Die drei ??? und das Aztekenschwert
zutreffen.«
Der Erste Detektiv zog einen Bogen Papier aus der Tasche. »Bob hatte recht mit seiner Vermutung, Don Sebastián könnte geplant haben, sich selbst mitsamt dem Schwert in den Bergen zu verstecken. Das hatte er vor, und das tat er auch.«
Er reichte Diego das Blatt. »Es ist spanisch geschrieben, Diego, und ich bin nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe. Lies es uns mal. auf englisch vor.«
Diego nickte. »Es stammt aus einem Tagebuch, nehme ich an. Das Datum ist der 15. September 1846. ›Heute nacht erreichte unsere kleine Gruppe von Vaterlandstreuen die Nachricht, daß der Adler ein Nest gefunden hat. Wir müssen nun zusehen, wie wir unseren hochedlen Vogel versorgen. Überall sind andere auf Raub aus, und es wird nicht einfach sein, aber vielleicht können wir nun endlich etwas tun!‹« Diego sah auf. »Du meinst, der Adler war Don Sebastián, Justus? Und diese Eintragung bedeutet dann, daß einheimische Verbündete entkommen sind und einen Plan gemacht haben, wie sie ihm nach seinem Rückzug in ein Versteck helfen konnten?«
»Da bin ich sicher«, sagte Justus. »Dieses Tagebuch stammt von dem spanischen Bürgermeister am Ort, einem persönlichen Freund der Familie Alvaro, und beim Lesen erfuhr ich, daß Don Sebastián in seiner Jugend den Spitznamen ›der Adler‹ hatte!«
»Aber«, sagte Bob mit einem Blick auf das Blatt mit der spanischen Schrift, »wie soll uns das weiterhelfen? Vielleicht habe ich nun doch recht, und Don Sebastián hat sich wie Cluny McPherson versteckt gehalten, aber dieser Eintrag gibt den Ort nicht an. Sind da noch spätere Vermerke im Tagebuch des Bürgermeisters, Just? Könnte uns das weiterhelfen?«
»Diese Niederschrift war die letzte Seite des Tagebuchs, Bob, und ein weiteres Tagebuch existiert nicht. Der Bürgermeister ist wenige Wochen später im Kampf gegen die vordringenden Besatzer gefallen. Da ist er wohl nicht mehr zum Schreiben gekommen.«
»Aber wenn Don Sebastián sich tatsächlich in den Bergen versteckt gehalten hat«, sagte Peter, »was ist dann aus ihm geworden?
Vielleicht haben ihm seine Freunde geholfen, in eine andere Gegend zu entkommen, und da hat er das Schwert mitgenommen und ist nie mehr zurückgekehrt!«
»Das ist möglich, Peter«, räumte Justus ein. »Damit mußten wir von Anfang an rechnen, aber ich glaube nicht, daß es so gewesen ist. Sonst hätte es ganz bestimmt in all den Tagebüchern und Aufzeichnungen, die wir durchstöbert haben, irgendwelche Andeutungen darüber gegeben. Nein, Freunde, ich glaube nicht, daß Don Sebastián letzten Endes die Flucht geglückt ist. Ich vermute, es ist ihm draußen in den Bergen etwas zugestoßen, aber ich weiß nicht was, und ich glaube nicht, daß das damals überhaupt jemand zu Ohren gekommen ist! Ich glaube, das ist der Schlüssel zu dem ganzen Geheimnis – was ist nun tatsächlich aus Don Sebastián geworden?«
»Wenn die damals das nicht erfahren haben«, sagte Peter, »wie sollen wir es dann herausfinden?«
»Wir kriegen es heraus, Peter, weil wir ja wissen, was für ein Versteck er im Sinn hatte!« erklärte Justus. »Aus seinem Brief haben wir es doch erfahren – mit der Angabe ›Condor Castle‹! Ich bin überzeugt, die Lösung finden wir da draußen bei dem großen Felsen. Dort ist irgend etwas, das wir übersehen haben, und morgen, gleich nach der Schule, gehen wir hin. Und wir finden es!«
Das Versteck
Als an diesem Donnerstag die Schule zu Ende war, hatte der Regen ein wenig nachgelassen, und die vier Jungen kamen auf der Fahrt zu der Hacienda-Ruine flott voran. Wachsam und sorgfältig hielten sie nach den drei Cowboy-Vagabunden Ausschau.
Der unbefestigte Fahrweg ins Bergland war nach einer vollen Woche Regen ein einziger Morast, und da ließen sie ihre Fahrräder unter einem notdürftigen Schutzdach aus verkohlten Brettern stehen. Bob hatte Werkzeug und eine Stablampe in seiner Satteltasche mitgebracht, und die nahm er vom Fahrrad und hängte sie sich an den Gürtel. Dann gingen die Jungen zu Fuß los, zum Staudamm und zu dem Felsen Condor Castle hinauf.
»Wenn es wieder zu schütten anfängt, müssen wir eben zurück-schwimmen«, maulte Peter.
Sie bogen vom Weg ab und gingen, wo es sich machen ließ, durch den Chaparral und auf steinigem Boden, damit ihre Schuhe nicht immer wieder im Schlamm hängenblieben. Als sie dicht vor dem hohen felsigen Bergkamm Condor Castle waren, entdeckten sie, daß im Arroyo viel Wasser stand und sie nicht hinüberkamen. Sie
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