Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)
überlegen, ob Cindy ihn tatsächlich für einen Polizisten gehalten oder nur einen Scherz gemacht hatte, als er plötzlich stutzte. Das Lied, das nun aus den Lautsprechern schallte, kam ihm bekannt vor! Ja, er hatte es schon einmal gehört. Im Nachtclub in L. A.! Genau zu dem Zeitpunkt, als das Bild von Palmer an die Wand geworfen worden war!
Angriff im Dunkeln
Der Zweite Detektiv sprang auf und stieß dabei beinahe seine Cola um. Hastig warf er ein paar Dollarscheine auf den Tresen. Wo war nur der Mann mit dem Cowboyhut abgeblieben, der eben noch an der Jukebox gestanden hatte?
Peter suchte den ganzen Raum ab. Dann eilte er auf den Parkplatz. Jemand war gerade dabei, in einen alten Buick Skylark zu steigen. Er trug einen Hut in der Hand und passte auch von der Größe und der Statur her genau zu dem Mann, den Peter suchte. Der Zweite Detektiv setzte zu einem Sprint an, doch der Skylark sprang an, bevor er die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte. Das Auto brauste vom Hof.
Peter war verunsichert. Es war gut möglich, dass dieser Mann tatsächlich Palmer gewesen war. Doch es konnte genauso gut sein, dass Palmer noch immer in der Bar saß und er den falschen Mann verfolgt hatte.
Schließlich entschied sich der Zweite Detektiv dafür, wieder ins Silver Henhouse zu gehen und die Jukebox genauer in Augenschein zu nehmen. Falls es Palmer gewesen war, hatte er dort möglicherweise eine neue Botschaft hinterlassen.
Mittlerweise spielte die Jukebox ein anderes Lied. Bunte Lichter wanderten in einem Bogen um eine Glasscheibe herum, hinter der die Titel angezeigt wurden. Es gab eine große Auswahl von Stücken, von denen sogar einige aus den aktuellen Charts stammten. War es vielleicht doch ein Zufall gewesen, dass ausgerechnet um halb eins dasselbe Lied erklungen war, das sie auch im Shackles & Chains gehört hatten? Wobei es genau genommen ja nur auf der falsch gestellten Uhr halb eins gewesen war. Demnach war das Lied gut zehn Minuten zu früh erklungen.
Die Jukebox jedenfalls gab keinen besonderen Hinweis ab. Peter notierte sich den Namen und die Interpretin des Liedes – »Living on Third Street« von Chrystal Dreamspell. Er wollte sich gerade wieder an die Bar setzen, um eine zweite lauwarme Cola zu bestellen, als er plötzlich eine Idee hatte.
Bob gähnte. Hier in der dunklen Stille des nächtlichen Friedhofs schien die Zeit nur sehr langsam zu vergehen. Die Minuten zogen sich endlos dahin. Die einzige Abwechslung boten die Autoscheinwerfer, die auf Straßen in der Ferne auftauchten und wieder verschwanden. Irgendwann begann Bob, einfach den Sternenhimmel zu betrachten. Er versuchte gerade, ein paar Sternbilder zuzuordnen, als ihn ein Motorengeräusch aufschrecken ließ. Bob hob sein Handgelenk vor die Augen. Die Leuchtziffern seiner Uhr waren beinahe erloschen. Nur ein matter Schein verriet noch, dass es genau 0:29 Uhr war.
Das Motorengeräusch kam zügig näher, dann erstarb es. Die wieder einsetzende Stille drückte auf Bobs Ohren. Dann hörte er leise Schritte. Jemand kam auf den Friedhof! Das konnte nur Palmer sein! Dabei war sich Justus so sicher gewesen, dass er ins Casino gehen würde!
Bob presste sich enger an den Sandhaufen heran und versuchte, Details zu erkennen. Doch alles, was er sah, waren die undeutlichen Umrisse einer Gestalt, die zwischen denGräbern entlangging. Suchte Palmer einen passenden Platz für seinen nächsten Hinweis? Oder war es jemand anderes? Vielleicht der Fahrer des Firebird?
Nachdem mehrere Minuten verstrichen waren, ohne dass sich etwas ereignet hatte, fasste sich Bob ein Herz. Falls die dunkle Gestalt tatsächlich Palmer war, konnte er ihn nicht einfach so wieder gehen lassen. Und er konnte ihn auch nicht unauffällig verfolgen, da Peter den Wagen hatte. Es gab nur eine einzige Möglichkeit: Er musste Palmer an Ort und Stelle überrumpeln! Wenigstens das Überraschungsmoment würde auf Bobs Seite sein.
Lautlos zählte Bob bis zehn, dann sprang er aus seiner Deckung hervor, setzte zum Sprung an und riss die dunkle Gestalt zu Boden, ehe diese reagieren konnte.
»Was zum –«, setzte eine Männerstimme an, brachte den Satz aber nicht zu Ende.
Bob blinzelte. Er kannte den Mann nicht, aber er hatte entfernte Ähnlichkeit mit den Fotos aus Palmers Akte. Nur, dass er jetzt eine Brille und einen Ziegenbart statt des Schnurrbarts trug. Bob hatte keine Zweifel: Er hatte soeben Kommissar Reynolds’ Entführer überrumpelt. Die Frage war, wie lange er dessen Arme auf den
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