Die drei ??? und das Aztekenschwert
Bob Andrews«, gab der Sheriff barsch zurück. »Und jetzt ab mit euch!«
Widerstrebend gingen die drei Jungen weg. Sie machten vor-sichtshalber einen weiten Bogen um die Hunde und liefen über die Staumauer zu ihren Fahrrädern am Weg drüben zurück. Als sie den Feldweg auf dem Alvaro-Land zur eine Meile entfernten Ruine der Hacienda entlangfuhren, fing es wieder stark zu regnen an.
Vor der Ruine angekommen, sahen sie Pico. Langsam schritt er in den ausgebrannten Räumen seines Hauses herum, als suche er etwas, das die Flammen verschont hatten. »Haben Sie etwas gefunden?« rief Peter, als die Jungen bei ihm anlangten.
Pico sah auf, verdutzt und dann verlegen. »Ich suche das Cortez-Schwert«, gestand er. »Ich dachte mir, wenn Don Sebastián es versteckt hat, dann hatte er es vielleicht hier auf der Hacienda versteckt. Und jetzt, wo das Haus abgebrannt ist, könnte es doch auftauchen. Metall verbrennt ja in einem Holzhaus nicht, also müßte sich das Schwert leicht finden lassen. Aber«, und er schaute sich zwischen den Gerippen der noch stehengebliebenen Wände um, »hier gibt es nirgends ein Schwert.« Verärgert stieß er mit dem Fuß gegen ein paar Dachziegel auf dem Boden.
»Aber Condor Castle gibt es, Pico!« rief Diego. »Wenigstens das haben wir gefunden!«
Die Jungen berichteten rasch, wie sie die alte Landkarte gefunden und darauf Condor Castle entdeckt hatten und wie sie das Felsmassiv beim Staudamm abgesucht hatten. Picos dunkle Augen leuchteten kurz auf, doch dann verdüsterte sich sein Blick wieder, als die Jungen eingestehen mußten, daß sie bei der Suche nach einem Versteck bei dem großen Felsplateau auf dem Bergrücken gescheitert waren.
»Was nützt es euch, daß ihr jetzt wißt, wo Condor Castle liegt?
Gefunden habt ihr nichts! Ihr seid überhaupt nicht weiterge-kommen.«
»Nein, das ist nicht wahr«, erklärte Bob. »Wir haben etwas ganz Wichtiges entdeckt, fast so wichtig wie das Schwert selbst.«
»Was denn, Bob?« fragte Pico.
»Daß Don Sebastián tatsächlich vorhatte, das Schwert für seinen Sohn José zu verstecken!« sagte Bob. »Condor Castle war ja nur auf der allerältesten Karte verzeichnet. Es hatte nichts damit zu tun, wo Don Sebastián sich aufhielt oder wo er zu Hause war, also gab es keinen Grund dafür, daß er es in dem Brief erwähnte – es sei denn als ausdrücklichen Hinweis. Als Hinweis für José, wo er zu suchen hatte, und der einzige Gegenstand, der all die Mühe wert war, ist das Schwert des Cortez!«
»Mag sein«, gab Pico zu, »aber trotzdem –«
Ehe Pico fortfahren konnte, kamen zwei Autos den Weg zur Alvaro-Ranch herauf und bogen in den Hof ein. Das erste war der Geländewagen der Norris-Ranch, das zweite der Dienstwagen des Sheriffs. Cody und Skinny Norris sprangen aus dem Geländewagen.
»Da ist er!« rief Cody.
»Daß er bloß nicht abhaut!« rief Skinny.
Der Sheriff stieg aus seinem Wagen. »Ich sagte euch beiden doch, laßt mich das machen. Er wird nicht weglaufen.«
Der Sheriff trug noch immer die große Papiertüte, wie sie die Jungen schon bei ihm gesehen hatten. Langsam ging er auf Pico zu.
»Pico, ich muß Sie fragen, wo Sie an dem Tag waren, als hier der Flächenbrand ausbrach.«
»Wo ich war?« Pico zog die Brauen zusammen. »Ich war beim Feuer, das wissen Sie doch. Und vorher war ich mit Diego bei der Schule in Rocky Beach.«
»Ja, dort hat man Sie gesehen. Das war gegen drei Uhr nachmittags. Und wo waren Sie vorher?«
»Vorher? Auf der Ranch. Was soll das denn, Sheriff?«
»Wir wissen inzwischen, wie der Brand entstanden ist. Jemand hatte auf dem Hinterland der Norris-Ranch Feuer gemacht, und zwar lange vor drei Uhr. Zu dieser Jahreszeit ist das verboten, und außerdem wurde das Feuer nicht sachgemäß gelöscht. Im übrigen war der Koppelzaun zum Norris-Gelände beschädigt –« Cody fiel unwirsch ein: »Und Spuren von euren Pferden haben wir auch gefunden!«
»Sie mußten los und sie einfangen, und dann haben Sie das Feuer angezündet!« schrie Skinny.
Picos Stimme war kalt. »Wenn euer Zaun kaputt ist und unsere Pferde sich auf euer Land verlaufen, dann müssen wir sie ja holen.
So ist es üblich unter guten Nachbarn. Aber wir und unsere Freunde zünden kein verbotenes Feuer an!«
Der Sheriff griff in die Tüte und holte einen flachen schwarzen Sombrero mit silbernen conchos heraus.
»Ist Ihnen dieser Hut bekannt, Pico?« fragte der Sheriff.
»Natürlich«, sagte Pico. »Das ist meiner. Ich hatte schon geglaubt, er
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