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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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und sie hatten schon genügend Verfolger auf den Fersen.
    Mimbelwimbel steuerte auf einen der breiteren Abläufe zu, der in der Richtung lag, in die sie wollten. Anemone saß mit verschränkten Armen am Bug, den Rücken an die Taschen gelehnt und das Gesicht wieder missbilligend verzogen. Max fragte sich, wie lange sie das noch durchhalten wollte.
    Hund war das alles egal, er fühlte sich sichtlich unwohl in dem schwankenden Boot. Flach auf den Boden gedrückt lag er da, den Kopf unter den Pfoten begraben. Nicht mal eine der Würste konnte ihn ablenken.
    Max bemühte sich, nicht ständig zum Ufer zu starren, das einfach nicht näher kommen wollte. Und immer wieder schaute er zurück, ob sich in dem langsam kleiner werdenden Haus etwas regte. Aber wieder mal schienen sie Glück zu haben.
    Trotz des Nickerchens am Nachmittag war er zum Umfallen müde und seine Arme bereits lahm vom Paddeln. Mimbelwimbel schien seine Gedanken zu lesen und flüsterte:
    „Wenn wir von dem See runter sind, dann noch ein Stück, und dann machen wir Rast.“
    Max nickte, wenn auch nicht sehr erleichtert. Der See war groß.
    Anemone hatte es mittlerweile aufgegeben, sie missmutig und vorwurfsvoll anzustarren. Sie machte es sich bequem und schlief ein. Max seufzte innerlich. Eine Ablösung würde es wohl nicht geben. Seine Arme fingen allmählich an weh zu tun, und sie hatten noch nicht mal die Mitte des Sees erreicht. Der Gedanke, einen großen Teil des restlichen Weges nach Altseeburg auf dem Wasserweg hinter sich zu bringen, kam Max nun gar nicht mehr so angenehm vor. Er hatte es sich eindeutig leichter vorgestellt.
    Eine gefühlte Ewigkeit später, als der Mond schon ein gutes Stück weitergewandert war, zogen sie schließlich das Boot an einer seichten Stelle aus dem Wasser und tarnten es mit ein paar Zweigen. Max war todmüde. Ohne Kommentar nahm er seine Decke und rollte sich ein. Er wollte nichts essen, an nichts denken, nur noch schlafen.
    Sonnenstrahlen, die durch das Dickicht drangen, kitzelten Max wach. Noch halb im Schlaf blickte er sich um. Mimbelwimbel lag, leise schnarchend, neben ihm auf dem Rücken, die Decke um Bein und Arme gewickelt. Ihr Lagerplatz war, wie immer in letzter Zeit, von Büschen umgeben. Max konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, dass sie noch nach einer passenden Stelle gesucht hatten. Er schob seine Decke zur Seite. Anemones Decke lag zerknüllt neben ihm, und auch Hund war nicht da. Raschelnd kroch Max aus den Büschen. Er sah, dass die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Verdammt, Anemone hatte sie doch früh wecken sollen. Max drehte sich suchend um seine eigene Achse. Wo waren sie denn bloß?
    Da hörte er Gelächter, Wassergeplätscher und fröhliches Gebell. Er folgte den Lauten, die ihn wieder zum Fluss führten. Zurück zu der Stelle, an der das Boot lag. Anemone stand im Unterkleid bis über die Knie im Wasser und bespritzte Hund, der es ihr heimzahlte, in dem er direkt vor ihr in den Fluss sprang. Max lehnte sich seitlich an einen Baum und verschränkte die Arme.
    „Ihr macht einen Höllenlärm! Soll ich vielleicht meine Trompete auspacken, falls euch noch keiner gehört hat?“
    Hund klappte schuldbewusst das Maul zu. Anemone aber lachte nur.
    „Stell dich nicht so an. Hier ist niemand. Wer sollte uns hier hören? Der Bootsbesitzer vielleicht?“, fügte sie spitz hinzu.
    Das Sonnenlicht ließ ihre Haare glänzen, die helle Haut strahlte fast. Max hatte sie noch nie so genau betrachtet, beschäftigt mit seinen eigenen Problemen. Ihm war nie aufgefallen, wie schön sie wirklich war. Die Grübchen in ihren Wangen weckten in ihm den Wunsch, ihr Gesicht in die Hand zu nehmen, es zu streicheln und zu küssen ...
    „Du starrst mich an!“, holte Anemone Max aus seiner Betrachtung und strich sich die feuchten Haare aus dem Gesicht. „Los, Klamotten runter, rein ins Wasser! Ich habe deine Seife gemopst!“
    Sie hielt ihm das beträchtlich geschrumpfte Stück entgegen. Während Max sich bis auf seine Unterhose auszog, meinte er:
    „Jetzt wo wir eh den halben Tag vertrödelt haben, könnten wir eigentlich noch ein paar Sachen waschen.“
    Er dachte dabei an die Kleider, die er bei den Räubern im Käfig getragen hatte. Er nahm die Seife und stieg in den Fluss.
    „Ja, warum nicht“, meinte Anemone, „ich hole die Beutel.“
    Sie wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber mit einem Grinsen zu Max um, der frierend im Wasser stand, und spritzte ihn voll. Max zuckte erschrocken

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