Die drei ??? und das Aztekenschwert
mußten um sein Ende herumgehen, um auf den Felsen zu gelangen, und so stiegen sie über den wallähnlichen Hügel, der den Arroyo vom Santa Inez Creek trennte.
Eine Menge Gebüsch war aus dem aufgeweichten Erdreich des Hügels herausgeschwemmt worden. Mühsam durch den Schlamm stapfend, erreichten die Jungen den Berg, und auch dort sanken sie beim Ersteigen des Hanges tief ein.
Vom Gipfel des gewaltigen Felsens Condor Castle hatten die vier Jungen einen eindrucksvollen Ausblick. Oberhalb des Staudammes war der Santa Inez Creek weit über die Ufer getreten und hatte das verbrannte Grasland überflutet. Am Damm strömte das Wasser nicht nur durch das Schleusentor in der Mitte, sondern auch über die ganze Länge der Mauer stürzte es in mächtigem Schwall in die Tiefe. Unten an der Staumauer schäumte und wogte der Fluß gegen den Hügel am Fuß des Berges und floß dann in reißendem Strom hinunter zur Landstraße, auf den fernen Ozean zu.
Aber Justus war nicht der beeindruckenden Aussicht wegen hergekommen. »Wo könnte hier ein Mann untertauchen«, sagte er mit einem Blick in die Runde, »verhältnismäßig gut geschützt, einigermaßen komfortabel und für eine lange Zeit – falls er Freunde hatte, die ihm dabei halfen?«
»Nicht auf diesem Berg, das steht fest«, sagte Peter. »Wir haben ihn ja gestern gründlich abgesucht und nicht mal eine Spalte gefunden.«
»Gibt es hier irgendwelche Höhlen, Diego?« fragte Bob.
»Nicht daß ich wüßte«, sagte Diego. »Höchstens weit hinten im Gebirge.«
»Nein.« Justus schüttelte den Kopf. »Ich bin überzeugt, der Ort ist hier ganz in der Nähe.«
»Vielleicht ist die Staumauer hohl«, meinte Peter.
»Du hast vielleicht Nerven«, sagt, – Bob.
»Vielleicht«, sagte Justus, »gibt es irgendwo versteckt einen unbekannten Canyon, wo sich ein Zelt oder ein Unterstand hätte aufstellen lassen?«
»Nein, so was gibt es hier in der Gegend nicht, Just«, sagte Diego.
»Das Bergland hier kenne ich ganz genau.«
»Und wie ist es mit Häusern? Wo früher die Landarbeiter wohnten?« wandte Bob ein. »Don Sebastián muß doch Arbeits-kräfte gehabt haben.«
»Ja«, stimmte Diego zu, »aber all die Häuser waren weiter unten in der Nähe der Straße, auf gutem Boden. Und sie stehen auch gar nicht mehr.«
»Diego –« sagte Peter. »Wohin führt eigentlich die andere Abzweigung bei der Gabelung an eurem Feldweg? Die, die nicht zum Staudamm geht?«
»Noch ein Stück weiter in die Berge, und dann macht der Weg eine Biegung und mündet auf dem Land von Señor Paz wieder in die Landstraße.«
Peter zeigte zum anderen Ende des Arroyo, weit vom Staudamm und vom Fluß entfernt. »Stößt der Fußweg dort drüben auf diese andere Abzweigung?«
»Fußweg?« Justus kniff die Augen zusammen und suchte angestrengt in der Richtung, wo Peter hinzeigte.
»Ja, da drüben. Er zweigt vom Feldweg ab und führt dann hinter diesem kleinen Berg vorbei.«
Nun sahen sie alle den schmalen Pfad, der durch den Chaparral schnitt und in einem kleinen Eichengehölz am Hang eines niedrigen Berges verschwand.
»Die Hütte!« rief da Diego. »An die hatte ich gar nicht gedacht! Da hinten ist ein Schuppen, wo sich früher die Viehtreiber am Rand des Weidelands aufhalten konnten. Einfach aus Brettern und Well-blech zusammengenagelt. Ich war schon lange nicht mehr dort.«
»War die Hütte zu Don Sebastiáns Zeit schon da?« fragte Justus.
»O ja. Jedenfalls hat mir Pico erzählt, dort sei schon immer so eine Hütte gestanden. Ganz früher war es ein Bau aus Lehmziegeln«, erklärte Diego.
»Fast verborgen, kaum benutzt, und den Fußpfad, der hinführt, kann man von Condor Castle aus überblicken!« rief Justus und starrte über den Arroyo hin. »Das könnte die Stelle sein!«
Sie stiegen von dem mächtigen Felsen herunter. Als sie am Fuß des Berges den auslaufenden Hang hinunterstiegen und den Hügel oberhalb des Arroyo überquerten, sanken sie tief in den aufgeweichten Boden ein.
Besorgt schaute Justus zu dem überfluteten Staudamm zurück.
»Hoffen wir, daß der Damm halten wird«, sagte er. Der recht unsportliche Erste Detektiv war nicht gerade ein Weltklasse-Schwimmer.
»Der hat bisher immer gehalten«, sagte Diego. »Na ja, ziemlich alt ist er schon.«
»Hört sich ja vertrauenerweckend an«, murmelte Peter.
Auf der anderen Seite des schlammbedeckten Fahrwegs folgten die Jungen dem schmalen Pfad durch das Eichengehölz und den dichten Chaparral. Da der Weg nicht mehr benutzt
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