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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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herauf:
    „Willst du lieber schwimmen?“
    Er schloss die Augen.
    Ihr Gesicht wurde noch eine Spur verkniffener.
    „Wir könnten es kaufen!“
    Mimbelwimbel gab einen Laut, halb Grunzen, halb Schnaufen von sich.
    „Ich wusste gar nicht dass du so viel Geld hast.“
    Anemone stampfte mit dem Fuß auf.
    „Ich mache da nicht mit!“
    Mimbelwimbel öffnete die Augen und zog die Augenbrauen hoch. Wie auf Kommando sahen beide Max an, der sich absichtlich ruhig verhalten hatte, um bloß nicht in den Streit hineingezogen zu werden. Da er kein Geld hatte, konnte er Anemone diesbezüglich kaum unterstützen, und die Aussicht, eine Weile nicht laufen zu müssen, war sehr verlockend.
    „Äh ...“
    Er schaute nervös von einem zum anderen. Anemone schaute ihn herausfordernd an. Die Drohung in ihren Blicken war unübersehbar. Mimbelwimbel hingegen war kurz davor laut loszulachen. Was er schließlich, wenn auch leise, tat, als Max, auch nach weiteren langen Augenblicken, keinen Ton hervorbrachte. Anemones drohende Blicke wandten sich von Max ab, und er fühlte sich gleich wohler.
    „Was ist denn auf einmal?“, spöttelte Mimbelwimbel. „Du bist doch sonst nicht so zimperlich!“
    Anemones Augen sprühten Funken.
    „Ich bin kein Dieb!“
    Mimbelwimbel seufzte ergeben und schloss die Augen wieder.
    „Na schön, dann legen wir eben ein paar Münzen hin, wenn du dich dann besser fühlst!“
    Anemone, ein wenig überrascht von Mimbelwimbels Nachgiebigkeit, warf ihm einen misstrauischen Blick zu und machte es sich schließlich ebenfalls an einem Baum bequem. Max tat es ihr gleich, erleichtert, dass der Streit beigelegt war.
    „Weiber!“
    Hund legte sich neben ihn und schien ihn anzugrinsen.
    Sie warteten, bis es dunkel war, und schlichen sich dann wieder bis zum Ufer.
    „Ich schaue mal nach, ob wer da ist“, sagte Hund zu Max und schlich los.
    Max legte Anemone gerade noch rechtzeitig die Hand auf den Mund, als sie Luft holte, um Hund zurückzurufen.
    „Hund kundschaftet die Lage aus“, flüsterte Max leise.
    Wütend befreite sie sich.
    „Ihr macht meinen Hund noch zu einem Verbrecher!“, schimpfte sie aufgebracht.
    „Sh!“, machte Mimbelwimbel und legte einen Finger an die Lippen.
    Anemone und Max verstummten und starrten gebannt auf das Haus. Es brannte kein Licht in den Fenstern. Vielleicht war das Haus auch verlassen.
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit kam Hund zurück.
    „Zwei Menschen. Sie schlafen. Das kleine Haus riecht nach Futter.“
    Max wiederholte die Worte für die anderen und tätschelte dann Hund den Kopf.
    „Gut gemacht, Hund!“
    Missbilligung spiegelte sich in Anemones Gesichtszügen wieder, aber sie sagte nichts.
    Leise schlichen sie im Schutz der Bäume und Sträucher auf die Hütten zu, bis sie hinter den Gebäuden waren. Dann huschten sie über den Strand in den Schatten der kleineren Hütte. Die Tür war abgeschlossen. Mimbelwimbel fluchte leise, es wäre auch zu einfach gewesen.
    Es sah schon so aus, als ob sie nur eines der Boote mitnehmen konnten, als Hund nach einiger Schnüffelei ein loses Brett fand. Durch das so entstehende Loch passte er hindurch und fing an, ihnen Essbares nach draußen zu bringen. Nach ein paar Ermahnungen von Max brachte er auch ein paar andere Dinge als nur Wurst.
    Mimbelwimbel hatte sich unterdessen die Boote angeschaut. Eines war beschädigt, neben ihm lagen aber bereits zugeschnittene Bretter, wie Max mit Erleichterung sah. Der Eigentümer schien in der Lage zu sein, das Boot zu reparieren. Auch Anemone nahm dies mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis, fing aber nicht noch mal die Diskussion an.
    Mimbelwimbel hatte derweilen ungerührt seinen Proviantbeutel gefüllt und packte seine Taschen nun in das funktionstüchtige Boot, während Anemone ihren Geldbeutel herausholte und nun die Hälfte der Münzen abzählte, die sie dann auf die Schwelle des kleinen Hauses legte. Mimbelwimbel tat, als ob er es nicht bemerkte und machte sich daran, den Rest des Gepäcks im Boot zu verstauen. Aber Anemone ließ nicht locker und war erst zufrieden, als er ein paar Münzen zu den ihren legte, danach würdigte er sie keines Blickes mehr.
    Sie schoben das Boot ins Wasser und stiegen hinein. Vorsichtig paddelnd entfernten sie sich langsam vom Ufer. Im großen Haus war immer noch alles dunkel und ruhig, aber Max war ängstlich darauf gefasst, dass man sie doch noch bemerkte. Der Mond schien hell, so konnten sie ihre Umgebung gut erkennen, aber auch sie waren auf dem See gut zu sehen,

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