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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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schon die ganze Zeit um sie herumgelaufen war, versuchte nun ihr das Gesicht abzulecken. Sie schob ihn weg.
    „Weißt du, er ist wirklich bestürzt, dass du fast ertrunken wärst“, sagte Max zu ihr.
    Aufschluchzend schlang Anemone ihre Arme um Hund und vergrub ihr Gesicht in seinem nassen Fell.
    „Ist ja gut“, winselte Hund.
    Schließlich hob Anemone den Kopf und ließ Hund los. Dieser nutzte seine Chance und leckte ihr das Gesicht, was sie zum Lachen brachte. Dies wiederum veranlasste Hund dazu, so heftig mit dem Schwanz zu wedeln, dass er fast umkippte.
    Mimbelwimbel hatte sich ebenfalls erholt und setzte sich auf.
    „Wir sollten das Gepäck losbinden und uns aus dem Staub machen. Die haben uns bestimmt gehö...“
    Er brach ab und blickte entsetzt zum anderen Ufer. Dort war ein Mann aufgetaucht.
    „Da sind sie!“
    Ein zweiter brach hinter ihm durch das Gebüsch.
    „Schnell!“
    Mimbelwimbel hatte sein Messer gezogen und kurzerhand die Lederschnüre durchgeschnitten. Er drückte Max seinen Rucksack, seine Tasche und seine Stiefel in die Hand. Doch Max stand wie versteinert da und starrte zum anderen Ufer hinüber. Anemone, immer noch im Gras sitzend, hatte eine Hand erschrocken vor den Mund geschlagen. Voller Entsetzen beobachteten sie, was sich auf der anderen Seite des Flusses abspielte.
    Der erste Söldner, der sie gesehen hatte, war ohne zu überlegen in den Fluss gesprungen und kämpfte nun um sein Leben. Ohne Schwimmhilfe konnte er seinen Kopf kaum über Wasser halten. Er hatte bereits umgedreht und versuchte, zurück zu seinem Kameraden zu kommen, aber die Strömung zog ihn erbarmungslos mit sich. Er war zu dicht an den Bäumen und Felsen ins Wasser gesprungen.
    Anfangs konnte er den Bäumen noch ausweichen, aber schließlich wurde er gegen einen Ast getrieben, der dicht über der Wasseroberfläche hing. Er ging unter, kam kurz danach wieder hoch, eine blutende Wunde am Kopf. Seine Bewegungen waren nun sehr schwach.
    Der Söldner, der direkt hinter ihm aus dem Wald gekommen war, sprang hinterher, um ihm zu helfen.
    „Bleib hier, du Idiot!“, brüllte nun einer der Männer, die in dem Moment, als der zweite Söldner ins Wasser lief, aus den Büschen stolperten.
    Der Anführer rief immer wieder den Namen des Mannes und dass er zurückkommen solle. Aber zu spät. Sobald der Mann den Boden unter den Füßen verloren hatte, erfasste ihn die Strömung ebenfalls. Selbst nun im Strom gefangen musste er mit ansehen, wie sein Kamerad, den er hatte retten wollen, mit großer Wucht gegen einen Felsen trieb und erneut mit dem Kopf aufschlug. Die sich ohnehin nur noch schwach bewegenden Arme und Beine erschlafften, und er ging unter.
    Der Söldner rief ein letztes Mal nach seinem Kameraden, bevor er ebenfalls gegen einen Baum geschleudert und ihm die Luft aus der Lunge gepresst wurde. Wasser schluckend schrie er um Hilfe. Ein paar seiner Kameraden machten Anstalten ihm zu folgen, wurden aber von ihrem Anführer zurückgehalten.
    „Ihr könnt ihm nicht helfen. Dieser Idiot. Er hat doch gesehen, was passiert.“
    Hilflos sahen sie zu, wie der Mann noch ein paar Mal von der Wucht des Wassers gegen Bäume und Felsen getrieben wurde und schließlich unterging.
    „Los jetzt!“, zischte Mimbelwimbel.
    Er zog Max am Ärmel und stieß Anemone an, damit sie aufstand. Er selbst hatte seinen Rucksack bereits auf, seinen Schuh an und Hund sein Packet umgeschnallt. Max erwachte aus seiner Starre und stieg hastig in seine Stiefel. Anemone wollte gerade in ihren zweiten Schuh schlüpfen, als sie aufquiekte. An ihrem Bein hing ein Egel, schon recht vollgesogen.
    „Mach es ab! Mach es ab!“
    Max nahm den Egel zwischen zwei Finger und zog. Schließlich gab er nach und ließ los. Max warf ihn zurück ins Wasser.
    „Das war der Übeltäter“, sagte er zu Anemone und zog sie auf die Füße.
    „Los jetzt“, drängelte Mimbelwimbel und sprang vor lauter Ungeduld auf und ab.
    „Lauf nur, Fremder!“, rief der Anführer der Söldner vom anderen Ufer zu ihnen herüber. „Lauf nur, du kannst uns nicht entkommen! Wir werden dich überall finden. Koste es, was es wolle!“
    Max hatte sich gerade zum Gehen umdrehen wollen, hielt aber nun inne. Tausend Fragen schossen ihm durch den Kopf. Aber bevor er auch nur eine stellen konnte, hatten Anemone und Mimbelwimbel ihn gepackt und zogen ihn mit sich fort, weg vom Ufer.
    Mühsam kämpften sie sich eine Zeit lang durch das kniehohe Gras. Aber noch erschöpft von der kraftraubenden

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