den Schultern.
    „Probieren wir es, mir fällt auch nichts Besseres ein.“
    Sie lauschten. Von den Soldaten war noch nichts zu hören. Es war auch auf der Straße niemand zu sehen. Hoffentlich waren sie nicht schon an der Furt.
    Schnell war genügend Getreide für einen Ring aus dem Boden gerissen. Sie ließen die Wurzeln und Ähren an den Halmen, so dass diese geschlossen blieben. Nun kamen auch die Lederriemen zum Einsatz, die Max vom Bauernhof bei Weizendorf mitgenommen hatte. Voller Spannung legten sie den Ring ins Wasser. Er schwamm. Er kam auch wieder problemlos an die Oberfläche, nachdem ihn Mimbelwimbel eine Weile unter Wasser gedrückt hatte. Ermutigt machten sie sich weiter an die Arbeit. Für jeden einen Ring. Max und Mimbelwimbel würden zusammen einen Ring ziehen, auf dem sie das Gepäck festbinden wollten. Mit ein bisschen Glück würde es halbwegs trocken bleiben.
    Sie hatten den letzten Ring fast fertig, als Anemone leise rief:
    „Achtung, sie kommen!“
    Rasch duckten sie sich hinter das Getreide. Eine größere Gruppe war auf dem Hügel vor dem Waldstück erschienen und lief zielstrebig auf die für sie noch nicht sichtbare Furt zu.
    „Haben sie uns gesehen?“, fragte Max leise, heftig atmend.
    Adrenalin war ihm bei Anemones Ausruf durch die Adern geschossen.
    „Sieht nicht so aus“, flüsterte Mimbelwimbel, mit zusammengekniffenen Auge die Gruppe beobachtend.
    „Schnell jetzt, vielleicht kommen wir unbemerkt rüber!“
    Sie verschnürten Gepäck und Stiefel und stiegen in die Ringe. Hund, der keine Schwimmhilfe brauchte, sprang ins Wasser und begann kräftig vorwärts zu paddeln. Er würde es auf jeden Fall bis zum anderen Ufer schaffen.
    Anemone, den Rock weit über die Knie hochgebunden, stand unschlüssig am Wassersaum. Sie steckte einen Zeh ins Wasser und zog ihn wieder zurück. Max und Mimbelwimbel gesellten sich zu ihr, den Gepäckring hinter sich herziehend.
    „Kalt!“, sagte Anemone missmutig.
    Sie sahen sich an.
    „Dann los!“, befahl Mimbelwimbel, und langsam gingen sie ins Wasser.
    Die Strömung zerrte schon nach wenigen Schritten stark an ihren Füßen. Sobald der Gepäckring schwamm, ließ sich Max ganz ins Wasser gleiten, bevor die Strömung ihn unkontrolliert von den Füßen riss. Sich am Ring festhaltend, begann er heftig mit den Füßen zu paddeln. Anemone und Mimbelwimbel machten es ihm nach. Max staunte, wie gut Mimbelwimbel mit seinem Bein vorankam. Er musste wohl in einem früheren Leben mal ein Fisch gewesen sein. Max konzentrierte sich auf das Schwimmen.
    Sie hatten erst die Mitte des Flusses erreicht, als Max schon spürte, dass seine Kräfte allmählich nachließen. Anemone hielt sich tapfer, dennoch fiel sie langsam zurück. Ihr Gesicht war vor Anstrengung verkrampft, während sie um ihr Leben schwamm, denn schon nach den ersten Schwimmzügen war klar gewesen, dass es kein Zurück gab. Und wer es nicht über den Fluss schaffte, würde ertrinken.
    „Weiterpaddeln!“, befahl Max sich selbst.
    Seine Waden fingen an zu brennen, und immer wieder schluckte er Wasser. Hund hatte

Weitere Kostenlose Bücher