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Die drei !!! - Tatort Filmset

Titel: Die drei !!! - Tatort Filmset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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es wiedergutzumachen?
    »Sag mal.« Marie holte tief Luft. »Hättest du Lust, dass wir mal zusammen singen, solange du hier in der Stadt bist?«
    Erst sah Leonard sie überrascht an, doch dann lächelte er. »Ja, gerne. Pop meets Klassik, das wird bestimmt cool.« Er zückte sein Handy und sie tauschten ihre Nummern aus.
    Endlich war Maries kalte Hand aufgetaut. Sie nahm einen Schluck Cola, sah Leonard tief in die Augen und prostete ihm zu.

Fotos lügen nicht
    Der Abstecher ins Jugendzentrum hatte Maries Batterien wieder aufgeladen. Am liebsten hätte sie die ganze Welt umarmt. Fürs Erste beschränkte sie sich darauf, eine getigerte Katze zu knuddeln, die ihr auf dem Heimweg mit hochgestelltem Schwanz entgegenspazierte. »Das Leben ist schön!«, flüsterte Marie der Katze ins Ohr. Das fand die Katze auch. Sie schnurrte und strich um ihre Beine, bis Maries Handy klingelte. Mit einem empörten »Miau!« sprang die Tigerkatze davon und quetschte sich durch die eng stehenden Latten eines Gartenzauns.
    »Hi, Franzi, was gibt’s?«, fragte Marie fröhlich. Aus dem Handylautsprecher drang herzzerreißendes Schluchzen. Im Gegensatz zu Marie war Franzi eigentlich nicht nah am Wasser gebaut. Marie machte sich auf das Schlimmste gefasst. »Hey, was ist passiert?«
    »Ich ... hab ...« Franzi konnte nicht weiterreden. Sie schluchzte und schniefte. Dann hörte Marie sie in ein Taschentuch schnauben.
    »Lass dir Zeit«, sagte Marie so sanft, wie sie gerade mit der Katze gesprochen hatte.
    Franzi schnäuzte sich noch mal. Dann hatte sie sich so weit beruhigt, dass sie reden konnte. »Ich war auf dem Weg nach Hause, da bin ich an diesem Zeitschriftenkiosk vorbeigekommen und ... stell dir vor, wer auf der Titelseite der größten Klatschzeitung war? Tom!«
    Marie konnte sich nicht erklären, warum Franzi deshalb weinen musste. Tom war ein berühmter Sänger und hatte sicher schon einige Titelfotos gehabt. »Ja, und?«, hakte Marie vorsichtig nach.
    »Tom war nicht alleine auf der Titelseite«, fuhr Franzi fort. »Er hat sich mit dieser Irina fotografieren lassen, dem neuen Popsternchen. Und weißt du, was unter dem Bild stand? ›Love-Duett – nicht nur auf der Bühne‹.«
    Marie seufzte. »Also, erst mal würde ich nicht alles glauben, was in Klatschzeitungen steht. Und zweitens kannst du Tom doch darauf ansprechen. Er wird dir erzählen, wie das Foto zustande kam. Möglicherweise war alles ganz harmlos und die beiden haben nur einen Song zusammen aufgenommen.«
    »Meinst du?« Franzi schwankte zwischen Zweifel und Hoffnung. »Hmm ... vielleicht hast du recht.« Sie schniefte leise. »Paragraf 1: Marie Grevenbroich hat immer recht«, sagte Marie kichernd. »Paragraf 2: Sollte Marie Grevenbroich ausnahmsweise nicht recht haben, tritt automatisch Paragraf 1 in Kraft.« Damit erreichte sie genau das, was sie gewollt hatte: Franzi vergaß ihren Kummer für eine Sekunde und musste lachen. »Danke, du bist lieb.«
    »Ich hab dich auch lieb«, sagte Marie. »Und falls du heute Abend wieder das heulende Elend kriegst, schau einfach bei mir vorbei. Okay?«
    »Okay!«, sagte Franzi. Sie klang schon viel gefasster.
    Marie sprach ihr noch mal Mut zu, dann legte sie auf und korrigierte ihren Satz von vorhin: Das Leben war schön, aber manchmal auch ganz schön hart!
    Später beim Abendessen, als Marie sich mit ihrem Vater eine Fertigpizza teilte, merkte sie, dass er müde aussah und seine Pizza kaum angerührt hatte. »War’s anstrengend heute?«, fragte sie ihn.
    Helmut Grevenbroich nickte. »Ja, schon. Wir hatten ziemlich viele Takes. Aber das gehört nun mal dazu beim Schauspielerberuf.« Er lächelte. »Und, wie läuft’s bei dir? Wie gefällt es dir eigentlich bei uns am Set? Fühlst du dich wohl mit der Crew?« Beinahe hätte Marie spontan Ja gesagt, bis ihr wieder Tessa einfiel, die Kamerafrau mit dem Charme eines Eisschranks. »Die Leute sind schon alle sehr nett«, sagte sie so diplomatisch wie möglich. »Na ja, nur diese Tessa finde ich seltsam. Du kannst sie auch nicht leiden, oder? Sie muss sich dauernd in den Vordergrund drängen, dabei ist sie bloß die Kamerafrau.«
    »Sag das nicht!«, widersprach Helmut Grevenbroich. »Gute Kameraleute sind das A und O für einen guten Film. Ich finde, Tessa gehört zur Spitzenklasse in ihrem Beruf.«
    Marie schob ihren Teller weg. Auf einmal hatte sie auch keinen Hunger mehr. »Das mag ja sein. Du kannst das sicher besser beurteilen als ich. Aber ist sie nicht wahnsinnig

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