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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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offensichtlich war:
    „Um hier rauszukommen, brauchen wir ein Wunder!“
    Mimbelwimbel nickte nur mit hängenden Ohren.
    Die Wache grunzte und bewegte sich. Schnell waren sie wieder in Schlafposition, und schließlich forderten Erschöpfung und Müdigkeit ihren Tribut, und Max schlief ein.
    Das recht plötzlich einsetzende lautstarke Treiben am anderen Morgen weckte ihn wieder auf. Anemone und Mimbelwimbel waren bereits wach. Max knurrte der Magen. Der Brei, den sie bekamen war anscheinend nicht nur von schlechtem Geschmack, sondern auch nicht sehr nahrhaft.
    Die Männer rüsteten sich zur Jagd. In erstaunlich kurzer Zeit, nach einem hastigen Frühstück, brachen die Männer auf. Sie verschwanden in die gleiche Richtung, aus der sie gestern gekommen waren. Dort musste die große Nord-Süd-Straße liegen. Es wurde nur eine Wache zurückgelassen. Der junge Mann hatte am gestrigen Tag eine Schnittwunde am Arm erhalten, der nun in einer Schlinge steckte. Missmutig sah er dem Trupp hinterher, der im Gänsemarsch das Lager verließ.
    Die Frau vom Wikinger schien nur darauf gewartet zu haben, dass die Männer verschwanden. Sie rief alle Frauen und Kinder zusammen und ordnete einen Waschtag an. Max´ Hoffnungen stiegen. Sollte das Lager tatsächlich eine Zeit lang leer sein? Hoffentlich überließen sie das Füttern der Wache.
    „He, ihr könnt jetzt nicht weg. Nur ich bin zur Bewachung hier. Wie soll ich denen denn alleine zu essen geben? Es gibt einen riesigen Ärger, wenn die nichts kriegen!“, protestierte der junge Mann und stellte sich der Frau in den Weg.
    Die ließ sich von ihm nicht beeindrucken, schob ihn einfach zur Seite und verschwand in einem der Häuser. Der junge Mann folgte ihr. Max und die anderen lauschten gespannt. Ein paar Worte drangen aus der Hütte. Die Frau schien sich durchzusetzen. Max´ Herz pochte. Er war hellwach. Die Frau kam mit einem Korb voll Wäsche wieder aus dem Haus, gefolgt von dem jungen Mann, der immer noch auf sie einredete. Sie stellte plötzlich den Korb ab und wandte sich um. Das kam so überraschend, dass der junge Mann sie fast über den Haufen rannte. Sie baute sich vor ihm auf, die Hände in die Hüfte gestemmt.
    „Jetzt hör mir mal zu, du Großmaul. Die Wäsche muss gewaschen werden, und wir hatten schon seit Tagen kein gutes Wetter mehr. Ich weigere mich schmutzige Wäsche zu tragen, und ich wette, dass du keine Unterhose ohne Bremsspur mehr hast!“
    Sie tippte ihm energisch mit dem Zeigefinger auf die Brust, so dass er zurückwich.
    „Lass mich meine Arbeit machen und du tust deine!“
    Sie nahm ihren Korb wieder auf und ließ den jungen Mann einfach stehen, der ihr mit offenem Mund hinterher starrte. Sie ging zu der älteren Frau, die an der Feuerstelle beschäftigt war, sprach kurz mit ihr und rief dann alle zusammen. Sie wandte sich noch mal zu dem jungen Mann um, der immer noch fassungslos dastand, wo sie ihn hatte stehen lassen.
    „Ermegart hilft dir bei der Raubtierfütterung und kommt dann nach.“
    Der junge Mann schien noch einen Protestversuch unternehmen zu wollen, wurde aber sofort abgewürgt.
    „Himmel noch mal, stell dich doch nicht so an. Wo sollen sie denn hin. Schau dir diese Jammerlappen doch an!“
    Sie warf einen verächtlichen Blick in Richtung Käfige, wo die drei Gefangenen an den Türen standen und gebannt der Unterhaltung lauschten.
    „Zum Mittag sind wir wieder da!“
    Sie drehte sich endgültig um und führte die Frauen und Kinder in den Wald, nicht ganz in Richtung Straße, aber fast. Max erinnerte sich, dass er gestern auf dem Weg in dieses Lager das Plätschern eines Baches vernommen hatte. Den Frauen würden sie ebenfalls gut aus dem Weg gehen können. Max konnte ihr Glück kaum fassen. Zwei Leute zur Bewachung und einer davon verletzt. Und dazu die deutliche Anweisung, den Gefangenen etwas zu Essen zu geben. Bald würden sie die Türen aufschließen.
    Wie die letzten Male kamen sie wieder zuerst zu Max. Ermegart hielt den noch dampfenden Topf in beiden Händen.
    „Runter!“ befahl der junge Mann nervös.
    Gehorsam ging Max in die Hocke und zog vorsichtig eine Hand aus der Fessel, so dass die zwei es nicht sehen konnten. Jede Faser seines Körpers war gespannt. Er hatte nur diese eine Chance und durfte es nicht vermasseln. Nervös fummelte der junge Mann an dem Schloss herum. Als er es endlich auf hatte und den Riegel zurückklappte, sprang Max auf und warf sich mit aller Kraft und seinem vollen Gewicht gegen die Tür. Vor lauter

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