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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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Flussüberquerung kamen sie nur langsam voran. Irgendwann ließ sich Anemone einfach auf die Erde plumpsen.
    „Ich kann nicht mehr!“, protestierte sie, als Mimbelwimbel sie ermahnte weiterzugehen.
    „Wir können hier nicht bleiben. Wir sitzen hier mitten auf dem Präsentierteller.“
    Mimbelwimbel ließ nicht locker. Auch Max hatte das dringende Bedürfnis sich auszuruhen, aber da sie erst seinetwegen in diese missliche Lage geraten waren, hielt er lieber die Klappe. Anemone ließ sich aber nicht dazu bewegen aufzustehen. Schließlich gab Mimbelwimbel nach.
    „Ein paar Minuten.“
    Max nahm mit einem kleinen erleichterten Seufzer seine Taschen ab und setzte sich ebenfalls ins Gras.
    Abgesehen vom Zirpen der Grillen, dem Zwitschern der Vögel und dem Rauschen des Windes war es still.
    „Meinst du, sie werden uns folgen?“, fragte Anemone Mimbelwimbel, der gerade dabei war, sich einen dicken Grashalm zu pflücken.
    Er steckte ihn sich in den Mund und schüttelte den Kopf.
    „Die hatten genug, glaube ich. Aber ich habe so den Verdacht, dass diese Halunken nicht die einzigen sind, die auf der Lauer liegen.“ Er schaute Max abschätzend an. „Ich frage mich, was sie von dir wollen?“ Max sah ihn bestürzt an. Hatte Mimbelwimbel die Nase voll? Aber Mimbelwimbel winkte ab. „Vergiss die Frage. So, wie es aussieht, ist es vielleicht besser, wenn wir es nicht rausfinden, zumindest nicht von ihnen.“ Anemone öffnete den Mund, aber bevor sie etwas sagen oder fragen konnte, sagte Mimbelwimbel: „Also schön, wie viel Geld hast du noch?“
    Er sah sie fragend an. Sie klappte ihren Mund wieder zu, kramte in ihrer Tasche und brachte einen kleinen Beutel zum Vorschein, in dem ein paar Münzen waren. Mimbelwimbel hatte ebenfalls seine Geldbörse gezückt und betrachtete nun stirnrunzelnd den Inhalt.
    „Das reicht nicht bis Altseeburg. Wir müssen uns zwischendurch auf jeden Fall noch etwas hinzuverdienen.“
    Anemone nickte.
    „Und Max versteckt sich in der Zeit?“
    Mimbelwimbel hob die Hand, um Max´ Protest zu stoppen.
    „Ja, ist besser. Bis die Wälder anfangen sind es noch drei Tagesmärsche. Vorher kommen wir noch durch ein Dorf. Solange die Straße durch Felder und Wiesen führt, ist es besser, wenn wir sie auch nutzen. Wenn wir jetzt abseits gehen, fallen wir nur auf. So viel Deckung gibt es auch nicht.“
    Das klang logisch. Trotzdem gefiel es Max nicht, dass er auf der faulen Haut liegen sollte, während die anderen bei der Arbeit schwitzten.
    In die Angst, die er spürte, schlich sich allmählich auch Wut. Was für ein Spiel wurde hier gespielt? Mit welchem Recht wurde sein Leben und das von Anemone, Mimbelwimbel und Hund riskiert? Es wusste offenbar doch jemand, dass er hier war. War es derjenige, der ihn in diese Welt geholt hatte? Und zu welchem Zweck? Auf diese Frage lief es immer wieder hinaus. Max hasste es, nicht Bescheid zu wissen. Er vertrug sehr viel, aber wenn es ihm zu viel wurde, explodierte er wie ein Vulkan. Es war noch nicht oft vorgekommen, aber er hatte das Gefühl, dass es bald wieder soweit sein würde.
    Mimbelwimbel hatte sein Geld wieder verstaut.
    „Wenn wir die Wälder erreichen, sollten wir aber von der Straße runter!“
    Er stand auf und schnallte sich seinen Rucksack um.
    „Finden wir dann überhaupt den Weg?“, fragte Anemone skeptisch.
    Mimbelwimbel zuckte mit den Schultern.
    „Immer nach Norden. Die Sonne wird uns die Richtung vorgeben. Wenn wir am Meer sind, immer am Strand entlang, bis zum Damm.“
    Klang einfach. Max hoffte, dass es klappte.
    Mühsam stemmte er sich hoch. Er war völlig kaputt. Sehr weit würde er es heute nicht mehr schaffen. Auch Anemone kam nur langsam auf die Beine. Mimbelwimbel betrachtete beide mit einem beinahe schadenfrohen Grinsen im Gesicht. Ihm schien die höllische Flussdurchquerung kaum etwas ausgemacht zu haben.
    „Es ist wohl besser, wenn wir uns ein geschütztes Plätzchen für die Nacht suchen!“
    Max und Anemone warfen ihm einen bösen Blick zu und Mimbelwimbels Grinsen vertiefte sich noch.
    Bald darauf fanden sie, bereits wieder in der Nähe der großen Nord-Süd-Straße, eine Gruppe von Büschen, neben einem Weg, der in die Wiesen führte. Hier konnten sie die Nacht, vor neugierigen Blicken geschützt, verbringen.
    Während sie gelaufen waren, hatte die Sonne ihre Kleider halbwegs getrocknet. Allerdings haftete an ihnen nun ein recht modriger, schlammiger Geruch, der nur Mimbelwimbel nicht zu stören schien.
    Frisch umgezogen,

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