Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Drei ??? - Todesgefahr

Titel: Die Drei ??? - Todesgefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-waidhofer , André Marx
Vom Netzwerk:
allen vorbei ins Blatt schmuggeln. Erfolglos, denn jemand in der Setzerei alarmierte den Chefredakteur. Der warf zuerst den Artikel hinaus, noch bevor sich die Rotationsmaschinen in Bewegung gesetzt hatten, und am nächsten Morgen Alysia.
    »Sie war verzweifelt«, erzählte René. Seine Stimme wurde etwas leiser. »Zwei Monate vorher sind unsere Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie hatten Alysia gebeten, sie vom Flughafen in Phoenix abzuholen. Die steckte aber mitten in ihren Recherchen und hatte Termine, die sie nicht absagen wollte. Der Leihwagen, den unsere Eltern schließlich nahmen, hatte kaputte Bremsen. Hinter Rock Springs raste er gegen einen Baum.«
    »Wo ist Alysia jetzt?«, fragte Justus nach längerem Schweigen. »An der Ostküste?«
    René schüttelte den Kopf. »Sie hat ihre Ersparnisse zusammengekratzt und ist zu den Hopi-Indianern.« »Was genau wollten Sie bei Walton?«
    »Meiner Schwester helfen«, antwortete René langsam. »Diese Sache muss zu Ende gebracht werden.« Er sah zu Boden. »Ich habe Jura studiert. Rechtlich gibt's so gut wie keine Chance, denen das Handwerk zu legen.«
    Hancock hatte gehofft, in der Firma auf Unterlagen zu stoßen, die Alysias Verdacht erhärteten. »Fehlanzeige«, sagte er enttäuscht, »aber euch hab ich gesehen.« Er drehte sich zu Peter. »Dich, genauer gesagt. Wie du mit dem Fahrradschlüssel das »Aber warum haben Sie die Stadt erpresst?«, fragte der Zweite Detektiv staunend. Den bösen Trick mit der Schnur und die Schrammen an seinen Handflächen hatte er schon fast vergessen. »Ich werde natürlich kein Gift einleiten, das wollte ich nie. Ich besitze so etwas überhaupt nicht.«
    »Das ist keine Rechtfertigung«, sagte Bob eine Spur zu scharf und fuhr sich über die Stirn. Sie war schweißnass, aber vor lauter Spannung bemerkte er nichts davon.
    Für Hancock kam diese Geste gerade im rechten Moment. »Seht ihr«, sagte er und wischte die eigene Stirn ab, »früher war es in vielen Gebieten hier im Südwesten heiß und trocken. Jetzt ist es heiß und feucht.«
    »Wir haben Alysias Artikel über den Wasserverbrauch auch gelesen«, winkte Bob ab. »Aber eine Erpressung …«
    »Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, die Stadt aufzurütteln«, setzte Hancock wieder an. »Jetzt können sie es nicht mehr totschweigen.«
    »Sie müssen sich der Polizei stellen«, sagte Justus.
    »Ich hatte nie etwas anderes vor. Aber vorher möchte ich euch etwas zeigen.« Er stand auf.
    Justus merkte es den beiden anderen an, dass sie sich genauso wenig wohlfühlten in ihrer Haut wie er. Es war ausgeschlossen, dass sie mit einem Erpresser zusammenarbeiteten. Auch wenn er seine Drohung – angeblich – nie wahrmachen wollte. Allerdings gab es in Sedona offensichtlich noch viel größere Gauner als den, der jetzt traurig in ihrer Mitte stand und auf sie wartete.
    »Also gut«, entschied Justus. »Ich gehe mit.« Er sah Bob und Peter an. »Wenn ich in einer halben Stunde nicht zurück bin, fahrt ihr in die Stadt und holt die Polizei.«
    Die kleine Höhle verdiente tatsächlich die Bezeichnung Büro.
    den höheren i-Punkten, wie Justus an dem angefangenen Brief mit einem einzigen Blick feststellte. Sogar mit Tonband und Funktelefon war Hancock ausgerüstet.
    »Tritt der Erpresser noch einmal in Aktion?«, fragte Justus und deutete auf das Schreiben.
    Alysias Bruder zögerte. »Hatte ich ursprünglich vor. Bis ich euch bei Walton gesehen habe.«
    In einem abschließenden Brief an nicht weniger als hundert Adressaten in der Stadt wollte René Hancock auf die Geschichte seiner Schwester hinweisen. In der Hoffnung, dass wenigstens ein paar der anwesenden Journalisten das Thema aufgreifen würden.
    »Jetzt habe ich eine andere Idee«, erklärte er und bot Justus höflich einen der beiden Campingsessel an. Er ging zu einem großen schwarzen Flugkoffer, der geschlossen in der Ecke stand. Der Erste Detektiv folgte konzentriert jeder seiner Bewegungen. Er hielt ihn zwar nicht für unberechenbar, sonst wäre er ihm auch nicht in die Höhle des Löwen gefolgt, aber man konnte nie wissen.
    Hancock nahm weder einen Totschläger noch eine Pistole aus dem Koffer, sondern eine rote Mappe. »Ihr wart doch gestern bei der T ribune «, sagte er.
    »Sie wissen ja wirklich fast alles«, antwortete Justus verwundert. Hancock zog ein Blatt Papier und eine Zeitung aus der Mappe. Es war ein Teil von Alysias Manuskript, allerdings nur der Anfang.
    Justus sah ihm über die Schulter und

Weitere Kostenlose Bücher