Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)
die Klimaanlage nicht richtig, denn die Luft war heiß und stickig. Ein alter Ventilator rotierte geräuschvoll unter der Decke, brachte aber kaum Abkühlung.
Die Jungen setzten sich trotzdem an einen der Tische und bestellten ein Menü aus Hamburgern, Süßkartoffelecken und kalten Getränken. Die Bedienung hatte ihnen gerade das Essen serviert, als der schwarze Firebird über den Parkplatz fuhr und auf den Highway bog.
»Unser Verfolger war also auch hier!« Peter sah verdutzt aus dem Fenster.
»Wir hätten die Straße besser im Auge behalten müssen«,stellte Justus zerknirscht fest. »Vermutlich ist er auf den Parkplatz gefahren, als wir gerade in die Speisekarte vertieft waren.«
»Ob der uns ausspionieren wollte? Der kann unmöglich in der kurzen Zeit etwas gegessen haben und einen Kiosk gibt es draußen auch nicht.«
Bob spießte ein Stück Süßkartoffel auf seine Gabel. »Vielleicht hat er nur die Toilette benutzt.«
»Möglich«, meinte Justus. »Jetzt ist er jedenfalls weitergefahren. Und das spricht im Grunde dagegen, dass wir verfolgt werden. Vielleicht war es eben doch nur ein Zufall, dass er die ganze Zeit hinter uns war.«
Sie aßen eilig ihr Essen, bezahlten und saßen kurz darauf wieder im Challenger, der sich wie ein Backofen aufgeheizt hatte.
»Ich vermisse unsere kleine Küstenstadt jetzt schon«, sagte Peter mit einem Blick auf die abendliche Wüstenlandschaft. Als würde das Radio sich seiner Umgebung anpassen, erklang in diesem Moment die Unheil verkündende Melodie einer Mundharmonika. Bereits nach den ersten Klängen bemerkte Peter, dass es sich um den Soundtrack des Italo-Westerns »Spiel mir das Lied vom Tod« handelte.
»Das Radio hasst uns!«, bemerkte er. »Ich sehe das mal als ein ganz schlechtes Omen an!«
Western Ways
Als die drei ??? in Pahrump ankamen, war es fast dunkel. Den schwarzen Firebird hatten sie seit ihrem Zwischenstopp an der Raststätte nicht mehr gesehen. Auch sonst war der Rest der Fahrt ereignislos verlaufen. Bob hatte versucht, auf der Rückbank zu schlafen, und war gescheitert.
Die Jungen suchten sich ein billiges Motel am Highway, etwas außerhalb von Pahrump. Es war ein recht heruntergekommener, flacher Bau, der einsam am Rand der Wüste stand. Der Parkplatz war staubig und beinahe leer. Es gab einen einfachen Pool mit drei beleuchteten Plastikpalmen und ein paar Liegen, von denen der Lack abblätterte.
»Willkommen im Nichts!«, sagte Peter, als er das Motelzimmer aufschloss. Es war ein kahler Raum mit einem kleinen Fernseher, einem kaputten Ventilator und verblichenen Farbfotos von Schiffen. In einer Ecke gab es einen breiten Einbauschrank mit schlecht geputzten Spiegeltüren. Das große Doppelbett war mit einem altmodisch geblümten Überwurf abgedeckt. Darauf lag eine abgegriffene Mappe mit der Aufschrift »Willkommen in Pahrump – Sunny Days & Western Ways!« und eine Karte mit Touristeninformationen. Peter spähte in das angrenzende Bad – einen fensterlosen Schlauch mit einer flackernden Neonröhre über dem Waschbecken. »Ein echtes Fünf-Sterne-Hotel«, sagte er, als er aus dem Bad zurückkam.
»Es ist jetzt halb zehn«, stellte Bob mit einem Blick auf den Digitalwecker auf dem Nachtschränkchen fest. »Das bedeutet, dass wir noch drei Stunden haben, bis wir Palmer treffen – falls wir ihn treffen.«
»Allerdings haben wir noch keine Ahnung, wo wir genau hinmüssen!«
»Fahren wir doch einfach zum Raindance Drive und finden es heraus«, meinte Peter. Die beiden anderen stimmten ihm zu. Ein paar Minuten später saßen sie bereits wieder im Auto.
»Bis in die Sechzigerjahre gab es in Pahrump nicht einmal Telefon«, erklärte Justus, während der Wagen die menschenleere Straße nach Pahrump hineinfuhr. »Mittlerweile ist die Infrastruktur des Ortes stark gewachsen und es gibt eine Highschool, Casinos, ein öffentliches Schwimmbad und die eine oder andere Touristenattraktion. Dennoch frage ich mich, warum Palmer uns ausgerechnet hierher geführt hat.«
»Stimmt«, pflichtete ihm Bob bei. »Genau wie der Nachtclub in L. A. scheint es auch hier keine Verbindung zu uns oder Kommissar Reynolds zu geben.«
»Wer weiß, vielleicht hat Reynolds hier früher mal gearbeitet?«, sagte Peter. »Oder er hat Verwandte hier? Oder Freunde?«
Bob setzte den Blinker und bog in eine Seitenstraße. »Warum sollte er sonst Pahrump ausgewählt haben? Der Ort ist doch letztendlich nur dafür bekannt, dass Glücksspiele und einige andere Gewerbe hier nicht
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