Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)
zurückwerfen!« Justus blickte auf den Schaden, den sein Freund angerichtet hatte. »Wir haben nicht genug Geld, um den kaputten Spiegel zu bezahlen. Und es wird viel zu viel Zeit kosten, uns mit dem Motel-Manager zu einigen, wie wir das hier anders regeln können. Besser, wir fahren ab, bevor das überhaupt jemand mitbekommt!«
Peter war noch nicht recht überzeugt, aber Justus klopfte ihm sachte auf die Schulter. »Wenn wir den Fall gelöst haben, setzen wir uns mit dem Motel in Verbindung und klären alles.«
»Meinetwegen.« Peter seufzte. »Und, schon eine Erleuchtung, wie es weitergehen soll? Sollen wir nun doch in Rocky Beach anrufen oder lieber eine Bank überfallen?«
»Das habe ich auch schon überlegt. Immerhin gibt es hier gleich mehrere Banken und wir haben zwei Pistolen.«
»Das mit dem Überfall war ein Scherz!«, rief Peter entrüstet. »Wenn ich solche Sachen sage, dann meine ich sie nicht ernst! Ich meine so etwas grundsätzlich nie ernst! Ich bin doch kein Verbrecher.«
»Ich hingegen scherze nicht, wenn es um derartige Pläne geht«, erwiderte der Erste Detektiv. »Unsere Lage ist leider überaus schwierig und wir tragen die Verantwortung für ein, wenn nicht sogar zwei Menschenleben – das Leben von Kommissar Reynolds und das von Bob.«
»Deshalb können wir doch noch lange keine Bank überfallen! Ich mache das nicht mit! Das ist wieder einmal so ein haarsträubender Justus-Jonas-Plan!« Peter geriet richtig in Rage. »Du hast eindeutig einen Hang zu extremen, risikoreichen Lösungen, Erster! Kein Wunder, dass kriminelle Genies wie Victor Hugenay oder dieser Unterweltboss Grey es mit dir aufnehmen wollen. Wenn Bob hier wäre, würde er sich mächtig aufregen.«
»Es muss ja keine Bank sein«, wehrte Justus ab.
Peter schnaubte. »Nein, vermutlich reichen dir auch ein Casino oder mehrere Tankstellen. Und wenn wir schon dabei sind, können wir die auch gleich noch abfackeln!«
»Lass mich doch erst einmal darüber nachdenken, was unsauch mit unserer knappen Barschaft für Möglichkeiten bleiben«, sagte Justus gereizt. »Und nebenbei bemerkt habe ich nicht die geringste Ambition, mich auf kriminelle Methoden einzulassen, wenn es sich vermeiden lässt.«
Peter verstaute sein Waschzeug im Rucksack. »Schön, dann machen wir uns jetzt auf den Weg zum Friedhof und halten nach einem neuen Hinweis von Palmer Ausschau.«
Zehn Minuten später saßen Justus und Peter mit ihrem Gepäck im Mietwagen. Justus ließ das Auto an und lenkte den Challenger auf die Straße. Dort gab er Gas.
»Nicht so schnell! Sonst haben wir gleich eine Highway-Streife am Hals!«
Justus trat auf die Bremse. Es gab ein hässliches Geräusch. Unter der Motorhaube quoll Rauch hervor.
»Was ist denn da los?«, fragte Peter entsetzt. Er blickte sich um. Das Motel war noch immer in Sichtweite. Wenn man den zertrümmerten Spiegelschrank schon bemerkt hatte und der Wagen schlappmachte, würden sie tief in der Patsche sitzen.
Mit einem ungesunden Stottern blieb der Challenger am Straßenrand stehen.
Justus drehte den Zündschlüssel um, doch nichts passierte. Nachdem er drei weitere erfolglose Versuche gestartet hatte, stieg Peter aus und klappte die Motorhaube hoch. Der Zweite Detektiv kannte sich gut mit Autos aus. Er brauchte nicht lange, um festzustellen, dass sich jemand am Motor zu schaffen gemacht hatte.
»Und?« Justus beugte sich aus dem geöffneten Seitenfenster.
»Sabotage!« Peter wischte sich über die Stirn. »Das kann ich ohne Werkzeug und Ersatzteile nicht reparieren.«
Justus schlug mit beiden Fäusten aufs Lenkrad. »Verdammt! Verdammt! Verdammt! Verdammt!«, fluchte er. »Ohne Geld und Wagen sind wir hier doch total gestrandet!«
»Aber wir müssen zum Friedhof.« Peter wollte gerade die Motorhaube zuwerfen, als er den kleinen Zettel bemerkte, der auf das Blech geklebt war.
»Just! Komm schnell! Ich glaube, wir können uns den Weg zum Chief Tecopa-Friedhof sparen!«
Der Erste Detektiv stieg aus dem Wagen aus. Peter beugte sich unterdessen vor und las: »Kommt um acht Uhr an den Ort, an dem groß klein ist und klein groß. Geht in das Haus, in dem Schwarz und Weiß aufeinandertreffen. Dort setzt ihr alles auf die rote Drei. Der Gewinn ist ein ganzer Bob. Faites vos jeux! P.« Peter drehte sich zu seinem Freund. »Palmer hat Bob, klarer Fall!«
»Das denke ich leider auch«, erwiderte Justus. »Und er will uns zu einem neuen Ort locken. Eine weitere Station in der Nähe wäre vermutlich zu einfach.
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